Wege aus der Wohnungslosigkeit

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Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligte Personen Wege aus der Wohnungslosigkeit

Marek lebte 20 Jahre auf den Straßen von Gießen, bevor er durch das ZuHAuSE-Projekt II wieder eine Wohnung fand. Das Projekt, das über den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen mitfinanziert wird, hat ihm sein Leben gerettet, sagt Marek heute. 

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Bild von Marek in Gießen.

Marek nimmt seit fünf Jahren am ZuHause-Projekt II in Gießen teil. ZuHAuSE II ist ein Akronym für: Zusammen leben Housing First Aufsuchende Arbeit Streetwork Eingliederung.

Foto: Konstantin Potthoff

Die Methode des so genannten „Housing First“-Ansatzes hat ein wichtiges Ziel: Menschen beim Weg aus der Wohnungslosigkeit zu unterstützen. Der erste Schritt ist es, Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt bisher auf der Straße haben, Wohnungen zu vermitteln. Im zweiten Schritt erhalten sie eine bedarfsorientierte Betreuung, so dass sie das selbstständige Leben wieder erlernen. Die Hilfsangebote beruhen dabei auf Freiwilligkeit. 

So war es auch bei Marek. Über einen Sozialarbeiter ist er mit dem ZuHAuSE-Projekt II in Kontakt gekommen. Über den Housing-First-Service, der in Gießen Wohnraum für sozial schwache Menschen bereitstellt, bekam er vor fünf Jahren eine Wohnung. Seither besuchen ihn die Sozialarbeiter regelmäßig und unterstützen ihn, seinen Haushalt selbstständig zu führen und den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. 

Ziel der EU: Bekämpfung von Armut

Marek arbeitet seit mittlerweile zweieinhalb Jahren in einem großen Entsorgungsunternehmen und wird in Sommer zum Schichtleiter befördert, der die Verantwortung für 15 Mitarbeiter trägt. Er berichtet, wie sehr sich diese Unterstützung auf sein Leben ausgewirkt hat: „Ohne dieses Projekt wäre ich jetzt tot.“

Das Projekt ZuHAuSE II bildet dabei die Brücke zwischen klassischer Straßensozialarbeit und dem Housing First-Ansatz. Derzeit sind es 18 Menschen, die wie Marek in einer Wohnung leben. Die Erfolgsquote bei diesem Ansatz ist hoch. Nahezu 100 Prozent der Housing-First-Teilnehmenden gelingt die Stabilisierung. 

Die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung zählt zu den sozialpolitischen Zielen der EU. Im März 2014 wurde der Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) geschaffen. Aus dem Fonds werden Maßnahmen der Mitgliedstaaten zur materiellen Unterstützung besonders benachteiligter Personen sowie Maßnahmen der sozialen Inklusion unterstützt. Der EHAP ist ein Programm des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+).

Das ZuHAuSE-Projekt II hat in Gießen seit 2016 fast 1.000 wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in ähnlich schwierigen Situationen wie die von Marek erreicht. Dieses und andere Projekte dieser Art werden mit Mitteln aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) sowie Bundesmitteln gefördert.

Deutschland erhält von der EU für den Zeitraum von 2021 bis 2027 Kohäsionsmittel im Umfang von mehr als 20 Milliarden Euro. Diese fließen in den ESF+ sowie weitere Fonds, insbesondere den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Im Mittelpunkt der EU-Kohäsionspolitik stehen weiterhin die Förderung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts.