In enger Partnerschaft verbunden

Israels Präsident in Deutschland In enger Partnerschaft verbunden

Bundeskanzlerin Merkel hat den israelischen Staatspräsidenten Rivlin im Kanzleramt empfangen. Rivlin hatte am Mittwoch in München an der Gedenkveranstaltung und der Eröffnung des Erinnerungsorts "Olympia-Attentat München 1972" teilgenommen.

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Rivlin und Merkel vor dem Kanzleramt

Die bilateralen Beziehungen und der Nahostkonflikt waren Themen des Treffens von Merkel und Rivlin.

Foto: Bundesregierung Steins

Im Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Reuven Rivlin ging es vor allem um die Beziehungen beider Länder und um die aktuelle Lage in Israel. Sie sprachen zudem über den Nahostkonflikt und die Krisen in der Region.

Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags

Am Mittwoch hatte Rivlin auf Einladung der bayerischen Staatskanzlei an der Gedenkveranstaltung zum Olympia-Attentat von München 1972 teilgenommen. Gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer weihte er ein Mahnmal ein.

Anwesend waren die Angehörigen der zwölf Opfer des Anschlags - elf israelische Athleten und ein bayerischer Polizist. 45 Jahre nach dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft durch palästinensische Terroristen erinnert nun die Gedenkstätte auf dem sogenannten Lindenhügel im Olympiapark an die Opfer des Verbrechens.

Am 5. September 1972 waren bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Athleten als Geiseln genommen worden. Ein Befreiungsversuch auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck scheiterte später.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte zur Einweihung des Erinnerungsorts: "In Deutschland gehört zu unserer Art zu leben eines untrennbar dazu: das Bekenntnis zu unserer Geschichte, zur Geschichte der Schoah, die Verantwortung für die Sicherheit Israels, die aus ihr erwächst, und die Absage an jegliche Form des Antisemitismus!"

Enge Partnerschaft zwischen beiden Ländern

Zum deutsch-israelischen Verhältnis sagte Merkel im Januar 2016 in ihrer Rede beim Besuch der Ausstellung "Kunst aus dem Holocaust – 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem" :

"Mittlerweile können wir auf etwas mehr als 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zurückblicken. Es gab eine erste vorsichtige Annäherung, die Ministerpräsident Ben-Gurion und Bundeskanzler Adenauer wagten.

Mit Umsicht und Weitblick gelang es ihnen, den Grundstein für eine enge Partnerschaft unserer beiden Länder zu legen. Diese ersten Schritte waren alles andere als leicht. Sie trotzdem zu gehen, kostete vielen Menschen in Israel große Überwindung. Das war nur allzu verständlich. Natürlich brauchte es Zeit und Geduld, damit Vertrauen in ein neues, ein menschliches und demokratisches Deutschland wachsen konnte. Heute pflegen wir zwischen Israel und Deutschland eine enge Zusammenarbeit."