Europa voranbringen

Merkel in Lissabon Europa voranbringen

Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Costa waren sich in Lissabon einig in ihrem klaren Bekenntnis zu Europa. Zum Abschluss des zweitägigen Portugal-Besuchs sprachen die beiden über die Herausforderungen, vor denen Europa steht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Portugals Premierminister António Costa auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Den globalen Herausforderungen müsse sich die EU geeint stellen, so Merkel.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Video Kanzlerin Merkel in Portugal

Mit Blick auf den Brexit und die schwierige Regierungsbildung in Italien stimme man in der Lageeinschätzung überein, "dass Europa im Augenblick in einer schwierigen Situation ist", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Auf schwierige Situationen reagiert man nicht, indem man klagt, sondern indem man die richtigen Entscheidungen fällt." Deutschland werde jedenfalls offen auf die neue Regierung in Italien zugehen.

Merkel unterstrich die Notwendigkeit, gemeinsam die Euroreformen voranzubringen. Auch die Vollendung der Banken- und Kapitalmarktunion sei jetzt wichtig. Der mittelfristige Finanzrahmen für den nächsten EU-Haushalt sollte möglichst zügig verabschiedet werden. Das EU-Budget sei ein wichtiges psychologisches Signal. Denn in der gegenwärtigen Situation sei es "ganz wichtig, dass Europa alles daransetzt, zu jedem Zeitpunkt handlungsfähig zu sein". Daran werden Portugal und Deutschland sehr intensiv arbeiten.

Europa muss global handeln

Den globalen Herausforderungen müsse sich die EU geeint stellen - sei es in den Bereichen Asyl und Migration, sei es im Umgang mit internationalen Konflikten. "Wir sind herausgefordert, auch außenpolitisch gemeinsam zu reagieren und uns auch stärker an Lösungsansätzen, sei es bei den Konflikten in Syrien, in Libyen oder aber auch in der Ukraine, einzubringen", sagte Merkel.

Gespräche im Geiste der Freundschaft

Die Kanzlerin betonte die guten und engen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Sie freue sich, dass Portugal sich jetzt auch wirtschaftlich in einer sehr viel optimistischeren Situation befindet als bei ihrem letzten Besuch vor fünf Jahren.

Mit Portugals Ministerpräsident António Costa hatte die Kanzlerin am Mittwoch im Norden Portugals ein Technologie- und Entwicklungszentrums des Unternehmen Bosch in Braga eingeweiht. Anschließend besuchten sie ein Forschungszentrum der Universität von Porto. Mit Studierenden der Universität diskutierten sie über die Zukunft Europas .