Tag der Organspende
Die Zahl der Menschen, die sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen, steigt. Der Tag der Organspende am 6. Juni soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, eine persönliche Entscheidung zu treffen. Die Bedingungen haben sich im letzten Jahr verbessert.
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Die Bereitschaft zur Organspende wächst: Von Januar bis Ende April 2020 wurden 2,23 Millionen Organspendeausweise bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bestellt. Das sind 33 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr (1,69 Millionen). Auch die grundsätzliche Bereitschaft, Organe zu spenden, ist hoch: 84 Prozent der Deutschen stehen einer Organspende positiv gegenüber, ergab 2019 eine repräsentative Umfrage der BZgA.
Dennoch war die Zahl der tatsächlichen Organspender im vergangenen Jahr leicht rückläufig: Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation wurden 2019 von 932 Verstorbenen Organe entnommen, 2,4 Prozent weniger als 2018. Noch immer warten tausende Patientinnen und Patienten in Deutschland auf ein möglicherweise lebensrettendes Spenderorgan.
Mehr als 9.000 Menschen auf der Warteliste
Ziel des Tages der Organspende am 6. Juni ist es daher auch in Zeiten der Corona-Pandemie, an die Bedeutung der Organspende zu erinnern und das Bewusstsein für das Schicksal von mehr als 9.000 Wartelistenpatienten zu wecken, die dringend auf eine rettende Spende angewiesen sind
Die Online-Aktion "Geschenkte Lebensjahre" unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lädt daher zum Mitmachen ein: Alle Organempfänger sind bundesweit aufgerufen, ihre Botschaft des Dankes mit einem Bild auf der Internetseite zum Organspendetag hochzuladen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn appelliert, sich mit dem Thema zu beschäftigen: "Treffen Sie für sich Ihre sehr persönliche Entscheidung, ob sie zur Organspende bereit sein wollen oder nicht. Wichtig ist, dass sie eine Entscheidung treffen. Es ist wichtig für sie selbst. Es ist wichtig für diejenigen, die auf ein Spenderorgan warten."
Verbesserung in den Kliniken
Entscheidend für eine gute Entwicklung ist auch die Reform des Transplantationsgesetzes, die der Deutsche Bundestag im letzten Jahr beschlossen hat. Transplantationsbeauftragte in den Kliniken haben jetzt mehr Zeit und mehr Kompetenzen. Die Vergütung für die Organentnahme und deren Vorbereitung ist besser. Die Ausgaben der Krankenkassen für diesen Bereich sind um das Vierfache gestiegen.
Zudem gibt es einen Rufbereitschaftsdienst, der sicherstellt, dass in jedem Entnahme-Krankenhaus zu jederzeit durch qualifizierte Ärztinnen und Ärzte festgestellt werden kann, wann die Hirnfunktionen unwiederbringlich ausgefallen ist - was die Voraussetzung für die Organentnahme ist.
Der erste Samstag im Juni ist in jedem Jahr der Tag der Organspende. Er wurde vor 37 Jahren von Organempfängern zum Dank an die Organspender und deren Angehörigen ins Leben gerufen. Zehn weitere interessante Fakten zum Thema finden Sie hier.