Ein leidenschaftlicher Politiker, der unser Land geprägt hat

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Tod von Wolfgang Schäuble Ein leidenschaftlicher Politiker, der unser Land geprägt hat

Mit dem Tod von Wolfgang Schäuble geht eine beeindruckende Politiker-Karriere zu Ende. Er war Bundestagspräsident, Minister, mehr als 50 Jahre lang Abgeordneter. Wolfgang Schäuble habe nie aus den Augen verloren, um was es in der Politik gehe: „Das Leben der Bürgerinnen und Bürger besser zu machen“, so Kanzler Scholz. Deutschland hat mit einem Staatsakt im Bundestag Abschied genommen.

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Der Politiker und ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble auf einem schwarz/weiß-Foto.

Der Politiker und ehemalige Bundestagspräsident Wolfang Schäuble ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Foto: Bundesregierung/Jesco Denzel

Als Abgeordneter, Bundestagspräsident und in verschiedenen Ministerämtern prägte Wolfgang Schäuble die Politik der Bundesrepublik. Am 26. Dezember ist der CDU-Politiker im Alter von 81 Jahren gestorben.

Mit Schäuble verliere Deutschland „einen scharfen Denker, leidenschaftlichen Politiker und streitbaren Demokraten“, schrieb Bundeskanzler Scholz auf X. Als „prägenden Christdemokraten, der gerne stritt und dabei doch nie aus dem Blick verlor, worum es geht in der Politik: Das Leben der Bürgerinnen und Bürger besser zu machen,“ würdigte Scholz den Verstorbenen.

Dienstältester Abgeordneter

Am 18. September 1942 wurde Wolfgang Schäuble in Freiburg geboren. Er studierte Jura und trat mit 23 Jahren in die CDU ein. 1972 zog Schäuble erstmals in den Deutschen Bundestag ein und blieb bis zu seinem Tod Abgeordneter im „Hohem Haus“. Mehr als ein halbes Jahrhundert war Schäuble somit Mitglied des Bundestags – so lange wie niemand vor ihm.

Nach der Bundestagswahl 2017 wählten die Abgeordneten ihn zum Bundestagspräsidenten – das zweithöchste Amt im Staat. Vier Jahre lang hatte Schäuble dieses Amt inne. Er sei „ein Ausnahmepolitiker, leidenschaftlicher Parlamentarier und großer Europäer“ gewesen, schreibt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Als Bundestagspräsident habe er „in einer herausfordernden Zeit die Abgeordneten stets zum konstruktiven Streit ermutigt“, würdigte Bas ihren Amtsvorgänger.

Fotoreihe: Staatsakt für Wolfgang Schäuble

„Architekt der Deutschen Einheit“

In rund fünf Jahrzehnten hat Schäuble die deutsche Politik maßgeblich mitgestaltet. Unter Helmut Kohl bekleidete Schäuble erstmals ein Ministeramt. 1984 wurde er zum Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben ernannt, von 1989 bis 1991 war Schäuble Bundesinnenminister. Nach dem Mauerfall war er an den Verhandlungen um den Einigungsvertrag beteiligt, unterschrieb das Dokument 1990. Er sei ein „Architekt der Deutschen Einheit“ gewesen, würdigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser ihren Vorgänger. „Mit Wolfgang Schäuble verlieren wir einen der bedeutendsten Demokraten unserer Republik“, so die Innenministerin. Er habe das demokratische Nachkriegsdeutschland wie nur wenige andere verkörpert.

Im Oktober 1990 erlebte Schäuble einen persönlichen Schicksalsschlag. Bei einer Veranstaltung attackierte ihn ein psychisch kranker Mann. Als Folge des Attentats saß Schäuble fortan im Rollstuhl – seine politische Karriere setzte er jedoch unbeirrt fort.

Von 1991 bis 2000 war Schäuble Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, von 1998 bis 2000 Parteichef. In der Regierung von Angela Merkel wurde Schäuble erneut zum Minister ernannt. Zunächst 2005 abermals zum Innenminister, ab 2009 dann zum Finanzminister.

Schäuble hinterlässt seine Frau und vier Kinder.

Fotoreihe: Ein Leben für die Politik