Neue Gigafabrik für Wasserstoff-Zukunft

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Kanzler besucht Siemens Energy Neue Gigafabrik für Wasserstoff-Zukunft

Bundeskanzler Scholz startete im alten Turbinenwerk von Siemens Energy die Produktion von Elektrolyseuren für Wasserstoff im „Multi-Giga-Maßstab“. Auch die Gasturbinen sollen bis 2030 zu 100 Prozent mit Wasserstoff laufen – entsprechend der Strategie der Bundesregierung für eine CO2-freie und sichere Energieversorgung.

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Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung der Giga-Factory.

Werksbesichtigung mit Kanzler Scholz: Bei der Wasserstoff-Elektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom und speziellen Membranen in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. In der neuen Fabrik in Berlin werden die Elektrolyse-Zellen zu funktionstüchtigen Modulen verbunden.

Foto: Bundesregierung/Plambeck

Bundeskanzler Scholz drückte am Mittwoch auf den Startknopf für die neue Gigafertigung für Wasserstoff-Elektrolyseure. Das sei ein guter Tag nicht nur für das Unternehmen. „Es ist auch ein guter Tag für Berlin, für Deutschland und für ganz Europa“, sagte der Kanzler. Mit der französischen Firma Air Liquide und Siemens Energy bündeln zwei Technologie-Giganten ihre Wasserstoff-Expertise.

Für die klimaneutrale Zukunft produzieren

Siemens Energy produziert im alten Turbinenwerk in Berlin-Moabit für die klimaneutrale Zukunft: Hier gehen jetzt leistungsstarke Elektrolyseure für Wasserstoff im Gigawatt-Maßstab vom Band – gefertigt mit 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen die Siemens-Gasturbinen zu 100 Prozent mit Wasserstoff laufen. Siemens Energy und Air Liquide planen mit mindestens drei Gigawatt Elektrolysekapazität im Jahr 2025.

Allein die zwölf Elektrolyseure, die Air Liquide erhalten soll, werden 28.000 Tonnen Wasserstoff produzieren. Das spart 250.000 Tonnen CO2, die bisher bei Industrieprozessen oder im Verkehr das Klima belasten.

Leistungsstarke Elektrolyse-Module in Serie: Bei der Wasserstoff-Elektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom und speziellen Membranen in Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. In der neuen Fabrik werden die Elektrolyse-Zellen zu funktionstüchtigen Modulen verbunden. Entscheidend ist, dass diese leistungsstarken Elektrolyseure nun in Serie hergestellt werden. Denn so lässt sich bedeutend mehr Wasserstoff günstiger produzieren. Das ist wichtig für eine CO2-freie Zukunft.

Deutschland baut Wasserstoffwirtschaft auf

Ziel der Bundesregierung ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie und angepassten Regelwerken baut sie den Rahmen für eine neue Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. „Bis 2030 wollen wir nun zehn Gigawatt Elektrolysekapazität aufbauen“, so der Kanzler. Das ist doppelt so viel wie bisher. Der Start der neuen Giga-Fabrik von Siemens Energy bestärke ihn in der Überzeugung: „Wir kriegen das gemeinsam hin.“

CO2-freie Industrie wird auch morgen Arbeitsplätze bieten

Für den Kanzler ist klar: „Mit Energieproduktion und allem, was man dafür braucht, lässt sich Geld verdienen. Gestern, heute und auch in der klimaneutralen Zukunft“. Diese neue Serienproduktion von Wasserstoffelektrolyseuren bei Siemens Energy in Berlin Moabit sei ein beeindruckender Meilenstein für Europas Wettbewerbsfähigkeit. Denn Wasserstoff spiele für die weltweite Energiewende eine zentrale Rolle, so Scholz.

So gelingt der Umbau zum klimaneutralen Industrieland. Unsere Industrie wird auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein und gute Arbeitsplätze bieten. Äußerungen, Deutschland und Europa würden wegen der Energiewende vermeintlich ihre Industrien verlieren, erteilte er eine Absage: Solche „Kassandrarufe“ führten in die Irre.

Siemens Energy übernimmt nicht nur das ehrwürdige Gasturbinenwerk in Berlin-Moabit, das Unternehmen verlegt auch die Konzernleitung dorthin. Der Kanzler ist sicher, dass Siemens Energy nicht wegen staatlicher Förderung investiere, sondern wegen der guten, gewachsenen Strukturen. Das Unternehmen habe nicht zuletzt mit den Wasserstoff-Elektrolyseuren und den Turbinen hervorragende Wachstumsperspektiven, ist der Kanzler sicher.

Wasserstoff statt Kohle- und Gas: Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für die weltweite Energiewende und das Erreichen der Klimaziele. Wasserstoff wird künftig Gas und Kohle etwa in Kraftwerken, in der Chemie- oder Stahlindustrie ersetzen. Mit Wasserstoff können künftig Turbinen, Flugzeuge oder Züge klimafreundlich angetrieben werden.

Wasserstoffnetz bis 2032

Die deutschen Planungen für ein Wasserstoffkernnetz seien so gut wie abgeschlossen, so Scholz. Dieses Wasserstoffkernnetz soll bis 2032 alle wichtigen Erzeugungs- und Verbrauchszentren in Deutschland mit Speichern, Kraftwerken und den europäischen Importkorridoren verbinden.

Da Deutschland für grünen, also CO2-freien Wasserstoff nicht genügend erneuerbaren Strom erzeugen kann, setzt die Bundesregierung auf internationale Zusammenarbeit , zum Beispiel mit Frankreich oder Kanada sowie mit afrikanischen Staaten. Dafür werden über den europäischen Kontinent Wasserstoffpipelines und -netze geplant.

Staat fördert die Klimaschutz-Investitionen

Der Staat unterstütze die Wirtschaft dabei, neue CO2-freie Herstellungsverfahren und Produkte aufzubauen. Denn die Investitionskosten sind hoch und die Einnahmen anfangs vergleichsweise gering. Dabei müssen sich die Unternehmen weiter im weltweiten Wettbewerb behaupten, und andere Staaten subventionieren ihre Industrien erheblich beim Umbau. Deshalb werde die Bundesregierung bei den Netzpreisen helfen und habe mit den Betreibern bereits gute Lösungen gefunden. Dafür würde sie nun schnell die erforderlichen Gesetze vorbereiten.

Die Bundesregierung fördert Wasserstoffinvestitionen der Wirtschaft etwa mit Klimaschutzverträgen und zahlreiche Programme, um neue große Wasserstoffproduktionen aufzubauen. Dazu kommen von der EU erhebliche Fördermittel für Großprojekte.