Bundestagsabgeordnete im türkischen Konya

Besuch auf Nato-Stützpunkt Bundestagsabgeordnete im türkischen Konya

Die Türkei hat nach umfangreichen politischen und diplomatischen Verhandlungen die Reise deutscher Bundestagsabgeordneter auf den Nato-Stützpunkt im türkischen Konya genehmigt. Als Organisator des Besuchs fungiert die Nato. Die Abgeordneten trafen am Freitagvormittag in Konya ein.

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Ein Handout der Nato zeigt ein Awacs-Aufklärungsflugzeug auf dem Flughafen des Nato- Militärstützpunkts in Konya.

Die Nato hat die Reise der deutschen Abgeordneten nach Konya organisiert.

Foto: picture alliance / dpa

Am Freitagmorgen um acht Uhr startete vom Brüsseler Flughafen Zaventem ein Nato-AWACS-Aufklärungsflugzeug Richtung Türkei. Mit an Bord sieben Abgeordnete des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages. Am späten Vormittag landete die Maschine in Konya.

Nachgeholter Besuch

Die Reise sollte bereits im vergangenen Juli stattfinden. Die Türkei hatte sie jedoch verschoben. Danach kam es zu schwierigen diplomatischen Gesprächen auf vielen Ebenen. Nachdem sich die Bundesregierung entschieden hatte, die deutschen Tornados aus Incirlik zu verlegen, war es schließlich die Nato, die im Zuge von Verhandlungen die Besuchsreise der Abgeordneten auf den Nato-Stützpunkt im türkischen Konya organisierte.

Auswärtiges Amt begrüßt Reise

Auf dem Nato-Stützpunkt hatten die Abgeordneten die Gelegenheit, mit den dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu sprechen und den Standort und die Bedingungen vor Ort kennenzulernen. "Letztlich möchten wir der Nato danken, dass sie diese Reise in dieser Form organisiert hat", sagte Martin Schäfer, Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin.

"Keine dauerhaft tragfähige Lösung"

Schäfer betonte aber auch, dass er dieser Reise keine größere politische Bedeutung geben möchte. Wichtig sei der Bundesregierung die Möglichkeit dieses Besuches, "der für eine Parlamentsarmee auch Normalität sein muss", so Schäfer. "Dieser Besuch ist mit dem politischen und diplomatischen Aufwand natürlich keine dauerhaft tragfähige Lösung."

Begleitet wurde die Delegation von der stellvertretenden Nato-Generalsekretärin, Rose Gottemoeller.

Nato-Stützpunkt Konya
- Von Konya fliegen AWACS-Flugzeuge verschiedene Missionen aufeinanderfolgend: Zum einen unterstützen sie die Anti-IS-Koalition; zum anderen führen sie Aufklärungsflüge für die Türkei, Bulgarien und Rumänien durch. Aktuell sind zehn bis 15 deutsche Soldatinnen und Soldaten beteiligt.
- Bei AWACS handelt es sich um eine Nato-eigene Fähigkeit, an der Deutschland finanziell und personell beteiligt ist (zweitgrößter Beitrag nach USA, circa 30 Prozent).
- Die AWACS sind fliegende Radarstationen, die vor allem in den Luftraum schauen. Dabei verschaffen sie sich einen Überblick und beraten Piloten, um zum Beispiel Zusammenstöße zu vermeiden. Das ist auch ein Beitrag zu einem sicheren Flugbetrieb.