Neues Sanktionspaket gegen Russland

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Weitere Verschärfung  Neues Sanktionspaket gegen Russland

Die EU-Staaten haben sich auf ein 19. Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Dieses Paket ist ein weiteres deutliches Signal an Russland: Die EU arbeitet unverändert auf das Ziel hin, für die Ukraine einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.

18 Min. Lesedauer

Das Brandenburger Tor wird mit den Farben der ukrainischen Flagge angeleuchtet

Deutschland und die EU stehen fest an der Seite der Ukraine: Das Brandenburger Tor in Berlin erstrahlt in den Nationalfarben des Landes.

Foto: Bundesregierung/Stefanie Loos

Die Europäische Union hat am 23. Oktober 2025 ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Ziel ist es, den Druck auf die russische Kriegswirtschaft weiter zu erhöhen und Schlupflöcher zu schließen. Die Maßnahmen richten sich gegen zentrale Wirtschaftsbereiche wie Energie, Finanzen, Handel, Dienstleistungen und Sonderwirtschaftszonen. Auch Personen und Organisationen, die an der Entführung und Indoktrination ukrainischer Kinder beteiligt sind, werden sanktioniert.

Energie: LNG-Verbot und Schattenflotte im Fokus

Ab dem 1. Januar 2027 gilt ein vollständiges Einfuhrverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) aus langfristigen Verträgen. Für kurzfristige Verträge greift das Verbot sechs Monate nach Inkrafttreten. Die Ausnahmen für Öl- und Gaseinfuhren von Rosneft und Gazprom Neft in die EU entfallen. Transaktionen mit diesen Unternehmen sind künftig verboten.

Die EU sanktioniert erstmals Drittlandsunternehmen, darunter chinesische Raffinerien und Händler, die russisches Rohöl kaufen.

Die Liste der russischen Schattenflotte wird um 117 Schiffe erweitert – insgesamt sind nun 557 Schiffe gelistet. Sie dürfen keine EU-Häfen anlaufen und keine Dienstleistungen empfangen. Hafeninfrastruktur in Drittländern, die für Russlands Kriegsführung relevant ist, kann künftig gelistet werden.

Energiebezogene Dienstleistungen wie geologische Prospektion und Kartierung werden zusätzlich verboten.

Handel: Exportverbote und neue Listen

Exportverbote betreffen Güter mit doppeltem Verwendungszweck, fortschrittliche Technologien, Baumaterialien, Salze, Erze und Kautschukprodukte im Wert von 155 Mio. Euro. Neue Einzelsanktionen treffen Unternehmen und Personen aus Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und China, die militärische Güter liefern oder herstellen.

45 Organisationen – darunter 28 in Russland und 17 in Drittländern – werden gelistet, weil sie Sanktionen umgehen oder den militärisch-industriellen Komplex unterstützen.

Finanzen: Kryptowährungen und Zahlungsdienste unter Druck

Fünf russische Banken unterliegen neuen Transaktionsverboten. Die russischen Zahlungssysteme Mir und SBP sowie SPFS-Nutzer in Belarus und Kasachstan werden sanktioniert.

Erstmals werden Sanktionen gegen eine Rubel-gestützte Stablecoin (A7A5), deren Emittenten in Kirgisistan und eine Handelsplattform verhängt. Auch eine Kryptowährungsbörse in Paraguay wird sanktioniert. EU-Betreibern ist es untersagt, Kryptodienste und bestimmte Fintech-Dienste für Russland anzubieten.

Transaktionsverbote gelten auch für fünf Banken aus Zentralasien, die Russlands Kriegswirtschaft unterstützen.

Weitere Maßnahmen: Sonderwirtschaftszonen und Rechenschaft für Kriegsverbrechen

Zwei russische Sonderwirtschaftszonen (Alabuga und Technopolis Moskau) unterliegen einem umfassenden Vertragsverbot.

Dienstverbote betreffen digitale Fähigkeiten, KI-Dienste und weltraumgestützte Dienste. Für nicht verbotene Dienstleistungen an die russische Regierung gilt künftig eine Vorabgenehmigungspflicht.

Rückversicherungsdienstleistungen für russische Schiffe und Luftfahrzeuge sind für bis zu fünf Jahre nach Verkauf an Drittländer verboten.

Russische Diplomaten müssen künftig Reisen innerhalb der EU vorab anmelden.

69 neue Einträge auf der Sanktionsliste betreffen Oligarchen, Energieunternehmen, Goldproduzenten, Schattenflottenbetreiber und chinesische Staatsunternehmen.

Elf weitere Personen, die an der Entführung und Indoktrination ukrainischer Kinder beteiligt sind, werden gelistet. Ein neues Aufnahmekriterium soll künftige Sanktionen gegen Verantwortliche erleichtern.

Auf der Seite des Europäischen Rates finden Sie einen ausführlichen Überblick über die EU-Sanktionen  gegen Russland .