So war der Arbeitsmarkt 2024

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Jahresrückblick So war der Arbeitsmarkt 2024

Im vergangenen Jahr waren so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. Zugleich sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftsflaute gestiegen. 

2 Min. Lesedauer

Die Grafik zeigt, dass im Jahr 2024 rund 35,23 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Jahr 2024 um 72.000 angestiegen.

Grafik: Bundesregierung

Trotz der zuletzt schwachen Wirtschaftsentwicklung ist die Beschäftigung in Deutschland auf einem Höchststand. Im Jahresdurchschnitt waren 2024 rund 46,1 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Das waren so viele Erwerbstätige wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. 

Nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2024 im Jahresdurchschnitt um 72.000 gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg von 0,2 Prozent. Seit 2006 wuchs die Beschäftigung im Land damit durchgehend – mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020. 

Grund für den Anstieg ist die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine gestiegene Beschäftigung der inländischen Bevölkerung. Laut Statistischem Bundesamt übertrifft dies den dämpfenden Effekt des demografischen Wandels, bei dem die geburtenstarken Jahrgänge verstärkt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt zu

Auch der Jahreswert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hat laut Bundesagentur für Arbeit zugenommen: von Juni 2023 auf Juni 2024 um 128.000 auf 34,84 Millionen. Damit fällt der Anstieg allerdings nur halb so hoch aus wie im Vorjahr. Zudem geht er ausschließlich auf das Plus bei der Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften zurück. 

Während die Dienstleistungsbranchen weiterwachsen, hat die konjunkturelle Schwäche insbesondere im Produzierenden Gewerbe zu einem deutlichen Rückgang geführt.

Auch die geringfügig entlohnte Beschäftigung ist angestiegen. Sie wuchs im Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 78.000 auf 7,68 Millionen. Allerdings geht der Anstieg ausschließlich auf die geringfügig entlohnte Beschäftigung im Nebenjob zurück. 

Arbeitslosigkeit im Jahr 2024 angestiegen

Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Laut Bundesagentur für Arbeit nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 178.000 auf 2,79 Millionen Menschen zu. Die Unterbeschäftigung wuchs gegenüber 2023 um 130.000 auf 3,58 Millionen Menschen. Sie umfasst neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit. Auf längere Sicht betrachtet bewegen sich Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung aber weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. 

Grund für die Anstiege ist vor allem die schwache Wirtschaftsentwicklung und die rückläufige Nachfrage nach Arbeitskräften. Dadurch war es für Arbeitslose im vergangenen Jahr schwieriger, eine neue Stelle zu finden. Mit durchschnittlich 694.000 gemeldeten Arbeitsstellen lag die Nachfrage 2024 um 67.000 niedriger als 2023.

Aufgrund der schwachen Konjunktur ging auch die Bereitschaft der Betriebe zurück, neues Personal einzustellen. 2024 wurden mit 1,5 Millionen Stellen etwa 132.000 weniger gemeldet als noch 2023. Das sind so wenige wie nie in den vergangenen 25 Jahren.

Zudem wurde 2024 Kurzarbeit von Betrieben stärker in Anspruch genommen. Nach einer ersten Schätzung der Bundesagentur für Arbeit betrug die Kurzarbeiterzahl 2024 durchschnittlich rund 320.000 – nach 241.000 im Jahr 2023.

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