Kulturstaatsministerin Roth wird heute die Frankfurter Buchmesse 2023 eröffnen: „Für die Freiheit des Wortes und die Macht des Buches“

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Kulturstaatsministerin Claudia Roth wird heute in Vertretung von Bundeskanzler Olaf Scholz, der heute kurzfristig nach Israel reist, die 75. Frankfurter Buchmesse mit einem feierlichen Festakt in Frankfurt am Main eröffnen. Gastland der Frankfurter Buchmesse ist in diesem Jahr Slowenien, das seine Buchkultur unter dem Motto „Waben der Worte“ mit zahlreichen Veranstaltungen und in einem eigenen Pavillon präsentiert.

Claudia Roth: „Vor 75 Jahren lud die Frankfurter Buchmesse nach den Verheerungen der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland zum ersten Mal als Marktplatz der Worte, der Schriften und der Lesarten zum demokratischen Austausch und wechselseitigen Verständnis ein. Wie bitter nötig beides ist, zeigt sich in diesen Tagen, in denen die Barbarei des Terrors erneut jede Grundlage für ein menschliches Miteinander zu zerstören droht. Dieser Angriff auf Frauen, Männer und Kinder in Israel ist ein Angriff auf die Menschlichkeit. Wir verurteilen diesen Terror zutiefst und stehen in voller Trauer und Schmerz an der Seite Israels.“

Mit Blick auf die Anschläge in Israel hat die Buchmesse kurzfristige Programmänderungen angekündigt, um in diesem Jahr verstärkt jüdische und israelische Stimmen sichtbar zu machen. Unter anderem ist für Mittwoch eine Podiumsdiskussion des PEN Berlin mit dem Titel „In Sorge um Israel“ geplant. Dort wird sich die Kulturstaatsministerin zu einem anschließenden Austausch mit den anwesenden Autorinnen und Autoren sowie Gästen treffen.

Am Mittwochvormittag wird die Kulturstaatsministerin gemeinsam mit ihrer Amtskollegin Asta Vrečko im slowenischen Pavillon das Lesemanifest „Ljubljana Reading Manifesto“ vorstellen. Das Manifest wird von internationalen Organisationen aus dem Bereich der Literatur unterstützt, unter anderem vom PEN International und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Claudia Roth: „Mehr denn je brauchen wir die Literatur als Quelle der Empathie über kulturelle Grenzen hinweg. Genau dafür steht das Motto ‚Waben der Worte‘ des diesjährigen Gastlandes Slowenien. Mit der Verabschiedung des Ljubljana-Lesemanifests unterstreicht es zudem die Bedeutung der Lesekompetenz für die Fähigkeit zu analytischem und kritischem Denken als wichtige Voraussetzung, um populistische Vereinfachungen zu erkennen und Desinformation und Verschwörungserzählungen zu entlarven. Angesichts des verbrecherischen Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine brauchen wir gerade in diesen Zeiten die Freiheit des Wortes und die Macht des Buches.

Dem Ljubljana-Manifest schließen wir uns aus Überzeugung an und werden uns weiterhin nach allen Kräften für die Leseförderung in unserem Land einsetzen. Schützenhilfe leistet hierbei der KulturPass, den bereits erfreulich viele 18-Jährige dafür nutzen, um damit bereits über 260.000 Bücher in den Buchhandlungen vor Ort zu bekommen.“

Im Anschluss wird Staatsministerin Roth gemeinsam mit den russischen Exil-Schriftstellern Dmitry Glukhovsky und Michail Schischkin sowie der Historikerin und Mitgründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, Irina Scherbakowa, auf einem von PEN Berlin organisierten Panel diskutieren. Unter dem Titel „Hoffnung für Russland: Irgendwer, irgendwie, irgendwann?“, gehen sie der Frage nach, ob Russland eines Tages zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit findet und welche Rolle Literatur und Sprache dabei Rolle spielen können. Moderiert wird das Gespräch von Deniz Yücel.

Anschließend wird die Staatsministerin den Messestand der Ukraine besuchen. Dort wird in diesem Jahr das deutsch-ukrainische Projekt zur Stärkung des Austauschs zwischen deutscher und ukrainischer Buch- und Literaturbranche im Fokus stehen. Unter Federführung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels wird das Vorhaben in enger Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse und mehreren Projektpartnern in der Ukraine umgesetzt. Die Kulturstaatsministerin ermöglicht dieses Projekt mit einer Förderung von 900.000 Euro aus ihrem Etat.

Zudem werden die Kulturstaatsministerin und ihre Behörde in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein (Halle 3.1, Stand E 18). Dort können sich Interessierte unter anderem über den KulturPass informieren. KulturPass-Inhaberinnen und -inhaber erhalten einen ermäßigten Eintritt für die Buchmesse.