„Wir werden die Erinnerung an jeden einzelnen wachhalten“

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Gedenkveranstaltung im Kronprinzenpalais in Berlin „Wir werden die Erinnerung an jeden einzelnen wachhalten“

In Berlin ist am Freitag erstmals am neuen Nationalen Gedenktag an die Opfer terroristischer Gewalt erinnert worden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht einen Auftrag für den Staat, sich bestmöglich um die Opfer zu kümmern

2 Min. Lesedauer

Das Bild zeigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Rednerpult.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach auf der Gedenkveranstaltung in Berlin. 

Foto: BMI/Henning Schacht

Bei einer Gedenkstunde im Berliner Kronprinzenpalais hat Deutschland erstmals an einem nationalen Gedenktag der Opfer terroristischer Gewalt gedacht. „Islamistische, rechtsextremistische und linksextremistische Anschläge haben auch in Deutschland schlimmes Leid verursacht. Dieser Gedenktag ist eine Mahnung, mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen, für eine bestmögliche Prävention zu sorgen, Radikalisierungen zu verhindern und jedem Menschenhass entgegenzutreten“, betonte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

Die Gedenkstunde wurde von einem Film eröffnet, der 15 Ereignisse stellvertretend für eine Vielzahl von Gewalttaten in den Blick nahm. Allen ist gemeinsam: Sie führten zu Todesopfern, Verletzten, Traumatisierten und Hinterbliebenen. Von jetzt auf gleich veränderte sich alles.

Mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen

Die Bundesinnenministerin betonte, dass im Rahmen der Gedenkveranstaltung erinnert, mitgefühlt, aber auch gemahnt werden solle, dass mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen vorgegangen werden müsse. „Nicht die Täter, sondern die Opfer müssen in unserer Erinnerung bleiben – mit ihren Namen, mit ihren Lebensgeschichten, mit ihren Schicksalen“, so Faeser.

Faeser versicherte, dass jedes Opfer eine stetige Mahnung sei und die Bundesregierung in ihren Bemühungen im Kampf gegen jedwede Form des Extremismus nicht nachlasse und diesen unerschrocken fortsetzte. Der Staat schulde den Opfern eine transparente und lückenlose Aufklärung des Tatgeschehens und seiner Hintergründe.

Sie betonte: „Wir werden die Erinnerung an jeden einzelnen wachhalten, der Opfer terroristischer Gewalt wurde. Wir werden sie nicht vergessen. Deshalb stehen wir ab heute jedes Jahr am 11. März gemeinsam in Schmerz und Trauer zusammen.“

Opferbeauftragter verspricht weitere Verbesserungen

Die Hauptansprache hielt der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Stephan Harbarth. Die Perspektive von Betroffenen terroristischer Gewalt in ihrer gesamten Breite stellten Prof. Petra Terhoeven sowie der Opferbeauftragte der Bundesregierung Pascal Kober dar.

Kober versprach, dass die Bundesregierung weitere Verbesserungen zur Unterstützung Betroffener auf den Weg bringen werde.  

Die Bundesregierung hatte am 16. Februar 2022 die Einführung des Gedenktages und dessen jährliche Begehung am 11. März beschlossen. Er knüpft dabei auf nationaler Ebene an den Europäischen Gedenktag für die Opfer des Terrorismus an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid vom 11. März 2004 ins Leben gerufen wurde. Die Europäische Union gedenkt seit 2005 jährlich an diesem Tag der Betroffenen terroristischer Gräueltaten weltweit. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hat anlässlich des Gedenktages am 11. März 2022 die bundesweite Trauerbeflaggung der Dienstgebäude des Bundes angeordnet.