IPCC-Bericht zum Klimawandel
Der Weltklimarat hat jüngste Erkenntnisse zum Ausmaß und zu den Ursachen des Klimawandels veröffentlicht. Der Einfluss des Menschen auf das globale Klima lässt sich deutlich nachweisen. Die Erderwärmung schreitet schneller voran und ist in allen Regionen der Welt spürbar. Die internationale Staatengemeinschaft muss den Treibhausgasausstoß weiter senken.
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Wir Menschen beeinflussen das Klima auf unserem Planeten. Dadurch erwärmen sich Atmosphäre, Ozeane und Landflächen. Das bestätigen die aktuellsten Erkenntnisse des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) eindeutig. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich schon heute auf viele Wetterextreme in allen Regionen der Welt aus. Dazu zählen Hitzewellen, Starkniederschläge, Dürren und tropische Wirbelstürme. Sie werden zum Teil häufiger und intensiver.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärte zum jüngsten IPCC-Bericht: „Es gab schon genug Weckrufe und Appelle. Der heute vorgestellte IPCC-Bericht führt uns erneut vor Augen, dass die Zeit für die Rettung des Planeten, wie wir ihn kennen, abläuft. Der Bericht verdeutlicht auch, viele Klimawandelfolgen können wir schon heute nicht mehr vermeiden – wir können uns als internationale Staatengemeinschaft nur bestmöglich darauf vorbereiten und anpassen.“
Ausstoß von Treibhausgasen senken
Das Klimaschutzabkommen von Paris verfolgt das Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter 2 Grad Celsius, möglichst aber auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Der Weltklimarat stellt jedoch fest, dass sich der Planet im Laufe des 21. Jahrhunderts über diese Zielmarken hinaus erwärmen wird, wenn es nicht zu einem drastischen Rückgang der weltweiten Treibhausgasemissionen kommt.
Sofortprogramm der Bundesregierung für Klimaschutz
Die Bundesregierung hat ihre Anstrengungen verstärkt, um die neuen Klimaziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes zu erreichen. Deutschland soll schon 2045 klimaneutral werden. Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Die Bundesregierung hat dazu ein Sofortprogramm 2022 auf den Weg gebracht und das Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte: „Deutschland soll das Zentrum für die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien werden. Hierzu zählen neben dem Grünen Wasserstoff für eine klimaneutrale Industrie auch Methoden zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Wichtig ist, dass wir die Menschen in unserem Land auf dem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-freien Gesellschaft und Wirtschaft durch Dialoge und Forschung und Entwicklung abholen und mitnehmen.“
Anpassung an den Klimawandel
Der Bericht des Weltklimarats zeigt, dass sich die Erde im Vergleich zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts (1850-1900) und dem vergangenen Jahrzehnt (2010-2019) um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt hat. Die Erderwärmung treibt viele Veränderungen im Klimasystem voran. Das zeigt sich daran, dass Gletscher immer weiter zurückweichen oder das arktische Meereis drastisch schmilzt, während der Meeresspiegel ansteigt. Hitzeextreme, Starkniederschläge, Dürren sowie tropische Wirbelstürme nehmen in ihrem Ausmaß und Intensität zu. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Veränderungen müssen deshalb Hand in Hand gehen.
Um die Pariser Klimaziele noch erreichen zu können, müssen laut Weltklimarat die weltweiten Treibhausgasemissionen ab sofort sinken. Im Jahr 2050 müssen die globalen CO2-Emissionen netto Null erreichen. Hierfür sind ambitionierte Emissionsminderungen notwendig. Der Bericht des Weltklimarats bietet Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik. Den aktuellen Sachstandsbericht haben mehr als 230 Forscherinnen und Forscher aus 66 Ländern erarbeitet.
Der Weltklimarat wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie als zwischenstaatlicher Ausschuss ins Leben gerufen. In seinem Auftrag tragen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel zusammen.