Was bei häuslicher Quarantäne wichtig ist

Informationen für Betroffene Was bei häuslicher Quarantäne wichtig ist

Corona ist noch nicht vorbei. Aber mittlerweile haben wir alle viel im Umgang mit dem Virus gelernt haben. Und wir können uns vor Dank der Corona-Schutzimpfungen vor schweren Verläufen schützen. Dennoch gibt es nach wie vor viele Neuinfektionen. Was tun, wenn ich mich als Kontaktperson von Infizierten in häusliche Quarantäne oder als Erkrankter in Isolation begeben muss?

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Ein Wohnzimmer mit Sofa

Auch bei häuslicher Quarantäne ist es wichtig, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben - etwa über Telefon oder soziale Medien.

Foto: imago/Westend61

Erreger sind für viele wie ein unberechenbarer "unsichtbarer Feind". Die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit von Familienangehörigen und Freunden kann Gefühle von Verunsicherung oder Hilflosigkeit hervorrufen. Diese Reaktionen sind normal. Wann ist Quarantäne notwendig? Wie kann ich damit umgehen?

Rechtliche Regelungen im Fall einer Quarantäne

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, muss sich auf Anordnung des Gesundheitsamtes isolieren. Das sehen die Isolations- und Quarantäneempfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesgesundheitsministeriums vor. Vorgesehen sind fünf Tage. Um die Absonderung zu beenden, ist ein negativer Antigen-Schnelltest abschließend zwar nicht mehr Pflicht, wird aber „dringend“ empfohlen.

Kontaktpersonen von Infizierten empfiehlt das RKI ebenfalls „dringend“ die Kontakte – vor allem mit Risikogruppen – zu reduzieren. Außerdem sollten sich Kontaktpersonen täglich (selbst) mit einem Antigen-Schnelltest testen.

Entscheidend sind die rechtlichen Regelungen zur Quarantäne des jeweiligen Bundeslandes , in dem Sie leben.

Häusliche Quarantäne: Schutzmaßnahme und Belastungssituation 

Die Quarantänesituation ist eine Schutzmaßnahme. Sie kann aber auch eine Belastung sein, denn sie schließt potenziell erkrankte Personen von der Teilnahme am sozialen Leben weitgehend aus. Wichtige soziale Ressourcen, wie sie das Berufs- oder Familienleben bieten, sind reduziert. Wenn die Quarantäne länger dauert, kreisen die Gedanken häufig um die Krankheit und ihre möglichen Auswirkungen. Daher ist es wichtig, auf den Erhalt des eigenen psychischen Wohlbefindens zu achten.

Praktische Tipps

  • Denken Sie daran, dass die vorbeugenden Hygiene-Maßnahmen wie Husten- und Nies-Etikette auch in der Quarantäne notwendig sind, besonders, wenn mehrere Personen in Ihrem Haushalt leben.
  • Vermutlich haben Sie plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, da Sie nicht zur Arbeit gehen oder gewohnten Freizeitbeschäftigungen nachgehen können. Schaffen Sie sich eine Tagesstruktur und setzen Sie sich Ziele. Die Ziele sollten unter den gegebenen Umständen realistisch sein. Überlegen Sie, wie Sie die Zeit füllen können. Probieren Sie verschiedene Dinge aus wie zum Beispiel lesen, das Schreiben eines Tagebuchs und so weiter.
  • Bleiben Sie mit Familie und Freunden in Kontakt, zum Beispiel über Telefon und soziale Medien.
  • Bitten Sie Freunde oder Nachbarn, für Sie einzukaufen oder Medikamente zu besorgen. Auch die Gemeinden oder ehrenamtliche Helfer bieten häufig Unterstützung an.
  • Sollten Sie einen Hund als Haustier haben, so bitten Sie Freunde oder Nachbarn, mit ihm für die Zeit der Quarantäne spazieren zu gehen.
  • Wenn Sie sich niedergeschlagen fühlen, zögern Sie nicht, sich frühzeitig Hilfe und Unterstützung zu suchen. Ihre Familie oder Ihr weiteres soziales Umfeld können dafür ein wichtiger Rückhalt sein. Die Telefonseelsorge kann ebenfalls eine Anlaufstelle sein (Telefon 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder 116 123).
  • Bleiben Sie körperlich aktiv: Auch auf begrenztem Raum kann Sport betrieben werden, zum Beispiel durch Übungen auf einem Stuhl oder auf dem Boden. Hierzu gibt es im Internet viele Hinweise und Anregungen.
  • Bleiben Sie auch mental aktiv, zum Beispiel durch Lesen, Schreiben oder (Denk-)Spiele.
  • Probieren Sie Entspannungsübungen aus, wenn Sie sich angespannt fühlen. Es gibt auch für Ungeübte Entspannungstechniken, die leicht erlernbar sind (zum Beispiel progressive Muskelentspannung). Auch hierzu gibt es im Internet viele Hinweise und Anregungen.
  • Akzeptieren Sie Ihre Gefühle: Unfreiwillig in häuslicher Quarantäne zu sein, kann viele verschiedene emotionale Reaktionen hervorrufen. Das sind normale Reaktionen auf die unnormale Situation.
  • Seien Sie kritisch: Es sind viele Falschinformationen im Umlauf. Informieren Sie sich nur bei vertrauenswürdigen Quellen, zum Beispiel auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts . Auch das Bundesgesundheitsministerium, die Landesministerien und die Gesundheitsämter stellen gesicherte Informationen bereit. Seriöse Ansprechperson ist natürlich auch Ihr Hausarzt/Ihre Hausärztin.
  • Bewahren Sie sich eine positive Grundhaltung und  orientieren Sie sich an Werten, die Ihnen Halt geben  (zum Beispiel Familie, soziales Netz, Glaube).