Unterwegs mit neuen Kraftstoffen

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Power-to-X: Klimafreundlicher Luft- und Seeverkehr Unterwegs mit neuen Kraftstoffen

Kraftstoffe aus erneuerbarem Strom werden künftig eine wichtige Rolle für einen klimafreundlichen Luft- und Seeverkehr spielen. Wie der Markthochlauf für die neuen Kraftstoffe erfolgreich an den Start gehen kann, diskutierten Expertinnen und Experten auf einer Fachkonferenz im Bundesumweltministerium.

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Foto zeigt ein Flugzeug im Landeanflug.

Im Landeanflug: Ab 2026 gilt eine feste Quote für den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe im Luftverkehr. 

Foto: picture alliance / blickwinkel

Der Flugverkehr soll nachhaltiger werden: Für Deutschland gilt ab dem Jahr 2026 eine feste Quote für den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe – ab 2030 sollen es zwei Prozent sein. Auch die EU-Kommission hat zur Steigerung des Anteils nachhaltiger Flugkraftstoffe im „Fit-for-55-Paket“ unter anderem die Einführung einer Quote vorgeschlagen. Das bedeutet, dass eine bestimmte Menge an strombasiertem Kerosin dem Flugbenzin beigemischt werden soll.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze stellte bei einer Fachkonferenz klar, dass „neue Technologien anfangs finanzielle Unterstützung benötigen, um auf die Beine zu kommen. Das gilt auch für sogenannte PtL-Kraftstoffe. Neben der Regulierung brauchen die Marktteilnehmer in der Phase der Markteinführung eine Förderung.“

Forschung und Entwicklung an zwei deutschen Standorten

Das Bundesumweltministerium unterstützt die Weiterentwicklung und den Markthochlauf von PtX-Technologien an zwei verschiedenen Standorten. So soll Ende August das PtX-Lab Lausitz eröffnet werden. Dort werden die fachlichen Grundlagen für eine umweltfreundliche Erzeugung und Nutzung dieser Technologien geschaffen. Dabei geht es auch um Kooperationen von Forschung und Wirtschaft.

Der International PtX-Hub Berlin soll vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern die nachhaltige Produktion und den Einsatz von klimaneutralen Grund- und Kraftstoffen auf Basis von grünem Wasserstoff vorantreiben. Die Nationale Wasserstoffstrategie enthält 600 Millionen Euro, die das Bundesumweltministerium zur Förderung der Herstellung von strombasierten Kraftstoffen für den Luft- und Seeverkehr nutzen wird.

Chancen für viele neue Arbeitsplätze

Schulze kündigte an, ihr Ministerium arbeite an einer Förderrichtlinie zur Produktion von PtL-Kraftstoffen. „Ziel ist der Markthochlauf für PtL-Kraftstoffe. Dabei entstehen viele neue Arbeitsplätze. Denn für die Entwicklung und Produktion von PtX-Technologien wird das gebündelte Knowhow von Forschern, Ingenieuren und technischen Fachkräften aus Deutschland gebraucht.“

Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender von MAN Energy Solutions und Vorsitzender der VDMA Arbeitsgemeinschaft Power-to-X for Applications, bestätigte: „Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist international führend bei der Entwicklung von PtX-Verfahren.“ Das Potential dafür ist riesig, denn viele Regionen der Welt bieten gute Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und PtX-Produkten.

PtX-Atlas zeigt große Potenziale

Das Potenzial der Technologie zeigt der weltweit erste PtX-Atlas des Fraunhofer-IEE. Die Fachleute kommen zu dem Ergebnis, dass sich außerhalb Europas langfristig 69.100 Terawattstunden Wasserstoff beziehungsweise 57.000 Terawattstunden strombasierte flüssige Kraftstoffe herstellen ließen. Zum Vergleich: Für die globale Luftfahrt werden 2050 insgesamt mindestens 6.700 Terawattstunden, für den weltweiten Schiffsverkehr 4.500 Terawattstunden strombasierte Kraftstoffe benötigt. Die größten Flächenpotenziale zeigen sich in den USA und Australien, die Kostenuntergrenze der PtX-Erzeugung in Chile und Argentinien.  

„Für die Umsetzung ist nicht die Flächenverfügbarkeit der limitierende Faktor, sondern vielmehr die maximal mögliche Ausbaudynamik bei den erneuerbaren Energien, die für die Erzeugungsanlagen von Wasserstoff und PtL zusätzlich zu errichten sind“, so Kurt Rohrig, Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik.