Bezahlbare und saubere Energie

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Ziele für nachhaltige Entwicklung Bezahlbare und saubere Energie

Energie ist eine grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Saubere Energiequellen sind ein Schlüsselfaktor für den Umwelt- und Klimaschutz. Derzeit stammt der Großteil der weltweit erzeugten Energie aber immernoch aus fossilen Energieträgern. Das belastet Klima, Böden und Gewässer, gefährdet unsere Gesundheit, die Artenvielfalt und damit die Zukunft unseres Planeten. Deshalb ist die Transformation hin zu verlässlichen erneuerbaren Energien weltweit notwendig.

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Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle.

Die Bundesregierung strebt an, die Energiewende voll umzusetzen. Schwerpunkt ist unter anderem der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Foto: picture alliance/dpa

Energie ist eine grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Saubere Energiequellen sind ein Schlüsselfaktor für den Umwelt- und Klimaschutz, aber noch immer stammt der Großteil der weltweit erzeugten Energie aus fossilen Energieträgern.

Den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, umweltverträglicher und nachhaltiger Energie für alle zu sichern und so effizient wie möglich mit Ressourcen umzugehen, ist das Fundament eines nachhaltigen Wirtschaftssystems. Die Bundesregierung strebt an, die Energiewende voll umzusetzen. Schwerpunkte bilden die Ressourcenschonung und der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien. 

In den vergangenen Jahrzehnten ist es Deutschland gelungen, den Energiebedarf bei wachsender Wirtschaftsleistung durch eine effizientere Energieverwendung zu senken und den Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Endenergieverbrauch deutlich zu steigern. Die Energiewende ist deswegen zentraler Bestandteil der deutschen Klimaschutzpolitik .

Ziel 7 – Bezahlbare und Saubere Energie

konkrete soll erreicht werden:

  • Alle Menschen sollen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie haben.
  • Der Anteil Erneuerbarer Energie am globalen Energiemix soll deutlich erhöht werden.
  • Die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz soll verdoppelt werden.
  • Die internationale Zusammenarbeit soll verstärkt werden, um den Zugang zu Forschung und Technik im Bereich Erneuerbare Energie, Energieeffizienz sowie fortschrittliche und saubere Technologien für fossile Brennstoffe zu erleichtern und Investitionen in saubere Energie zu fördern.
  • Die Infrastruktur soll ausgebaut und modernisiert werden, um in Entwicklungsländern moderne und nachhaltige Energiedienstleistungen für alle bereitzustellen.

Die Energieträger der Energiewende

Wind- und Sonnenenergie sind die wichtigsten erneuerbaren Energieträger. Daneben leisten Biomasse und Wasserkraft einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.

Dank der Energiewende kommen heute in Deutschland rund 46,2 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien . Ihr Ausbau ist eine zentrale Säule der Energiewende. Unsere Energieversorgung soll klimaneutral werden und uns gleichzeitig unabhängig vom Import fossiler Brenn-, Kraft- und Heizstoffe machen. Bis 2030 wird ein Anteil von 65 Prozent angestrebt. Mit konkreten Maßnahmen wird die Bundesregierung die Energiewende beschleunigen .

Dafür müssen der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Ausbau der Netzkapazitäten besser aufeinander abgestimmt werden. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass die Netze bedarfsgerecht optimiert und ausgebaut werden. Andererseits fördert sie auch die Entwicklung von Speicherlösungen für Erneuerbare Energien. 

Keine Atomernergie mehr 

Die Nutzung der Atomkraft in Deutschland begann mit dem ersten Atomgesetz von 1959. In einem breiten Konsens wurde 2011 der beschleunigte Atomausstieg gesetzlich beschlossen. Die letzten Atomkraftwerke stellten den Leistungsbetrieb am 15. April 2023 endgültig ein . Damit endet die Atomkraftnutzung in Deutschland. Denn die Nutzung der Kernenergie ist keine attraktive Alternative zu dem mit der Energiewende beschrittenen Weg einer konsequenten Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien. 

Beschleunigter Kohleausstieg

Deutschland ist nicht nur aus der Atomkraft ausgestiegen, sondern wird auch aus der Stromerzeugung aus Kohle aussteigen. Mit dem Strukturstärkungsgesetz  wird das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland bis spätestens im Jahr 2038 stillgelegt – acht Jahre eher als ursprünglich geplant. Dann wird die Stromversorgung in Deutschland treibhausgasneutral sein.

Die bisherigen Braunkohleregionen und Standorte von Steinkohlekraftwerken werden dann zu Energie- und Technologieregionen der Zukunft entwickelt werden. 

Bundesregierung trägt eigenen Teil zur Energiewende bei

Auch die Bundesregierung setzt im eigenen Handeln Nachhaltigkeit durch und berichtet darüber jährlich in einem Monitoringbericht zum sogenannten Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit . Dort ist der Ausbau der Nutzung Erneuerbarer Energien (Wärmeversorgung) in Bundesgebäuden und die Erstellung eines energetischen Sanierungsfahrplans für Dienstliegenschaften vorgesehen.

Energieeffizienz als Schlüssel für Erfolg

Zugleich macht sich die Bundesregierung dafür stark, dass Energie effizienter genutzt wird. So soll der Energieverbrauch bis 2050 im Vergleich zu 2008 halbiert werden. Mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz setzt die Bundesregierung auf Information und Beratung.

Für sich selbst hat die Bundesregierung dafür die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung energieeffizienter Leistungen verschärft. Demnach darf der Bund beim Einkauf Waren und Produkte nur mit der höchsten verfügbaren Effizienzklasse im Sinne der EU-Verordnung über die Energieverbrauchskennzeichnung wählen. Wenn das noch nicht vorliegt, muss das höchste erreichbare Leistungsniveau an Energieeffizienz genommen werden. Dies gilt sowohl bei rein national als auch bei europaweit ausgeschriebenen Aufträgen.

Es hilft, Einsparpotentiale zu erkennen, um Energie effizient nutzen zu können. Verschiedene Programme beispielsweise fördern gezielt Investitionen in mehr Energieeffizienz. Denn Gebäude mit ihrem hohen Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland verfügen über große Einsparmöglichkeiten, etwa beim Heizen . Großes Potential liegt auch in der Mobilität. Die Bundesregierung fördert moderne Verkehrskonzepte und alternative Antriebe, wie die E-Mobilität , und sorgt damit für sinkende Schadstoffbelastungen. Auch energieeffizientes Bauen und Sanieren  wird durch den Bund gefördert.

Forschung für die Energiewende

Mehr als 300 Hochschulen und Forschungseinrichtungen engagieren sich mit Grundlagenforschung und angewandter Forschung für die Energiewende. Mit dem 7. Energieforschungsprogramm stellt die Bundesregierung Gelder für die Energieforschung  bereit.

Das Rahmenprogramm "Forschung für Nachhaltige Entwicklung" (FONA) stärkt bereits seit einigen Jahren den systemischen Blick auf Nachhaltigkeit. Die gezielte Förderung der Grundlagenforschung, zum Beispiel in den Bereichen Klima-, Boden- oder Meeresforschung bildet das Fundament für weitere, anwendungsorientierte Forschung. 

Internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Energie

Eine zukunftsfähige Energieversorgung ist Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung und mindert nicht nur die Armut. Sie vermeidet gleichzeitig die Abhängigkeit von teuren fossilen Brennstoffen, vor allem von Öl. Sie hilft, die Umwelt zu schonen – vor Ort und weltweit.

Deutschland unterstützt darum die Verbreitung von nachhaltigen und dezentralen Technologien der Energiegewinnung und setzt sich für eine effiziente Energieerzeugung und -verwendung ein. Dies trägt sowohl zum Klimaschutz als auch zur Entschärfung des globalen Wettbewerbs um knapper werdende Energierohstoffe bei.

Weltweit leben heute fast 800 Millionen Menschen ohne Zugang zu einer modernen Energieversorgung. Ein bedarfsgerechter Energiezugang für alle erfordert Energie in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und zu einem bezahlbaren Preis. Bis 2030 wird die globale Energienachfrage weiter dramatisch wachsen, vor allem in Afrika. Die nachhaltige Versorgung dieser Menschen mit sauberer Energie ist zudem Schlüssel für die Bekämpfung der weltweiten Armut. Sie ist darum wichtiges Ziel der deutschen Entwicklungspolitik:

  • Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unter­stützt seine Partner­länder dabei, moderne und klima­neutrale Energie­systeme auf­zu­bauen, die po­li­tischen und recht­lichen Rahmen­bedin­gun­gen für die Nut­zung er­neuer­barer Energie­quellen zu ver­bessern und die Energie­effizienz zu er­höhen.
  • Deutschland engagiert sich im Ausland mit Förderprogrammen für moderne und klimafreundliche Energie. So etwa mit dem Programm Energizing Development . Das Programm ermöglicht den Zugang zu klimafreundlicher Energieversorgung.
  • Afrika benötigt langfristig tragfähige Energiekonzepte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert daher in Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnerländern die Durchführung von Machbarkeitsstudien zur Entwicklung nachhaltiger Energiekonzepte. Dies bietet deutschen Unternehmen neue Investitionschancen und neue Geschäftsmodelle vor Ort. Die verschiedenen Stakeholder-Gruppen werden hierbei aktiv einbezogen.
  • Die "Exportinitiative Energie" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima unterstützt deutsche Anbieter umweltverträglicher Energielösungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Der Beitrag zum Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel dieser weltweiten Exporte deutscher Technologien und Dienstleistungen im Bereich klimafreundlicher Energietechnologien.