Zurück nach sechs Monaten im Weltall

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Astronaut Matthias Maurer Zurück nach sechs Monaten im Weltall

Matthias Maurer ist zurück auf der Erde. Eine Wasser-Kapsel mit ihm und weiteren Astronauten landete sicher vor der US-Küste Floridas. Für den deutschen Astronauten ging damit eine mehrmonatige Weltraummission zur Internationalen Raumstation ISS erfolgreich zuende.

3 Min. Lesedauer

Nach mehr als 2.500 Erdumrundungen und mehr als 110 Millionen Flugkilometern um die Erde – wenn auch inmitten schwerer Spannungen zwischen dem Westen und Moskau wegen des Ukraine-Krieges – zieht der gebürtige Saarländer eine positive Bilanz seines Aufenthalts in der Schwerelosigkeit. „Es waren sechs herausragende Monate hier auf der Raumstation", so Maurer bei einer offiziellen Verabschiedungszeremonie an Bord der ISS. „Es ist das Ende einer sechsmonatigen Mission, aber der Weltraum-Traum lebt weiter." 

Matthias Maurer startete am 11. November 2021 gemeinsam mit den NASA-Astronauten Raja Chari, Thomas H. Marshburn und Kayla Barron an Bord einer Dragon-Raumkapsel des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS. In rund 400 Kilometern Höhe war er an etwa 150 Experimenten beteiligt. Für einen fast siebenstündigen Arbeitseinsatz im Außenbereich der Raumstation stieg er sogar in den freien Weltraum hinaus.

Mission „Cosmic Kiss“ – Bindeglied zwischen Erde und Weltall

Matthias Maurer ist der zwölfte Deutsche im Weltall. Für den Astronauten der europäischen Raumfahrtagentur ESA war es der erste Einsatz im Weltall. Seiner ISS-Mission hat der 52-Jährige den Namen „Cosmic Kiss" gegeben: Zum einen möchte er damit Ausdruck der besonderen Bedeutung der Raumstation als Bindeglied zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Erde und dem Weltall verleihen. Darüber hinaus steht Cosmic Kiss ebenso für den Wert der partnerschaftlichen Erkundung des Weltraums mit Blick auf fernere Ziele wie Mond und Mars sowie für einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit unserem Heimatplaneten Erde selbst.

100 Experimente – von der Grundlagenforschung bis zur Biomedizin

Während seines Aufenthalts auf der ISS führte Matthias Maurer mehr als 100 Experimente durch, 36 davon mit deutscher Beteiligung. Das Spektrum reichte von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung in Bereichen wie Lebenswissenschaften, Materialwissenschaft, Physik, Biologie, Medizin, Technologieentwicklung und Künstliche Intelligenz sowie Erdbeobachtung.

SmartTex – ein intelligentes Shirt für Raumfahrende

Eines davon: das Experiment BEAT (Ballistocardiography for Extraterrestrial Applications and long-Term missions). Hier misst ein mit Sensoren ausgestattetes T-Shirt „SmartTex“ Ballistokardiografie-Daten wie Puls und Blutdruck von Astronautinnen und Astronauten. Dies liefert ein durchgängiges Bild ihres vitalen Zustands.

Als erster Astronaut trug Matthias Maurer das smarte Shirt „SmartTex“ während seines Weltraumeinsatzes . In dem Shirt sind Sensoren so integriert, dass sie an der richtigen Stelle sitzen, um die relevanten physiologischen Daten zu messen. Auf diese Weise sollen die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf das menschliche Herz-Kreislauf-System analysiert und bewertet werden. Das gilt insbesondere für künftige bemannte Weltraummissionen, die viele Wochen oder Monate andauern werden.

Die Raumstation ISS (International Space Station) kreist seit mehr als 15 Jahren im All um die Erde. Sie ist sozusagen ein „Außenposten der Menschheit“ im All, zugleich ein „fliegendes Labor" mit exzellenten Möglichkeiten für Wissenschaft und industrielle Forschung. Auf der ISS kann sowohl in den Laborelementen als auch auf Außenplattformen geforscht werden.

Betrieben wird die ISS von den USA, Kanada, Japan, Russland und den Mitgliedsstaaten der ESA. Aktuell trägt Deutschland 39 Prozent des europäischen Anteils und bleibt führender Partner in Europa. Mehr Informationen zur ISS finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Wieder frisches Obst, Gemüse und Pizza

Jetzt freut sich Matthias Maurer erst einmal auf vieles, was er im vergangenen halben Jahr entbehren musste. „Ich freue mich auf frischen Salat, frisches Obst, frisches Essen, eine knusprige Pizza, vielleicht auch auf ein Getränk mit ein bisschen Kohlensäure drin“, sagte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Bundesregierung engagiert sich seit langem für die Raumfahrt. Für die Forschung im Bereich Luft- und Raumfahrt stellt sie jährlich über eine Milliarde Euro zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.