Pressestatement von Bundeskanzler Scholz anlässlich der Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven am 17. Dezember 2022

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BK Scholz: Meine Damen und Herren, das ist hier ein ganz besonderer Moment. Russlands Krieg gegen die Ukraine hat furchtbare Konsequenzen für die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine, ist mit dramatischen Zerstörungen verbunden. Gleichzeitig führt es dazu, dass die ganze Welt die Auswirkungen dieses Krieges spürt. Wir in Europa, wir in Deutschland merken das auch an hohen Energiepreisen, an der Inflation und natürlich auch daran, dass wir uns um die Frage der Energiesicherheit Gedanken machen müssen.

Wir haben aber sehr schnell entschieden, dass wir alles dafür tun wollen, dass auch unabhängig von den Lieferungen von Gas aus Russland wir für Deutschland die Energieversorgung mit Gas gewährleisten können, und haben deshalb zu Anfang des Jahres bereits entschieden: Wir wollen in kürzester Zeit Terminals an den deutschen Küsten bauen, die in der Lage sind, diese Versorgung zu gewährleisten, unabhängig von den Pipelines aus Russland.

Als wir gesagt haben, dass zum Beispiel hier in Wilhelmshaven ein solcher Terminal noch in diesem Jahr entstehen solle, haben viele gesagt: Das ist niemals möglich. Das wird niemals gelingen. - Und das Gegenteil ist wahr: Tatsächlich haben wir es hinbekommen, dass in dieser kurzen Zeit ein solcher Terminal hier errichtet werden kann, dass wir dieses Schiff hier jetzt sehen, das diese Aufgabe wahrnehmen wird und die Regasifizierung des hierher gelieferten Gases für das deutsche Netz operationell umsetzen wird. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Beitrag für unsere Sicherheit.

Danke zu sagen ist natürlich vor allem den Arbeiterinnen und Arbeitern, die hier angepackt haben und dafür gesorgt haben, dass das klappt. Danke zu sagen ist den ganzen Ingenieurinnen und Ingenieuren und den vielen, die in den beteiligten Unternehmen mitgeholfen haben, dass das hier gelingt.

Ich möchte mich auch bedanken bei der Landesregierung, bei der Stadt, bei all denen, die hier beteiligt waren. Der deutsche Föderalismus mit seinen ganzen verschiedenen Strukturen funktioniert. Wenn wir uns unterhaken, schaffen wir es auch in kürzester Zeit, solche großen Aufgaben zu bewältigen.

Nach diesem konkreten Schiff, das hier von uns besichtigt werden kann und seine Arbeit aufgenommen hat, wird es viele weitere solche Terminals geben, die alle dazu beitragen, dass es Stück für Stück vorangeht, in Lubmin, in Brunsbüttel und in Stade. Wenn das dann nacheinander geschehen ist, können wir wirklich sagen: Deutschland hat seine Energiesicherheit gewährleistet, weil alle gezeigt haben, wozu wir tatsächlich in der Lage sind.

Das ist jetzt das neue Deutschland-Tempo, mit dem wir Infrastruktur voranbringen. Es soll ein Vorbild sein, nicht nur für diese Anlage, sondern noch für viele, viele andere. Insofern ist das ein guter Tag für unser Land, ein gutes Zeichen auch an die ganze Welt, dass die deutsche Volkswirtschaft in der Lage sein wird, weiter wirtschaftlich stark zu sein, zu produzieren und mit dieser Herausforderung umzugehen.

Schönen Dank.