Ein Dialog zwischen Bildern und Worten zu Europa

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Was ist Europa für dich? Ein Dialog zwischen Bildern und Worten zu Europa

„Was ist Europa für dich?" ist die fortlaufende fotografische Reise der Künstlerin Lisa Borgiani, die seit 2019 europäische Städte besucht, und den Menschen, die sie trifft und fotografiert, eine einfache Frage stellt: Was ist Europa für dich? Eine visuelle Geschichte der Gefühle, ausgedrückt durch einen Dialog zwischen Bildern und Worten. Am 7. Mai ist sie mit ihrem Projekt und ihrer Kamera beim Europatag 2022 in der deutsch-polnischen Eurostadt Guben-Gubin.

3 Min. Lesedauer

Künstlerin Lisa Borgiani

Für die Künstlerin Lisa Borgiani ist Europa eine große Collage.

Foto: Lisa Borgiani

Ihre fotografische Reise begann im Jahr 2019. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

„Was ist Europa für dich?“ begann 2019, aber ich habe mir immer wieder dieselbe Frage gestellt, seit ich 19 Jahre alt war, als ich nach Irland zog. Ich konnte keine passende Antwort darauf finden.  Deshalb beschloss ich, diese Geschichte in Bildern zu erzählen, indem ich die europäischen Bürgerinnen und Bürger direkt fragte, was ihre Vorstellung von Europa ist, und dabei mein liebstes künstlerisches Werkzeug, die Kamera, benutzte. Von Anfang an habe ich mir eine große Collage vorgestellt, einen Dialog zwischen Bildern und Worten. Ich begann meine Reise 2019 in Athen und Berlin und reiste dann nach Mailand, Paris, Ventotene, Rom und kürzlich nach Budapest.

Was war das bewegendste Erlebnis, das Sie hatten?

Mein Treffen mit Herrn Burkhart war wahrscheinlich der bewegendste Moment. Burkhart lebt in Berlin und war ein Fluchthelfer aus der DDR.  Er hat viele Leben gerettet, indem er sein eigenes riskiert hat. Als ich ihn vor der Stiftung Berliner Mauer fotografierte, erzählte er mir seine Vorstellung von Europa: „Europa ist Einheit. Ich denke, Europa ist eine sehr wichtige Sache und wir müssen die Rechte, die wir erreicht haben, schützen. Aber wir müssen auch stark sein, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.  Wir müssen unbedingt geeint sein.“ Er hat auch ein Buch mit dem Titel "Frei" veröffentlicht.

Sie haben auch in Deutschland fotografiert. Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit in diesem Land besonders aufgefallen?

Ich war sehr beeindruckt, wie aktiv die meisten Menschen waren. Ich hätte nicht erwartet, dass sie mit so viel Enthusiasmus ihre Vorstellung von Europa zum Ausdruck bringen wollen. Und dann auch noch fotografiert zu werden! Es schien, als ob sie sich Gehör verschaffen wollten.

Hat das Projekt Ihre Sicht auf Europa verändert? Wenn ja, auf welche Weise?

Meine Wahrnehmung von Europa hat sich verändert, denn ich hätte nicht erwartet, dass die Menschen Europa so intensiv wahrnehmen. Es ist so schön und interessant zu sehen, wie die jüngeren Generationen Europa als Teil ihres täglichen Lebens erleben.

Was erwarten Sie von Ihrer Reise nach Guben?

Ich freue mich sehr darauf, diese Arbeit in Guben zu präsentieren, und ich glaube, dass dies eine großartige Gelegenheit sein wird, Porträts und Gefühle dieses Teils von Europa zu sammeln, der Ost und West verbindet.

Was sind Ihre nächsten Pläne für das Projekt?

Meine Arbeit wird im Regionalrat der Lombardei in Mailand vom 3. bis 17. Mai ausgestellt mit Unterstützung der Delegation der Europäischen Kommission in Mailand und der Fondazione Cariplo. In der Ausstellung werden 60 Fotografien, eine Installation und einige Collagen zu sehen sein. Während der Ausstellung sind Besucher und Studenten eingeladen, sich auf zweierlei Weise an dem Projekt zu beteiligen. Auch ihnen wird die Frage gestellt werden: Was ist Europa für dich?  Sie können die digitale Plattform WEYWALL nutzen, um ihr eigenes Selbstporträt auszudrucken und auszustellen, zusammen mit einem Kommentar, der ihre Gefühle zu Europa ausdrückt, oder sie können einen Satz über Europa auf einen bunten Post-It schreiben, den sie dann auf eine spezielle Wand kleben können. Alle Bilder und Gefühle werden online veröffentlicht. Für den Sommer habe ich geplant, die Arbeit in den baltischen Ländern durchzuführen.

Alle Aktualisierungen finden Sie auf der Webseite der Photographin Lisa Borgiani .