Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich des Empfangs der Sternsinger am 5. Januar 2023

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Liebe Sternsingerinnen und Sternsinger, danke für das Kommen und danke für eure guten Wünsche für das Bundeskanzleramt und all die Männer und Frauen, die hier arbeiten. Über 300 000 Sternsinger sind unterwegs. Es ist natürlich heute etwas ganz Besonderes, dass wir hier zusammenkommen. Denn ich komme gerade aus Rom zurück, wo wir heute von Papst Benedikt XVI. Abschied genommen haben. Er war eine prägende Figur der katholischen Kirche und ein bedeutender Theologe. Es war sehr berührend, heute zu sehen, wie viel dieser Papst den Gläubigen weltweit bedeutet hat, gerade wenn man auch die große Zahl derjenigen wahrnehmen und sehen konnte, die es bis nach Rom geschafft hatten, um daran teilzunehmen.

Papst Benedikt war schon als Kind sehr engagiert in der Kirche, so, wie ihr alle es seid. Die Idee des Sternsingens stammt von Kindern. Im Mittelalter baten als Könige verkleidete Kinder um Spenden, allerdings meistens noch für sich selbst. Ihr Sternsinger heute sammelt Geld für andere Kinder. Ihr macht euch für die Gemeinschaft stark. Das finde ich gut und wichtig.

Der Aufruf, Kinder zu stärken und sie zu schützen, könnte nicht aktueller sein. Überall auf der Welt, so, wie ihr es eben auch gesagt habt, erleiden Kinder Gewalt. Kinder sind Krieg und all den Zerstörungen, die damit verbunden sind, ausgesetzt. Jeden Abend sehen wir alle im Fernsehen und verfolgen im Internet die schrecklichen Folgen des Krieges, der jetzt in unserer Nähe, in der Ukraine, stattfindet. Immer wieder sind gerade Kinder die Opfer zum Beispiel von Raketenangriffen. Viele Kinder sind deshalb auf der Flucht, ganz allein. Das alles muss man wissen. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, was ihr tut, und deshalb ist euer Engagement so bedeutend.

Natürlich bedrückt es, dass Kinder Gewalt auch an Orten erleben, die ihnen Geborgenheit bieten sollten, manchmal im eigenen Elternhaus oder im Verein ‑ so etwas kommt auch vor ‑ oder in Gemeinden. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, dass das Prinzip von allen sehr stark verstanden wird und alle sagen: Der Schutz von Kindern, das steht vor allem, und darauf kommt es an. ‑ Darauf macht ihr aufmerksam. Das finde ich ganz, ganz wichtig.

Ich wünsche euch, dass ihr viele offene Türen und viele Menschen findet, die euch zuhören und die für euren guten Zweck auch spenden. Ich finde auch besonders gut, dass ihr ein Partnerland, um das ihr euch kümmern wollt, gewählt habt, das auch gerade die Welt versammelt hatte.

Indonesien war das Land, in dem die 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt in diesem Jahr zusammengekommen sind. Ich war deshalb auch da. Dass ihr dort ganz konkret mit denjenigen, die sich vor Ort einsetzen, zusammenarbeitet, spricht dafür, dass eure Spendensammlung besonders erfolgreich sein sollte.

Auch ich will gern eine Spende überreichen.