Rahmenbedingungen für eine zirkuläre Wirtschaft
Rohstoffe sparsam verwenden oder wiederverwerten, den Wert von Waren lang erhalten, unnötigen Abfall vermeiden sowie den Industriestandort stärken: Dafür hat die Bundesregierung die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen.
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Die Wirtschaft der Zukunft muss eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft sein, die den Wert von Rohstoffen und Produkten so lange wie möglich erhält. Daher hat die Bundesregierung die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) entwickelt und im Kabinett beschlossen.
Die Strategie umfasst den gesamten Kreislauf: von der Produktgestaltung und Materialauswahl über Produktion und Nutzung bis hin zu Wiederverwendung und Recycling. Ziel ist es, Abfall zu vermeiden, indem Produkte langlebig, einfacher zu reparieren und ressourcenschonend gestaltet werden. So können wichtige Rohstoffe wie Baustoffe, Textilien oder Metalle im Kreislauf gehalten werden. Die vorgelegte Strategie soll hierzu die Rahmenbedingungen schaffen.
Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie ein kürzes Infopapier sind online verfügbar.
Unabhängiger von Rohstoffen
Die NKWS folgt einem übergeordneten Leitbild: Deutschland soll unabhängiger von Rohstoffimporten werden. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Rohstoffen liegt derzeit hierzulande bei 13,2 Tonnen; im Jahre 1970 lag der Wert noch bei über acht Tonnen.
Als Orientierung für eine Zielmarke dient der Vorschlag des International Resource Panels des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Dannach ist bis Mitte des Jahrhunderts die durchschnittliche Intensität des Rohstoffverbrauchs weltweit auf sechs bis acht Tonnen jährlich zu senken.
Konkrete Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen
Für das angestrebte zirkuläre Wirtschaften schlägt die Bundesregierung für die verschiedenen Ebenen konkrete Maßnahmen vor, beispielsweise digitale Produktpässe und finanzielle Anreize für neue Technologien. Dabei lehnt sie sich an Ziele der Europäischen Union an.
Auf dem Gebiet von strategischen Industrierohstoffen etwa will die EU 25 Prozent des Bedarfs bis 2030 durch Recycling decken. So ist das Recycling vor allem von Kunststoff aber immer noch stark ausbaufähig. Grund dafür ist die mangelnde Information über die genaue Zusammensetzung einzelner Kunststoffteile. Hier muss also unter anderem angesetzt werden.
Erhebliche Chancen für Umwelt und Wirtschaft
Die Bundesregierung sieht mit der Umsetzung der Strategie erhebliche Chancen: für die Umwelt, die Biodiversität und das Klima, vor allem aber auch für die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz deutscher Unternehmen.