So fördert der Bund die berufliche Ausbildung

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Fragen und Antworten So fördert der Bund die berufliche Ausbildung

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt. Deshalb setzt sich die Bundesregierung mit Unterstützungsprogrammen ein – sie stärkt die berufliche Ausbildung aber auch unabhängig von Corona. Was tut die Bundesregierung konkret? Wie werden Betriebe und Auszubildende in der Corona-Pandemie unterstützt? Und wie steht es mit der Digitalisierung in der beruflichen Bildung?

4 Min. Lesedauer

Ausbildungsförderprogramme

Die Bundesregierung unterstützt den Ausbildungsmarkt mit verschiedenen Programmen, auch unabhängig von der Pandemie.

Foto: picture alliance/dpa

Was macht die duale Ausbildung so besonders und wie wird sie gestärkt?

Die duale Ausbildung ist eine Kombination aus betrieblicher Praxis und Berufsschule. Das bedeutet, Auszubildende lernen notwendige Fertigkeiten und Fachkenntnisse direkt vor Ort in ihrem Ausbildungsbetrieb. Gleichzeit vermitteln Berufsschulen theoretisches Grundwissen. Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen somit sehr gute Karrierechancen. Sie ist in Deutschland und international hoch angesehen, sichert den Fachkräftenachwuchs und ist ein Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Um die duale Berufsbildung für die Zukunft weiter zu stärken hat sich ein Bündnis aus Vertretern der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit, der Länder sowie Spitzenorganisationen der Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengeschlossen. Ziel der Allianz ist es, Jugendliche für die duale Ausbildung zu begeistern, Aufstiegschancen zu verbessern und gleiches Ansehen für die berufliche und akademische Bildung zu schaffen.

Die Partner der „Allianz für Aus- und Weiterbildung “ haben zudem in einer Gemeinsamen Aktion Maßnahmen  zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und zur Stabilisierung des Ausbildungsmarktes vereinbart. Damit wollen sie vermeiden, dass pandemiebedingt Angebot und Nachfrage im Ausbildungsjahr 2021/2022 zurückgehen. 

Wie werden Ausbildungsbetriebe und Auszubildende während der Corona-Pandemie unterstützt?

Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ fördert die Bundesregierung insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind. Dazu wurde kürzlich die Verlängerung des Programms für das Ausbildungsjahr 2021/2022 im Kabinett beschlossen. Darin enthalten sind die Verdoppelung der Ausbildungsprämien, wenn Betriebe die Zahl ihrer Ausbildungsplätze stabil halten oder sogar noch steigern. Gleichzeitig will die Bundesregierung die Zahl der Unternehmen, die von den Prämien profitieren können, spürbar ausweiten und weitere finanzielle Hilfen schaffen, wie beispielsweise einen Zuschuss zur Ausbildervergütung.

Zudem haben Auszubildende unter bestimmten Voraussetzungen auch einen Anspruch auf BAföG . Gefördert wird beispielsweise der Besuch von Berufsfachschulen, Fachschul-, Fachoberschul- und Berufsfachschulklassen und Berufsaufbauschulen. Wer eine schulische Ausbildung absolviert, kann dann einen Antrag auf die BAföG-Förderung stellen, wenn er bei Beginn der Ausbildung jünger als 30 Jahre ist.

In Folge der Corona-Pandemie wurde der BAföG-Zugang erleichtert, so dass BAföG-Berechtigten und vor allem auch denen, die wegen veränderter eigener oder elterlicher Einkommensverhältnisse kurzfristig BAföG beantragen mussten oder müssen, möglichst schnell finanziell unter die Arme gegriffen werden kann.

Wie fördert der Bund die Digitalisierung in der beruflichen Ausbildung?

Die Bundesregierung will die Bildung in sämtlichen Bereichen digitaler machen – auch in der beruflichen Bildung. Denn wer digital kompetent ist, kann am sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben. Deshalb unterstützt der Bund mit Programmen und Maßnahmen.

Das Bundesbildungsministerium hat beispielsweise – in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) – die Initiative Berufsbildung 4.0 ins Leben gerufen. Sie zielt darauf ab, neue Maßnahmen für eine zukunftsfeste, attraktive und wettbewerbsfähige Berufsausbildung zu gestalten. Unter dem Dach der Initiative werden beispielsweise der Einsatz digitaler Medien in der beruflichen Bildung gefördert oder das Berufsausbildungspersonal mit der Qualifizierungsinitiative fit für den digitalen Wandel gemacht.

Zudem profitieren auch die Berufsschulen vom DigitalPakt Schule . Für den benötigten weiteren Schub bei der Digitalisierung der Schulen in Deutschland unterstützt der Bund die Länder mit insgesamt 6,5 Milliarden Euro. Damit können beispielsweise geeignete Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer beschafft werden. Darüber hinaus erhalten bedürftige Schülerinnen und Schüler digitale Endgeräte über ihre Schulen. Außerdem beteiligt sich der Bund bei der Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren.

Welche Anreize hat der Bund geschaffen, um die Attraktivität und Qualität der beruflichen Ausbildung zu fördern?

Die Bundesregierung hat im letzten Jahr zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Auszubildende zu unterstützen, darunter beispielsweise:

  • Aufstiegs-BAföG : Seit dem 1. August 2020 gilt das neue verbesserte Aufstiegs-BAföG. Wer sich beispielsweise zum Handwerks- oder Industriemeister, zum Techniker, Betriebswirt oder staatlich geprüftem Erzieher fortbilden will, wird noch besser unterstützt. Für eine Familie mit zwei Kindern etwa können das bis zu rund 1.600 Euro im Monat sein. Und wenn eine Fortbildung wegen der Corona-Pandemie unterbrochen werden muss, wird die Förderung weitergezahlt. Das ist wichtig, damit alle – auch ältere Arbeitnehmer – die Chance haben, sich beruflich weiterzuentwickeln.
  • Mindestausbildungsvergütung für Auszubildende : Das Berufsbildungsgesetz wurde zum Jahresanfang 2020 modernisiert und stärkt somit die berufliche Bildung in Deutschland. Wichtigster Punkt ist die Einführung einer Mindestausbildungsvergütung. Dadurch ist ein angemessener Verdienst für junge Auszubildende gesichert.
  • Fortbildungsstufen in der beruflichen Ausbildung : Mit dem aktualisierten Berufsbildungsgesetz wurden auch neue Fortbildungsstufen wie Bachelor Professional und Master Professional eingeführt. Sie schaffen Klarheit und mehr Möglichkeiten – auch auf dem weltweiten Arbeitsmarkt. Die einheitlichen Fortbildungsstufen stehen für die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung – ein wichtiges Ziel der Bundesregierung.
  • Neue Pflegeausbildung: Seit dem vergangenen Jahr sorgt die Neuregelung der Pflegeausbildung für bessere Bedingungen für angehende Pflegekräfte. Die bisher getrennt geregelten Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wurden zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengeführt. Für die Auszubildenden bedeutet dies mehr Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Für eine stärkere Attraktivität des Pflegeberufs trägt bei, dass das Schulgeld abgeschafft und eine angemessene Vergütung abgesichert wurde.

Das Bundesbildungsministerium hat auf der Internetseite www.die-duale.de umfassende Informationsangebote zur dualen Ausbildung zusammengestellt. Sie zeigt die Vorteile beruflicher Bildung und wendet sich dabei an Jugendliche und ihre Eltern, Betriebe sowie die gesamte Öffentlichkeit.