Verbot von Zuckerzusatz in Tees für Säuglinge und Kleinkinder

Gesunde Ernährung von Anfang an Verbot von Zuckerzusatz in Tees für Säuglinge und Kleinkinder

Kräuter- und Früchtetees für Säuglinge oder Kleinkinder dürfen künftig keinen zugesetzten Zucker und andere süßende Zutaten enthalten. Kommen werden auch neue Hinweise auf Verpackungen. Eine entsprechende Verordnung ist am 29. Mai in Kraft getreten.

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Das Bild zeigt eine Mutter, die ihrem Kleinkind mit Freude beim Trinken zuschaut.

Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sind für Säuglinge und Kleinkinder die empfohlenen Getränke.

Foto: Getty Images/Westend61

Kräuter- und Früchtetees für Säuglinge oder Kleinkinder dürfen künftig keinen zugesetzten Zucker und andere süßende Zutaten wie Honig, Fruchtsaft, Fruchtnektar, Malzextrakt, Sirupe oder Dicksäfte enthalten.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner: "Zucker und andere süßende Zutaten haben in Tees und anderen Getränken, die speziell an Babys und Kleinkinder gerichtet sind, nichts zu suchen! Es sollte ihnen auch nicht von Anfang an "antrainiert" werden. Deshalb habe ich ein entsprechendes Verbot auf den Weg gebracht."

Außerdem ist auf der Verpackung darauf hinzuweisen, beim Zubereiten auf die Zugabe von Zucker oder anderen süßenden Zutaten zu verzichten. Kommen soll zudem eine Kennzeichnung, ab welchem Alter die Tees verwendet werden können. Analog zum Mindestalter für die Einführung von Beikost beträgt das Mindestalter vier Monate.

Für Hersteller gilt eine Übergangsfrist, bis zum 29. November 2020 dürfen Kräuter- und Früchtetees für Kinder und Säuglinge nach dem bisherigen Vorschriften hergestellt und gekennzeichnet werden. Diese dürfen dann noch bis zum Abbau der Vorräte in den Verkehr gebracht werden.

Besonders die ersten 1.000 Tage im Leben sind entscheidend für die Ausprägung der Ernährungsgewohnheiten. Eine hohe und häufige Zuckerzufuhr steht unter anderem im Zusammenhang mit der Entwicklung von Übergewicht bzw. Adipositas sowie der Entstehung von Zahnkaries. Für Säuglinge oder Kleinkinder werden Wasser und alternativ ungesüßte Kräuter- und Früchtetees als geeignete Getränke angesehen.

Die neue Verordnung ist ein wichtiger Baustein der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz . Mit der Strategie soll wirksam der zum Teil viel zu hohe Anteil von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten reduziert werden.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2025 Zucker in gesüßten Milchprodukten und Frühstückscerealien für Kinder sowie in Erfrischungsgetränken und fruchthaltigen Getränken mit Zuckerzusatz zu reduzieren. Außerdem wurden Vereinbarungen zur Salzreduktion in Tiefkühl-Pizzen und Brot getroffen.

"Wir wollen die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas senken. Ein zentraler Baustein dafür ist unsere Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie", betont Bundesernährungsministerin Julia Klöckner.

Derzeit sind in Deutschland 47 Prozent der Frauen und 62 Prozent der Männer übergewichtig. Fast ein Fünftel der Erwachsenen ist sogar adipös, also krankhaft übergewichtig. Bei Kindern und Jugendlichen sind 15 Prozent übergewichtig.