Startchancen-Programm
Etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler stärken: Das ist das Ziel des Startchancen-Programms. Bund und Länder haben sich jetzt auf gemeinsame Eckpunkte verständigt. Ab August 2024 stehen für zehn Jahre 20 Milliarden Euro bereit.
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Mit dem Startchancen-Programm wollen Bund und Länder besonders Grundschulen unterstützen. Denn hier werden die entscheidenden Weichen für den Bildungserfolg gestellt.
Foto: imago images/Westend61
Verschiedene Bildungsstudien zeigen: Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hängt noch immer zu stark von der sozialen Herkunft der Eltern ab. Um dieses Problem anzugehen, will die Bundesregierung ein sogenanntes Startchancen-Programm ins Leben rufen. Bund und Länder haben nun gemeinsam Eckpunkte für dieses Programm vorgestellt.
„Wir haben uns geeinigt: Die entscheidenden Eckpunkte für das Startchancen-Programm stehen. Zum Schuljahr 2024/25 wollen wir damit starten. Insgesamt sollen etwa 4.000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders gestärkt und so zu Startchancen-Schulen werden“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger anlässlich der Einigung in Berlin.
Bund investiert jährlich eine Milliarde Euro
Für das Startchancen-Programm wollen der Bund und die Länder über zehn Jahre hinweg insgesamt 20 Milliarden Euro bereitstellen. Der Bund fördert die Schulen dabei mit einer Milliarde jährlich.
Ziel ist es, dort zu unterstützen, wo die Herausforderungen am größten sind. „Das ist ein echter Paradigmenwechsel in der bildungspolitischen Förderlogik“, so Stark-Watzinger. Es bedeute: weg von der Gießkanne. Das sei ein wichtiges Signal, das die Fördergelder zielgenau und an der Sache orientiert zum Einsatz bringe.
Das Programm soll zum 1. August 2024 starten und über zehn Jahre laufen.
Drei Programmsäulen
Das Startchancen-Programm beinhaltet drei zentrale Programmsäulen:
- 40 Prozent der Fördermittel sollen für eine bessere und damit lernförderlichere Infrastruktur und Ausstattung der Schulen eingesetzt werden.
- 30 Prozent der Mittel fließen als sogenanntes Chancenbudget in bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung, beispielsweise zusätzliche, gezielte Lernförderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik.
- Weitere 30 Prozent fließen in die Stärkung multiprofessioneller Teams. Damit ist es beispielsweise rechnerisch möglich, allein aus Bundesmitteln jeder Schule in sozial schwieriger Lage eine volle Stelle für schulische Sozialarbeit zuzuweisen.
Grundschulen im Fokus
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, insbesondere Grundschulen zu unterstützen. Vor allem in den ersten Schuljahren werden die entscheidenden Weichen für den Bildungserfolg gestellt. Konkret sollen 60 Prozent aller Mittel den Grundschulen zur Verfügung gestellt werden. 40 Prozent erhalten die weiterführenden und beruflichen Schulen. In den nächsten Wochen sollen die letzten Details zum Startchancen-Programm geklärt werden und innerhalb einer Vereinbarung von Bund und Ländern festgehalten werden.