Corona-App
Wer saß vor einer Woche neben mir im Bus? Welchen Menschen bin ich in den letzten Tagen kritsch nahe gekommen? Solche Fragen an Erkrankte dienen der Eindämmung des Coronavirus, sind aber nicht immer leicht zu beantworten. Können digitale Anwendungen helfen?
1 Min. Lesedauer
Bis zu 14 Tage kann es dauern, ehe bei einer mit Coronaviren infizierten Person die Symptome von Covid-19 auftreten. Da liegt es nahe, dass dem Erkrankten nicht alle relevanten Kontakte bewusst und bekannt sind, die er während dieser Inkubationszeit hatte. Dies macht es schwierig, die Kontaktketten von Infizierten zu identifizieren und zu unterbrechen.
Ergänzende digitale Anwendungen können hier Hilfe leisten. Die Bundesregierung begrüßt deshalb die Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing-Initiative (PEPP-PT), an der unter anderem das Robert Koch-Institut (RKI) und das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) beteiligt sind. Der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun, ist zuversichtlich und sieht darin ein vielversprechendes Projekt: "Ich begrüße sehr, dass hier an einer Lösung gearbeitet wird, die grenzüberschreitend funktioniert und auf Interoperabilität setzt."
Privatsphäre schützen
Die über 130 Mitglieder der internationalen Initiative verfolgen einen anonymen und die Privatsphäre schützenden digitalen Ansatz zur Kontaktverfolgung. Die Anwendung muss selbstverständlich alle datenschutzrechtlichen Vorgaben erfüllen. Sie soll zudem bei Reisen zwischen Ländern über einen anonymen, länderübergreifenden Austauschmechanismus verfügen. Helge Braun lobt den europäischen Ansatz, der es ermöglicht, "unsere Vorstellung von Datenschutz und Datensicherheit aber auch von gesellschaftlicher Verantwortung in technische Lösungen zu übersetzen. Die Bundesregierung prüft zusammen mit dem RKI mit Hochdruck eine mögliche Anwendung für Deutschland."