Der Schutz Älterer gelingt – und bleibt wichtig

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Aktuelle Corona-Lage Der Schutz Älterer gelingt – und bleibt wichtig

Bundesgesundheitsminister Lauterbach und RKI-Präsident Wieler haben über die aktuelle Corona-Lage informiert. Der Minister betonte, die aktuelle Omikron-Welle könne man nicht kontrollieren – „man kann aber die Folgen kontrollieren“. Das Ziel: Mit so wenig schweren Verläufen und Todesfällen durch die Welle kommen wie möglich.

4 Min. Lesedauer

„Das Ziel, was wir ausgegeben haben, ist, dass wir durch diese Welle durchkommen wollen, mit so wenig schweren Verläufen und Todesfällen wie möglich“, erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage.

Hohe Zahl ungeimpfter Älterer ist ein Problem

Ein besonderes Problem sei, dass Deutschland eine vergleichsweise alte Bevölkerung habe und „darüber hinaus eine sehr hohe Zahl von Ungeimpften in dieser hohen Altersgruppe, bei den über 60-Jährigen“, so Lauterbach. Im Vergleich zu England sei diese Gruppe in Deutschland viermal so groß, im Vergleich zu Italien dreimal.

Diese Gruppe zu schützen sei „keine Kleinigkeit“, betonte der Minister. Man müsse damit rechnen, dass von den ungeimpften, älteren Menschen viele schwer erkrankten, so dass sie auf die Intensivstationen müssten und auch versterben. „Das ist das Problem“, erklärte Lauterbach. Es sei mit täglichen Inzidenzen von bis zu 400.000 zu rechnen, bevor sie dann wieder sinken. Die Bundesregierung wolle erreichen, dass dennoch in dieser Welle „möglichst wenige ältere Menschen erkranken“.

Vulnerable Gruppen weiterhin schützen 

Bislang sei dies gelungen. Während die Inzidenz bei den Jüngeren bis zu 2.000 betrage, liege sie „bei dieser vulnerablen Gruppe, auf die es uns so besonders ankommt, zwischen 200 und 300“, so Lauterbach. Das sei ein Erfolg. Mit hohen Fallzahlen habe man gerechnet – doch es sei gelungen, durch die umgesetzten Maßnahmen die Älteren gut zu schützen. "Das werden wir weitermachen“, so der Gesundheitsminister. 

Die Impflücke bei dieser Gruppe schließe sich nicht von alleine, auch nicht durch Appelle. Die Diskussion sei so verfahren, dass die Lücke aus seiner Sicht nur durch eine allgemeine Impfpflicht zu schließen sei, so Lauterbach. „Und die muss auch früh kommen, weil wenn sie nicht früh kommt, wird sie im Herbst die Impfabdeckung nicht erreicht haben, die wir benötigen, um diesen Erfolg zu ermöglichen“, ergänzte der Minister.

„Die Booster-Impfung hilft“

Die Booster-Kampagne werde fortgesetzt, betonte Lauterbach. Zu meinen, der Booster sei aufgrund des vermeintlich milderen Verlaufs bei Omikron nicht notwendig, sei genauso falsch wie auf eine spezielle Omikron-Impfung zu warten. Gerade bei den älteren Menschen gelte: „Die Booster-Impfung hilft“ – „Ich rufe dort jeden auf, die Booster-Impfung zu nehmen“, unterstrich der Gesundheitsminister. 

Die derzeit zugelassenen mRNA-Impfstoffe „schützen drastisch vor Tod“, so Lauterbach. Das Risiko, zu versterben, sinke mit der Booster-Impfung im Vergleich zum Unigeimpften-Status um 99 Prozent. „Ich appelliere daher noch einmal: Bitte lassen sie sich boostern“.

Verordnungen werden angepasst 

Derzeit arbeite die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern intensiv an Anpassungen bei der Corona-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung, der Teststrategie und Testverordnung sowie bei den Regeln für die Kontaktnachverfolgung. 

Fallzahlen nicht mehr das Entscheidende 

RKI-Präsident Lothar Wieler betonte: Die Fallzahlen stiegen zwar weiter massiv an –  aber „bei Weitem nicht so heftig, wie es unter Omikron möglich wäre“. Das liege am verantwortungsvollen Verhalten der allermeisten Menschen und führe dazu, dass die Folgen etwa für die Krankenhäuser „noch etwas geringer gehalten werden“, so Wieler. Zudem gewinne man Zeit für weitere Impfungen. 

Derzeit steuere Deutschland auf den Höhepunkt der Omikron-Welle zu, allein in den letzten sieben Tagen hätten sich rund 890.000 Menschen infiziert, so Wieler. Das entspreche einem Prozent der Bevölkerung in nur einer Woche. Doch in dieser neuen Phase der Pandemie seien die Fallzahlen nicht mehr das Entscheidende: „Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Krankheitsschwere schauen“, so Wieler.

Eindämmung muss sich auf wichtigste Bereiche konzentrieren 

Die Zahl der stationär behandlungsbedürftigen Covid-19-Patienten sei hoch, insbesondere in der jüngeren Altersgruppe steige die Hospitalisierung. Es bleibe weiter das Ziel, dass die Älteren nicht so stark vom Infektionsgeschehen betroffen sind. Denn wie Omikron-Infektionen bei ihnen verlaufen, „das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau einschätzen“, so Wieler. 

Ein Eindämmung der Pandemie könne in der Omikron-Welle „nur noch auf die wichtigsten Bereiche konzentriert werden“, erklärte der RKI-Chef. Im Fokus stünden weiter die vulnerablen Gruppen: „Jetzt müssen die Risikogruppen wieder ganz intensiv geschützt werden“, so Wieler.

„Wir wissen genau, wo wir hinwollen. Wir trotzen auch dieser Welle“

Es zeichne sich immer mehr ab: Geimpfte seien „in der Regel sehr gut vor schweren Verläufen auch mit Omikron geschützt. Je langsamer sich die Welle ausbreite, desto bester seien die vulnerablen Mitmenschen und die kritischen Infrastrukturen zu schützen.

„Die See ist stürmisch, ja, und die Sicht ist schlecht. Aber wir müssen jetzt wirklich einen kühlen Kopf bewahren, den Tanker weiter auf Kurs halten und gemeinsam durch diesen Sturm fahren“, so Wieler. „Wir wissen genau, wo wir hinwollen. Wir trotzen auch dieser Welle“, ergänzte der RKI-Präsident. Bis die Welle vorbei sei, gelte erneut: Kontakte vermeiden, Maske tragen und regelmäßig lüften, wenn man sich mit mehreren Personen in einem Innenraum aufhalte.

Impfung ist sicherster Weg zur Immunität

Wielers erneuter dringlicher Appell: „Wenn Sie es noch nicht getan haben, lassen Sie sich bitte impfen. Denken Sie auch an die Auffrischimpfung. Je mehr Menschen immun sind, umso schneller kann diese Pandemie beendet werden. Und die Impfung ist nun mal der sicherste Weg zur Immunität.“