Hilfe gegen Ebola wird weiter gebraucht

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Im Wortlaut: Müller und Gröhe Hilfe gegen Ebola wird weiter gebraucht

Mit einem Sonderhilfsprogramm will die Bundesregierung die Gesundheitssysteme in den Ebola-Gebieten Westafrikas fördern. In einem Interview sprechen Bundesminister Müller und Gröhe über "die Lehren aus der Ebola-Tragödie". Beide reisen nach Ghana und Liberia.

  • Interview mit Gerd Müller und Hermann Gröhe
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Ein Schild warnt in einem Stadtteil von Monrovia vor Ebola.

Warnschild in Monrovia: Ebola ist noch nicht besiegt.

Foto: picture alliance / dpa / AHMED JALLANZO

Das Interview im Wortlaut:

BILD: Warum reisen Sie erst jetzt?

Hermann Gröhe: Ebola ist noch nicht besiegt! Unsere Hilfe wird also weiterhin gebraucht. Außerdem muss das Gesundheitswesen vor Ort neu aufgebaut werden.

Gerd Müller: Auch wenn sich die Scheinwerfer der Welt von Westafrika abwenden, dürfen wir die Region nicht allein lassen. Die drei von Ebola am stärksten betroffenen Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea sind wirtschaftlich um fünf bis zehn Jahre zurückgeworfen. Hier ist unser Einsatz gefragt.

BILD: Wie soll der aussehen?

Müller: Wir werden Gesundheitssysteme und eine bessere Krisenreaktion in Afrika mit einem Sonderhilfsprogramm in Höhe von 200 Millionen Euro fördern.

BILD: Wie kann verhindert werden, dass sich so eine Epidemie wiederholt?

Gröhe: Die ärmsten Länder brauchen eine funktionierende medizinische Grundversorgung. Aber auch so etwas wie Gesundheitsämter, um Infektionen schneller zu erkennen und einzudämmen. Internationales Hilfspersonal muss im Ernstfall zügiger zur Verfügung stehen - die Lehren aus der Ebola-Tragödie.

BILD: Wer soll das machen?

Müller: Wir werden bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit eine Kernmannschaft von Weißhelmen aufstellen, die in drei bis fünf Tagen überall auf der Welt im Einsatz sein kann. Das werden mobile Teams aus Ärzten, Technikern und Spezialisten sein.

BILD: Warum Weißhelme?

Gröhe: Weil die Menschen immer mehr reisen, steigt auch das Risiko, sind z.B. Polio in Pakistan und Tuberkulose in Zentralasien nicht nur lokale Probleme. Krankheit kennt keine Grenzen. Das gilt auch für Therapien. Ob unsere Antibiotika noch anschlagen, hängt maßgeblich davon ab, wie sie weltweit eingesetzt werden. Wir müssen lernen, Gesundheit global zu denken.

Das Interview führten Hanno Kautz und Ralf Schuler für die