2,2 Milliarden Euro für neue Forschungszentren

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Kohleausstieg und Strukturwandel 2,2 Milliarden Euro für neue Forschungszentren

Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger hat die Standorte für zwei neue Großforschungszentren bekanntgegeben: In Ostsachsen entsteht das Deutsche Zentrum für Astrophysik, in Sachsen-Anhalt eine Forschungsfabrik zur Resilienz der deutschen Chemiewirtschaft – das sichert die Zukunft der ehemaligen Kohlereviere.

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Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat am Donnerstag die Standorte für zwei neue Forschungszentren vorgestellt. In den kommenden drei Jahren werde dadurch den Regionen in der sächsischen Lausitz und dem mitteldeutschen Revier ein unverwechselbares wissenschaftliches Profil verliehen, so Stark-Watzinger. Tausende neue Arbeitsplätze würden in den ehemaligen Kohlerevieren geschaffen. Stark-Watzinger sprach von einem „Meilenstein“. Allein der Bund werde bis 2038 jedes der beiden Zentren mit mehr als 1,1 Milliarden Euro finanzieren.

Perspektiven der Chemie

Das Zentrum für Transformation der Chemie in Sachsen-Anhalt wird sich in erster Linie damit beschäftigen, Chemresilienz, die Voraussetzung für die Versorgung wichtiger Industriezweige wie Gesundheit, Verkehr, Energie, Landwirtschaft und Konsumgüter zu schaffen. Nachwachsende Rohstoffe, kurze Transportwege sowie lokale, kostengünstige und nachhaltige Produktionsprozesse sollen die Resilienz der deutschen Chemiewirtschaft sicherstellen – bei gleichzeitiger Einhaltung höchster Arbeitsschutz- und Umweltstandards. Rund 1000 Arbeitsplätze werden am Standort im mitteldeutschen Revier entstehen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff betonte, das Forschungszentrum werde „neue Pfade der Produktentwicklung“ einschlagen.

Weltraumwissenschaft in Ostsachsen

Das Deutsche Zentrum für Astrophysik in Ostsachsen wird ein Großforschungszentrum von internationaler Bedeutung. Es ist eine gemeinsame Initiative der Astronomie und Astroteilchenphysik in Deutschland. Die Standorte werden in Görlitz und im Kreis Bautzen sein, wo ein Untergrundlabor entstehen wird. Im Zentrum selbst werden mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sein. Federführend für die Initiative und designierter Gründungsdirektor des DZA ist der wissenschaftliche Direktor der Europäischen Weltraumorganisation ESA Prof. Dr. Günther Hasinger. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht eine Chance zur Entwicklung von neuen Arbeitsplätzen in der Region.

Innovation schafft Perspektive

Mit der Entscheidung zur Gründung der beiden Großforschungszentren soll der Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland gestärkt werden. Außerdem wird sie zur Entwicklung der sächsischen Lausitz und des mitteldeutschen Reviers hin zu attraktiven Zukunftsregionen beitragen. „Auch wenn die Energiekrise es derzeit erforderlich macht, dass Kohlekraftwerke reaktiviert werden, ist uns allen klar, dass Kohle mehr und mehr Geschichte wird in unserem Land“, so Stark-Watzinger.

Aber: Die Kohle habe eine stolze Geschichte. Deshalb könnten die Menschen vor Ort auch erwarten, dass die Bundesregierung und die Landesregierungen den Strukturwandel vor Ort unterstützen. „Forschung und Innovation sichert die Zukunft in den Revieren. Wir müssen den Menschen Perspektiven geben und Forschung ist dazu ein Schlüssel“, bekräftigt die Bundesforschungsministerin.

Am 14. August 2020 ist das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ (StStG) für die durch den Kohleausstieg betroffenen Reviere in Kraft getreten. Um neue Perspektiven für die Kohleregionen zu schaffen, sieht das StStG die Gründung der beiden Großforschungszentren vor. Der daraus entstandene Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesforschungsministeriums, des Freistaats Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt.

Der Wettbewerb richtete sich an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und soll dazu dienen, die thematische Ausrichtung und den genauen Standort der neuen Großforschungszentren festzulegen. In Abhängigkeit vom wissenschaftlichen Erfolg der neuen Einrichtungen wird mittelfristig eine jährliche institutionelle Förderung von jeweils bis zu 170 Millionen Euro angestrebt.