Tipps für das effiziente Heizen

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Energiesparen Tipps für das effiziente Heizen

Wer sich die Mühe macht, effizient zu heizen, kann viel Geld sparen. Dafür gibt es beim Heizen verschiedene Ansätze, die dazu beitragen können. Das ist vor allem für diejenigen sinnvoll, die mit Gas heizen – hier lässt sich viel machen. 

4 Min. Lesedauer

Ein Mann testet das IOLITE-System (Innovationszentrum Connected Living) indem er mit Hilfe eines Tablets die Temperatur seiner Heizung regelt.

Heizkosten sparen kann jeder – mit ein paar Tipps.

Foto: Judith Affolter

Der Mensch hat in den verschiedenen Räumen seiner Wohnung ein unterschiedliches Wärmebedürfnis. Während es im Bad wärmer sein sollte, schläft es sich in einem kühlen Schlafzimmer am besten. Die meisten Menschen fühlen sich in Wohnräumen bei 20 bis 22 Grad wohl, in der Küche bei 18 bis 20 Grad. Im Bad sind es 23 Grad und im Schlafzimmer 16 bis 18 Grad. Darauf vor allem in der Heizperiode zu achten, spart viel Geld. Und mit jedem Grad weniger, spart man sechs Prozent der Heizkosten.

Mit der Wärme geizen

Noch immer wird viel mehr Energie zum Heizen verwendet, als nötig ist. Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat Anfang Oktober erneut Zahlen zum steigenden Gasverbrauch, insbesondere der privaten Haushalte, bekannt gegeben . Er mahnt nachhaltige Sparanstrengungen an. Es gilt, mit Wärme zu geizen. 

Gekippte Fenster sorgen kaum für frische Luft, kühlen aber die Wände aus. Am besten lüftet man, indem man für Durchzug sorgt. Dies geschieht durch Querlüften, das heißt: Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern oder Türen.

Das Lüften sollte mindestens einmal am Tag geschehen, um ausreichend Frischluft zuzuführen. Außerdem kann nur auf diese Weise etwaige schimmelbildende Feuchtigkeit aus den Räumen entweichen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt genügen drei bis fünf Minuten Stoß- oder Querlüften, bei wärmerem Wetter zehn bis 15 Minuten.

Heizung nicht komplett abdrehen

Es ist nicht sinnvoll, die Heizung komplett auf- und abzudrehen. Wer stattdessen durchgehend gleichmäßig heizt, heizt wirtschaftlicher. Der Energiebedarf ist dann erheblich geringer.

Das komplette Abdrehen kühlt vor allem in unsanierten Häusern die Räume unnötig aus. Das wiederum birgt die Gefahr der Schimmelbildung an den Wänden. Besser ist es, die Heizung durchgehend – also auch bei Abwesenheit – auf einer niedrigen Stufe zu halten.

Ist man wieder in der Wohnung, findet man sie dann nicht völlig ausgekühlt vor. Je nach Bedarf kann man die Heizung dann etwas höher aufdrehen.

Hier helfen sogenannte smarte Thermostate. Die lassen sich einfach installieren und programmieren. So können Sie die gewählte Temperatur zu einer gegebenen Zeit bestimmen und auf diese Weise zusätzlich sparen.

Fenster abdichten, Wände isolieren

Kunststoffdichtungen in Fenstern und Türen werden im Laufe der Zeit porös und damit undicht. Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen können hier abhelfen. Zusätzlich ist es heizsparend und schon deshalb sinnvoll, Rollläden nach Einbruch der Dunkelheit herunterzulassen.

Eine Isolationsschicht hinter dem Heizkörper verhindert, dass die Wärme über die Außenwand entweicht. Schließlich sollen nicht die Wände geheizt werden. Entsprechende Dämmfolie gibt es im Baumarkt zu kaufen.

Möbel oder Gardinen vor den Heizkörpern verhindern, dass sich die Wärme im Raum ausbreitet. Die Heizung muss dann mehr arbeiten als eigentlich nötig. Ein paar Handgriffe und ein paar Euro sind dauerhaft gespart.

Heizkörper regelmäßig prüfen

Gibt der Heizkörper Geräusche von sich, dann enthält er Luft. Auch wenn der Heizkörper nicht so richtig warm werden will, spricht das dafür, dass Luft im Spiel ist. Luft verringert aber die Wärmeleistung und sollte deshalb entfernt werden.

Dazu gibt es aus dem Baumarkt einen „Entlüfterschlüssel“, mit dem das Ventil zu öffnen ist. Oft reicht ein Bruchteil einer Umdrehung schon aus. Sobald das Ventil tropft, ist das ein Zeichen dafür, dass die Luft aus dem Heizkörper entwichen ist.

Die Heizung hydraulisch abgleichen lassen

Unnötige Kosten entstehen ebenso durch schlecht eingestellte Heizungsanlagen: Anzeichen dafür sind beispielsweise geringe Ablagerungen von Ruß. Auch wenn nur diejenigen Räume warm werden, die nah am Heizkessel liegen, stimmt etwas nicht. Hier hilft ein so genannter hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage.

Der Installateur kann damit erkennen, wo und wie er die Anlage korrigieren muss. Im Idealfall ist stets die richtige Wassermenge mit der richtigen Temperatur am richtigen Ort im System. Die Bundesregierung fördert den hydraulischen Abgleich mit dem Programm „Energieeffizient Sanieren“.

Experten schätzen, dass rund 15 Prozent an Heizenergie zu sparen ist, wenn

  • vor jedem Heizkörper ein regulierbares Ventil angebracht,
  • eine richtig dimensionierte elektronische Heizungspumpe installiert und
  • die Vorlauftemperatur der jahreszeitlich unterschiedlichen Außentemperatur angepasst ist.

Informationen über den eigenen Verbrauch

Informationen über den eigenen Verbrauch geben die Ablesegeräte an der Heizungsanlage. Damit kann jeder die Angaben in der Heizkostenabrechnung überprüfen.

Wer ein Heizgutachten erstellen lässt, erfährt zudem, woran es liegt, wenn der Verbrauch überdurchschnittlich hoch ist. Mit diesem Hinweis kann man gegebenenfalls den Vermieter veranlassen, die Heizung zu modernisieren.

Auch Kosten für Warmwasser sparen

Einen Teil des Energieverbrauchs verwendet man, um Wasser zu erwärmen. Das macht sich bei einer zentralen Warmwasserbereitung deutlich auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Allein ein Sparduschkopf sorgt dafür, dass nur halb so viel warmes Wasser pro Duschvorgang nötig ist. Darüber hinaus lässt sich natürlich auch viel sparen, indem die Duschdauer an sich verringert wird. Das macht sich nicht nur bei den Heizkosten bemerkbar, sondern auch bei der Wasser- und der Abwassermenge. In diesem Fall bedeutet das: dreimal gespart.

Energieeffizient sanieren

In den vergangenen Jahrzehnten haben viele Hauseigentümer ihre Gebäude bereits energieeffizient saniert. Auch der Neubau muss heute energiesparsamere Standards erfüllen als noch vor Jahrzehnten. Dadurch sinkt der durchschnittliche Energieverbrauch pro Wohneinheit bereits kontinuierlich. Viele Altbauten jedoch müssen noch entsprechend saniert werden. Das zeigen auch so genannte Wärmebilder immer wieder. Erst mit deren Sanierung können auch sie zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung beitragen.