Starke Partnerschaft mit baltischen Ländern

Merkel in Litauen Starke Partnerschaft mit baltischen Ländern

Bundeskanzlerin Merkel hat bei ihrem Gespräch mit der litauischen Präsidentin die Beziehungen beider Länder gewürdigt. Sie traf auch mit den Regierungschefs von Litauen, Lettland und Estland zusammen und besuchte die deutschen Soldatinnen und Soldatinnen beim multinationalen NATO-Bataillon.

Bundeskanzlerin Angela Merkel geht neben Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite.

Kanzlerin Merkel betont im Gespräch mit der litauischen Präsidentin die engen Verflechtungen beider Staaten.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Deutschland pflege zu Litauen freundschaftliche Beziehungen. Beide Staaten haben enge Verflechtungen der Wirtschaften und kooperieren in der NATO, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Hauptstadt Vilnius.

Litauen feiert in diesem Jahr den 100. Jahrestag der Erklärung der Unabhängigkeit. Die Bundeskanzlerin betonte, dass sie auch deshalb nach Litauen gereist sei. Es sei für Deutschland "eine sehr bewegende Sache, dass wir das dazugehörige Dokument an Litauen übergeben konnten". Dies stehe für die engen freundschaftlichen Beziehungen, "sowohl was die bilateralen Beziehungen, aber auch was die Diskussionen über internationale Themen anbelangt", so Merkel.

Enge Wirtschaftspartnerschaft

Die Wirtschaften beider Länder seien eng miteinander verflochten. Dies zeigte sich an der Vielzahl deutscher Unternehmen, die in Litauen tätig seien, und dass damit neue Arbeitsplätze in Litauen entstehen, so die Kanzlerin. "Aber es steht auch dafür, dass junge Menschen gerade in Litauen durch gute berufliche Ausbildung eine Chance haben, ihr Leben in diesem Lande zu gestalten."

Gute Beziehungen zu Litauen, Lettland und Estland

Nach ihrem Gespräch mit der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaitė tauschte sich die Bundeskanzlerin mit dem litauischen Ministerpräsidenten Saulius Skvernelis aus. Danach traf sie auch den lettischen Ministerpräsidenten Māris Kučinskis sowie den Ministerpräsidenten Estlands, Jüri Ratas. Merkel unterstrich nach den Gesprächen die sehr guten bilateralen Kontakte - "wirtschaftlich, kulturell, zwischen den Menschen unserer Länder, aber eben auch politisch."

Deutschland und die baltischen Länder seien sich einig, "dass nur ein starkes Europa seine Rolle in der Welt spielen kann, dass nur ein starkes Europa auch seine Werte sichern kann und dass wir auch nur gemeinsam einen Beitrag leisten können, um unsere Verteidigung und unsere Sicherheit zu erreichen", so Merkel.

Besuch des NATO-Kommandos

Grafik zum Bundeswehr-Engagement in Litauen

Deutschland führt das Kommando über die "Enhanced Forward Presence Battle Group" der NATO.

Foto: Bundesregierung

Im Anschluss an die politischen Gespräche besuchte die Bundeskanzlerin das in Litauen stationierte Kommando der NATO "Enhanced Forward Presence Battle Group". Dabei traf sie den litauischen Verteidigungsminister, Raimondas Karoblis, und den Kommandeur des Deutschen Einsatzkontingents, Oberstleutnant René Braun.

Beim Besuch des multinationalen NATO-Bataillons in Rukla machte sich Merkel ein Bild von der Arbeit und den Herausforderungen vor Ort und kam mit dort stationierten deutschen Soldatinnen und Soldaten zusammen. Diese seien "akzeptiert und anerkannt". Die Kanzlerin dankte ihnen für ihren Einsatz: "Ich weiß, dass selbst unter den besten Bedingungen die Abwesenheit von der Heimat und von der Familie über Monate immer eine Belastung ist."

Merkel erklärte, die Stationierung deutscher Soldatinnen und Soldaten in Litauen sei ebenfalls ein Symbol der engen Beziehungen. "Als Rahmennation steht Deutschland zur Verfügung, um die Forward Presence der NATO hier in Litauen deutlich zu machen", so Merkel.

Der Einsatz der NATO-Battlegroup in Litauen ist eine Reaktion auf die Ukraine-Krise und die Ereignisse auf der Krim. Deutschland führt den multinationalen Gefechtsverband. Daneben beteiligen sich aktuell die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Norwegen und Island. Vor Ort sind ungefähr 550 deutsche Soldaten, der multinationale Verband umfasst mehr als 1.200 Soldatinnen und Soldaten. Schwerpunkt ist die gemeinsame Ausbildung, die in multinationalen Übungen mündet.