Bundeskanzlerin Angela Merkel ist überzeugt, dass das Freihandelsabkommen zwischen Kanada und der EU einen "riesigen Beitrag" dazu leisten wird, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Partnern weiter wachsen zu lassen. Das sagte sie während des Besuchs des kanadischen Premierministers in Berlin.
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Die Beziehungen zwischen Kanada und Deutschland seien sehr gut, betonte Merkel nach dem Gespräch mit Premierminister Stephen Harper. "Wir haben uns auch von deutscher Seite sehr dafür eingesetzt, dass das EU-Kanada-Freihandelsabkommen abgeschlossen werden kann." Sie sei deshalb sehr froh, dass die wesentlichen Hürden überwunden seien. Der Handel zwischen der EU und Kanada und damit auch mit Deutschland werde dadurch einen enormen Schub erhalten.
Zur Veranschaulichung der Vorteile des Abkommens nannte Merkel folgende Beispiele:
Außerdem sei Kanada natürlich als Rohstoffproduzent ein sehr interessanter Partner, so Merkel weiter.
Beide Regierungschefs verurteilten übereinstimmend die Annexion der Krim durch Russland. Diese widerspreche internationalem Recht, sagte Merkel. Man werde alles dafür tun, einen freien und demokratischen Prozess zur Vorbereitung der Präsidentschaftswahlen in Gang zu setzen. Harper fügte hinzu dass die Wahlen in der Ukraine nur dann anerkannt werden könnten, wenn sie unter demokratischen und rechtsstaatlichen Bedingungen stattfänden.
Kanada sei ein sehr guter Gesprächspartner in dieser Sache, weil dort die drittmeisten Ukrainer zuhause seien, so die Kanzlerin. Deshalb bestehe eine sehr gute Verbindung zwischen Kanada und der Ukraine. Sowohl Merkel als auch Harper betonten, dass niemand eine militärische Eskalation wünsche.
Sie hoffe, dass Wirtschaftssanktionen gegen Russland nicht angewendet werden müssten, sagte die Kanzlerin. "Aber wenn es zu weiteren Eskalationen kommen wird, dann werden wir handeln, und wir werden auch in Europa einheitlich handeln."
Die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Kanada beruhen auf ihren gemeinsamen Werten und Überzeugungen. Dies spiegelt sich unter anderem in ihrem ähnlichen Einsatz für Entwicklungsländer und in Abrüstungsfragen wider. Auch die Tatsache, dass knapp 2,8 der 34 Millionen Kanadier deutsche Wurzeln haben, trägt zu den traditionell engen Beziehungen beider Länder bei.
Durch das deutsch-kanadische Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit von 1971 wurde die gemeinsame Forschung gefördert. Den Rahmen der deutsch-kanadischen Kulturbeziehungen bildet ein Abkommen von 1975.