Pressestatement von Bundeskanzler Scholz bei der IAA Mobility 2023 am 5. September 2023

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BK Scholz: Meine Damen und Herren, das ist hier für mich ein ganz besonderer Besuch auf dieser IAA Mobility, der Internationalen Automobilausstellung, wie man früher etwas lang gesagt hätte. Aber es geht ja auch um Autos und alles, was dazugehört. Das ist etwas, was viele Bürgerinnen und Bürger sehr schätzen. Dass es möglich geworden ist, dass sich so viele Autos leisten können, betrachte ich unverändert als einen ganz, ganz großen Fortschritt.

Ich habe einmal an einem Abschied in den Ruhestand eines Mannes teilgenommen, der mit seinem Fahrrad kam, das man ihm mit 14 Jahren zu Beginn seiner Lehre geschenkt hatte, damit er damit sein Leben lang zur Arbeit fahren konnte. Der Mann ist sportlich geblieben und hat das Fahrrad ‑ und auch viele andere ‑ weiter benutzt. Aber trotzdem hat er mir etwas gesagt, was mich sehr bewegt hat: Zu der Zeit, als er anfing zu arbeiten, hätte sich jemand wie er nie vorstellen können, einmal ein eigenes Auto zu besitzen. Das hatte er dann schon, viele, viele Male, als er in den Ruhestand ging.

Wenn wir jetzt eine so große Veränderung unserer Industrie vornehmen, wenn wir eine emissionsfreie Mobilität sicherstellen, wenn wir sicherstellen, dass es neben dem (akustisch unverständlich) Ausbau von Schienenfahrzeugen, Schienenverkehr und den Möglichkeiten, den öffentlichen Verkehr zu nutzen, eben auch weiter ein ganz großes Angebot von individuellen Fahrzeugen gibt, die man nutzen kann, dann ist das gut. Ich finde, es ist beeindruckend, zu sehen, in welchem Tempo die deutsche Automobilindustrie es geschafft hat, weltweit wettbewerbsfähige Produkte auf den Weg zu bringen. Deshalb sage ich auch hier an dieser Stelle: Wer einmal auf dieser Ausstellung gewesen ist, wer hier gesehen hat, was die deutschen Automobilhersteller alles können, der ist ganz sicher, dass unsere auch heute schon global operierende Automobilindustrie weiter führend in der Welt sein wird, dass sie mit den Wettbewerbern aus anderen Ländern hierzulande, aber auch weltweit gut zurechtkommen wird und dass der Wettbewerb die Innovation anregt. Aber leistungsfähige Autos aus Deutschland wird es in aller Welt geben. Man sieht hier, dass es sie wirklich mit großem Fortschritt gibt.

Es hat hier einige gegeben, die sich angesichts der Messe mit Protesten zu Wort gemeldet haben. Das gehört zu einer öffentlich-demokratischen Debatte dazu. Aber das will ich auch sagen: Es ist ein wenig anachronistisch. Wer hier durch diese Stände geht, wer sich die neuen Elektrofahrzeuge anguckt, wer sieht, wie es mit Halbleitern, mit neuen digitalen Steuerungsmöglichkeiten wirklich möglich wird, dass wir weniger bis gar keine Emissionen mit Mobilität verbinden müssen, fühlt sich ein bisschen irritiert. Denn hier zeigt sich: Wir können unseren Wohlstand weiter ausbauen. Wir können besser leben als heute, mit tolleren Produkten, als wir sie aus der Vergangenheit kennen. Sie werden eben CO2-neutral in der Produktion und in Bezug auf die Emissionen sein, die sie verursachen. Es ist doch ein gutes Zeichen, dass wir bei der Elektromobilität so weit gekommen sind, dass Reichweiten für einzelne Fahrzeuge möglich werden, die es zu bestimmten Zeiten nicht nur für Benziner gegeben hat.

Wir werden als Bundesregierung unseren Beitrag mit einem umfassenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leisten. Das werden wir auch durch Gesetze und umfangreiche Förderprogramme unterstützen. Wir werden einen Beitrag leisten, weil wir sicherstellen, dass das, was dazu unabdingbar notwendig ist, auch zur Verfügung steht, nämlich Strom, der aus erneuerbaren Quellen produziert wird, der hierzulande produziert wird, uns unabhängig macht und gleichzeitig das Klima durch die Art und Weise schützt, wie er produziert worden ist. Wir werden auch die große Aufgabe nicht vergessen, die vor uns liegt und die darin besteht, dass wir durch die Verbesserung der Telekommunikationsinfrastruktur in unserem Land auch all die neuen Möglichkeiten für vernetzte Mobilität erschließbar machen, von denen wir heute gesehen haben, dass das keine Träume mehr sind, sondern dass die Technik schon da ist.

Also alles gute Aussichten für unsere Wirtschaft, Arbeitsplätze, Klima und Umwelt. Insofern deshalb eine große Messe!