Radnetz Deutschland
Auf dem Fahrrad quer durch Deutschland. Von Nord nach Süd, von West nach Ost. Nichts anderes verspricht das Radnetz Deutschland – ein Netz aus Radfernwegen, das alle Regionen des Landes miteinander verbindet. Und ein weiterer Schritt in Richtung Fahrradreiseland Deutschland. Das Wichtigste im Überblick.
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Wofür steht das Radnetz Deutschland?
Das Radnetz Deutschland ist ein Netz aus national bedeutenden Radrouten, das auf rund 12.000 Kilometern alle Regionen des Landes verbindet. Es umfasst die zwölf D-Routen, den Radweg Deutsche Einheit und den Iron Curtain Trail. Sämtliche D-Routen führen über bestehende Radfernwege oder beschilderte Radnetze.
So haben Radreisende die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten, Serviceangebote und Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlicher touristischer Radrouten einfach miteinander zu kombinieren. Über die D-Routen sind die deutschen Regionen zugleich in das europäische Radwegenetz EuroVelo eingebunden.
Wie und wo verlaufen die zwölf D-Routen?
Die D-Routen 1 bis 6 verlaufen von West nach Ost, die D-Routen 7 bis 12 von Nord nach Süd. Sie tragen als unverkennbares Signet ein Rad sowie die laufende Nummer vor rotem Hintergrund.
Die D-Route 1 folgt der Küstenlinie der Nordsee und führt über fast 1.000 Kilometer von der dänischen Grenze quer durch Norddeutschland bis an die niederländische Grenze. Sie ist Teil des Nordseeküsten-Radweges (EuroVelo-Route 12), der über 7.000 Kilometer durch acht Länder führt.
Die D-Route 2 ist Teil des Ostseeküsten-Radweges (Baltic Sea Cycle Route) und folgt der EuroVelo-Route 10, der über 9.000 Kilometer durch neun Länder führt. Die D-Route 2 startet auf Usedom und endet bei Flensburg an der deutsch-dänischen Grenze.
Die D-Route 3 führt auf einer Strecke von knapp 1.000 Kilometern von Vreden an der niederländischen Grenze bis nach Küstrin an der polnischen Grenze. Sie ist Teil des Europaradweges R1 von der französischen Kanalküste bis nach St. Petersburg und zugleich Teil der EuroVelo-Route 2 von Dublin nach Moskau.
Die D-Route 4 führt auf rund 1.000 Kilometern einmal quer durch Deutschland – vom äußersten Westen in den äußersten Osten der Republik. Dabei durchquert sie fünf Bundesländer: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen.
Die über 1.000 Kilometer lange D-Route 5 führt durch ganz Deutschland – von der deutsch-französischen bis zur deutsch-tschechischen Grenze.
Die insgesamt 790 Kilometer lange D-Route 6 beginnt an der Schweizer Grenze bei Basel. Sie führt durch den schwäbischen und bayerischen Kulturraum bis an die österreichische Grenze östlich von Passau.
Die D-Route 7 führt von Westen bis an die dänische Grenze und ist Teil der EuroVelo-Route 3 von Skandinavien nach Santiago de Compostela in Spanien.
Die D-Route 8 führt einmal quer durch Deutschland – von der niederländischen Grenze bis zur Mündung des Rheins in den Bodensee. Sie ist Teil der EuroVelo-Route 15, die dem Rhein über 1.500 Kilometer von der Quelle bis zur Nordsee folgt.
Die D-Route 9 führt über fast 1.300 Kilometer von Norden nach Süden einmal komplett durch Deutschland. Los geht es in Bremerhaven an der Nordseeküste – bis zur Stadt Füssen, die kurz vor der österreichischen Grenze liegt.
Die D-Route 10 führt auf 844 Kilometern von Cuxhaven bis zur deutsch-tschechischen Grenze im Elbsandsteingebirge.
Die D-Route 11 ist neben der D-Route 9 die zweite große Nord-Süd-Durchquerung Deutschlands. Sie führt von der Ostseeküste bis zum Fuße der Alpen. Dabei fährt man auf mehr als 1.500 Kilometern vorwiegend durch die östlichen Regionen Deutschlands.
Die D-Route 12 ist die östlichste D-Route des Radnetzes Deutschland. Sie führt auf etwa 590 Kilometern von Zwickau an der Grenze zu Tschechien bis an die Ostsee.
GPS-Daten der D-Routen: Die GPX-Tracks der einzelnen Routen zur Nutzung mobiler Endgeräte können Sie hier herunterladen.
Wie fördert die Bundesregierung das Radnetz Deutschland?
Die Bundesregierung unterstützt Länder und Kommunen bei dem Ausbau und der Erweiterung des Radnetzes Deutschland mit einem Förderprogramm. Gemeinsames Ziel: Das länderübergreifende Radnetz soll zu einem bundesweit sicheren, lückenlosen und attraktiven Netz aus national bedeutenden Radfernwegen werden.
Finanziert werden unter anderem die folgenden Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur und Marketing:
- Maßnahmen zur Verbreiterung der Radwege und Verbesserung der Oberflächen,
- Bau von neuen Radwegen, mit denen Lücken im Netz geschlossen werden,
- Erhöhung der Sicherheit, zum Beispiel durch bauliche Trennung vom Kfz-Verkehr,
- Bau von Fahrradabstellanlagen und modernen Raststätten sowie
- Maßnahmen, um die Routen und Angebote des Radnetzes Deutschland bekannter zu machen.
Insgesamt stehen für neue Vorhaben bis zu 45 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung erfolgt in den Haushaltsjahren 2023 bis 2028. Hinzu kommen bis zu 55 weitere Millionen Euro für kurzfristige Projekte, die bis Ende 2024 abgeschlossen werden können. Alle Informationen zum Förderprogramm und zur Antragstellung finden Sie hier.
Der Bund beteiligt sich an der Finanzierung der förderfähigen Maßnahmen mit einem Regelfördersatz in Höhe von bis zu 75 Prozent. Die Mittel für das Förderprogramm stammen aus dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung.