De Maizière: Festnahme ist großer Erfolg

Nach Anschlag auf BVB-Bus De Maizière: Festnahme ist großer Erfolg

Bundesinnenminister de Maizière hat die Festnahme eines Tatverdächtigen nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB als "großen Erfolg" bezeichnet. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre das eine besondere Form der Habgier und erfülle voll den Mordparagrafen, sagte er in Berlin.

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Bundesinnenminister Thomas de Maizière dankte den Polizeikräften, die an an den Ermittlungen beteiligt waren – aus Nordrhein-Westfalen, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei.

Die Beweise reichten tief, der Verdacht sei gewaltig, sagte der Minister in Berlin. Allerdings werde es jetzt darauf ankommen, die Beweismittel so zu verfestigen, dass auch eine Verurteilung erfolgen könne. "Die Tatsache, dass hier, wenn der Vorwurf zutrifft, jemand sich bereichern wollte, indem er die Börsenkurse dadurch beeinflusst, dass er Menschen umbringt, ist eine besonders widerwärtige Form von Habgier und erfüllt voll den Mordparagrafen."

Am Morgen hatte die Bundesanwaltschaft durch Beamte der GSG 9 der Bundespolizei einen Tatverdächtigen festnehmen lassen. Er soll am 11. April einen Anschlag auf den Mannschaftsbus des Fußballvereins Borussia Dortmund verübt haben. Der Mann soll aus Geldgier gehandelt haben. Ihm wird versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt.

Maas: Motiv der Geldgier wäre grauenhaft

Bundesjustizminister Heiko Maas sprach von einer "guten Nachricht", dass der Generalbundesanwalt einen Beschuldigten festnehmen konnte. Auch er dankte den beteiligten Sicherheits- und Ermittlungsbehörden.

Man sei es der Mannschaft von Borussia Dortmund schuldig, die Tat und ihre Hintergründe umfassend aufzuklären, sagte er. "Jedes Motiv für eine solche Tat ist abscheulich – sollte der Beschuldigte tatsächlich aus bloßer Geldgier versucht haben, mehrere Menschen zu töten, wäre das einfach grauenhaft."

Vor dem Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco waren am 11. April gegen 19.15 Uhr drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des BVB explodiert, als dieser vom Hotel im Dortmunder Stadtteil Höchsten zum Stadion losfuhr. Dabei wurden der Innenverteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt. Das Spiel wurde abgesagt und auf den 12. April verschoben.

Entsetzen über Anschlag

Die Bundesregierung hatte sich entsetzt über den Anschlag gezeigt. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach von einer "widerwärtigen Tat." Man könne nur erleichtert sein, dass sie nicht noch schlimmere Folgen hatte, sagte er in der Regierungspressekonferenz am Mittwoch (12. April). "Es ist schlimm genug, dass es die beiden Verletzten gibt", so Seibert weiter.

"Unsere Gedanken und guten Wünsche sind bei den Verletzten", so der Regierungssprecher weiter. "Wir wünschen beiden, dass sie vollständig genesen." Am 12. April hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Geschäftsführer des BVB, Hans-Joachim Watzke, telefoniert. Sie sprach der Mannschaft, den Fußball-Fans beider Teams sowie der Polizei ihren Dank für das besonnene Handeln aus.

Bundesinnenminister de Maizière hatte nach den Explosionen nahe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund auf Aufklärung gedrungen. "Meine Gedanken sind bei der Mannschaft", sagte der Minister am Abend des Anschlags über Twitter.

Auch Bundesjustizminister Maas zeigte sich nach den Ereignissen in Dortmund entsetzt. "Schockierende Nachricht", schrieb der Minister am Dienstagabend (11. April) über den Kurznachrichtendienst. "Unsere Gedanken sind beim @BVB. You'll never walk alone!"