Corona-Lage
Deutschland hat nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Die ergriffenen Maßnahmen hätten gewirkt. Dennoch: „Wir sind noch nicht wirklich in sicheren Gewässern“, so Lauterbach.
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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erläuterte die aktuelle Corona-Lage.
Foto: imago images/Chris Emil Janßen
„Mein Dank an all diejenigen, die sich fair und vorsichtig verhalten haben. Denn ihnen verdanken wir die Erfolge, die wir haben“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag in Berlin. Seiner Einschätzung nach hat Deutschland in der Corona-Pandemie den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Die ergriffenen Maßnahmen hätten gewirkt – mit dem Ziel, insbesondere die älteren Menschen in Deutschland zu schützen.
Denn, so der Minister, „wir müssen davon ausgehen, dass wir bis zu zwölf Prozent Ungeimpfte bei den über 60-Jährigen haben. Das ist eine besondere Herausforderung.“ Trotz Optimismus warnte der Bundesgesundheitsminister: „Wir sind noch nicht wirklich in sicheren Gewässern.“
Gerade die nachlaufende Hospitalisierung sei weiterhin ein Risiko. Das heißt, die Infektionen von heute führten nicht morgen schon zu Behandlungen im Krankenhaus, sondern mit deutlicher Verzögerung zum Teil von bis zu 14 Tagen, so Lauterbach. Allerdings sehe er keine Gefährdung für eine Überlastung der Krankenhäuser zum jetzigen Zeitpunkt.
Pandemie ist nicht vorbei
Auch der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, sieht den Scheitelpunkt für die Intensivstationen noch nicht erreicht. Das Infektionsrisiko bleibe hoch, ältere Menschen müssten weiter geschützt werden. „Das Sars-Coronavirus-2 wird nicht mehr verschwinden. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es auch in Zukunft weitere Covid-19-Wellen geben wird. Wie sie genau verlaufen werden, können wir noch nicht vorhersagen“, sagte Schaade. Vor diesem Hintergrund sei der beste Schutz nach wie vor die Corona-Impfung.
„Dass wir bislang vergleichsweise gut durch die Omikron-Welle gekommen sind, haben wir zum großen Teil der Umsicht der Bevölkerung zu verdanken und der Tatsache, dass sich ein Großteil der Menschen hat impfen und auffrischen lassen“, so der RKI-Vizepräsident. „Ich möchte daher noch mal an alle Unentschlossenen appellieren: Bitte lassen Sie sich impfen auch mit Blick auf die Zukunft, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.“ Bisher starben in Deutschland mehr als 120.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.
Maßvolle Lockerungen, aber keine maßlosen
Mit Blick auf die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz sagte Bundesgesundheitsminister Lauterbach: „Wir können uns maßvolle Lockerungen leisten, aber keine maßlosen.“ Der Minister appellierte an die Bundesländer, nicht über die Beschlüsse hinauszugehen und diese wie ein Uhrwerk umzusetzen. „Das ist alles auf Kante genäht“, so Lauterbach. „Wenn wir jetzt zusätzliche Lockerungen einführen, wenn wir versuchen, uns zu profilieren als jemand, der besonders schnell lockert – das wäre falsch.“