Plastikverschmutzung bis 2040 beenden

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

G7-Ministertreffen in Sapporo Plastikverschmutzung bis 2040 beenden

Beim G7-Ministerinnen -und Ministertreffen in Japan wurden wichtige Weichen für den Umwelt- und Klimaschutz gestellt: Die Plastikverschmutzung soll bis 2040 beendet werden. Außerdem haben sich die G7-Staaten erstmalig zum Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern bekannt. Mehr zu den ehrgeizigen Zielen lesen Sie hier.

3 Min. Lesedauer

Sitzungssaal des G7-Treffens in Sapporo.

Beim Treffen der G7-Ministerinnen- und Minister für Klima, Energie und Umwelt standen wichtige Fragen des weltweiten Klima- und Umweltschutzes im Mittelpunkt.

Foto: BMUV/Sascha Hilgers

Am 15. und 16. April haben sich die Umwelt-, Klimaschutz- und Energieministerinnen und -minister der G7-Staaten im japanischen Sapporo getroffen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte nach der Konferenz: „Die drei existentiellen Krisen unserer Zeit – die Klimakrise, das Artenaussterben und die Verschmutzungskrise – verschärfen sich mit jedem Tag des Zögerns. Die G7-Staaten tragen bei der Lösung dieser Krisen eine besondere Verantwortung, weil sie einen großen Teil des weltweiten Ressourcenverbrauchs und die damit verbundenen Schäden an Klima und Umwelt verursachen.“

Schnelleres Ende der Plastikvermüllung

Die G7 verständigte sich darauf, die im Dezember 2022 in Montreal beschlossene Vereinbarung zum Schutz der Natur engagiert voranzutreiben. Plastik in Wegwerfprodukten ist ein immer größer werdendes Problem in den Industriestaaten. Daher einigte sich die G7 auf ein schnelleres Ende der Plastikvermüllung: Der zusätzliche Plastikeintrag in die Natur soll bis 2040 beendet werden.

Bereits 2019 hatte sich die G20 – ebenfalls unter japanischer Präsidentschaft – auf das Enddatum 2050 geeinigt. Die G7 geht nun einen Schritt weiter und gibt damit den laufenden UN-Verhandlungen über ein globales Abkommen gegen Plastikmüll Rückenwind.

Aus fossilen Energieträgern aussteigen und erneuerbare Energie ausbauen

Für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien vereinbarte die G7 zum ersten Mal feste gemeinsame Ziele: Bis 2030 will die G7 gemeinsam die Offshore-Windkapazitäten um 150 Gigawatt erhöhen. Zudem soll die Photovoltaikleistung um 1.000 Gigawatt ausgebaut werden.

Außerdem gab die  G7 erstmals ein Bekenntnis zum Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern ab, um bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen in den Energiesystemen zu erreichen. Dafür bekräftigt die G7 ihr Bekenntnis zum Kohleausstieg und konkretisierte, dass keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut werden dürfen.

„Das ist der richtige Weg für den Klimaschutz, genauso wie für die Sicherheit unserer Energieversorgung. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir noch viel an Tempo zulegen und die hierzu erforderlichen Investitionen mobilisieren“, so Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.

Weitere Einschränkung klimaschädlicher Gase

Die G7 nahm noch stärker als bisher schädliche Klimagase über Kohlendioxid hinaus in den Blick, darunter Schwefelhexafluorid, das über 20.000-fach klimaschädlicher ist als Kohlenstoffdioxid. Vereinbart wurde, die Nutzung einzuschränken und Schwefelhexafluorid nach Möglichkeit in neuen Anlagen vollständig durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen.

Um die Energiewende weiter zu beschleunigen will die G7 Lieferketten für kritische Rohstoffe stärken und nachhaltiger gestalten. Investitionen in die Fertigung und Installation sauberer Energietechnologien sollen erhöht werden – wie etwa Elektrolyseure, Wärmepumpen und Batterien. 

Dass trotz dieser positiven Dynamik weiterhin ein erheblicher Anteil privater Finanzströme in fossile Energien fließt, benannte die G7 deutlich als Problem. Sie bekräftigte ihr Bekenntnis zum Ausstieg aus der Finanzierung fossiler Energieträger und bis Ende 2023 einen neuen Stand bekanntzugeben.

Bekräftigung der Ziele des Abkommens von Montreal

Die G7 bekräftigte zudem das in Montreal vereinbarte Ziel, bis 2030 30 Prozent der Fläche an Land und auf See unter Schutz zu stellen. Außerdem rief sie dazu auf, dass das bahnbrechende Abkommen für den Schutz der Meere auf Hoher See, das die UN-Mitgliedsländer im März dieses Jahres in New York beschlossen haben, schnell in Kraft treten soll.

Das G7-Treffen der Umwelt-, Klima- und Energieministerinnen und -minister fand am 15. und 16. April in Sapporo, Japan, statt und bereitete den G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefinnen und -Chefs in Hiroshima im Mai vor. Vor dem Hintergrund des andauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine stellten die Ministerinnen und Minister ihrer Abschlusserklärung ein klares Bekenntnis der Solidarität der G7 mit der Ukraine voran.