„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – zehn Initiativen mit Preis ausgezeichnet

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Frühkindliche Bildung für nachhaltige Entwicklung: Auch Kinder sollen darin gestärkt werden, zukunftsfähig zu denken und zu handeln.

Frühkindliche Bildung für nachhaltige Entwicklung: Auch Kinder sollen darin gestärkt werden, zukunftsfähig zu denken und zu handeln.

Foto: Getty Images/iStockphoto/omgimages

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) sei angesichts der großen Herausforderungen wie dem Klimawandel wichtiger denn je,“ sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger anlässlich der erstmaligen Verleihung des „Nationalen Preises – Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Mit Bildung gelinge nachhaltiger Fortschritt und der Aufbruch in eine neue Zeit, in der Klimaneutralität und Nachhaltigkeit selbstverständlich seien. Mit BNE sollen Menschen lernen, welche Auswirkungen ihr eigenes Handeln auf die nachfolgenden Generationen und die Welt hat. 

Um diejenigen zu würdigen, die BNE mit viel Engagement voranbringen, verliehen das BMBF und die Deutsche UNESCO-Kommission am 18. Mai 2022 in Berlin erstmals die neu geschaffene Auszeichnung. Insgesamt zehn Initiativen, unter denen sich auch Bildungseinrichtungen und Kommunen befinden, wurden mit dem 100.000 Euro dotierten Preis geehrt. Vier der Preisträgerinnen und Preisträger werden nachfolgend exemplarisch vorgestellt.

Ein Gefühl für Nachhaltigkeit schon im Kindesalter vermitteln

In der Kategorie „Lernorte“ ist der Verein Landweg prämiert worden. Dieser betreibt eine Grundschule mit Kinderhaus, in der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle spielt. Der Verein möchte Kinder zum selbstbestimmten und zukunftsorientierten Entscheiden und Handeln befähigen.

Jahrgangsübergreifende Gruppen, fächerübergreifender Unterricht sowie eine an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Material- und Raumgestaltung stehen im Fokus der Vereinstätigkeit. Auch globales und kooperatives Lernen vom großen Ganzen bis zum kleinen Detail ist Ziel der Vermittlungsarbeit. 

BNE—Bildung für nachhaltige Entwicklung ist in der pädagogischen Ausrichtung allgegenwärtig, und auch in der Bewirtschaftung des Hauses wird nachhaltig agiert. Herzstück ist die Vollwertküche, in der täglich frisch mit regionalen und saisonalen Zutaten gekocht wird. 

Landweg e.V.

Mehr Nachhaltigkeit an Hochschulen

In der Kategorie Multiplikatoren erhielt das „netzwerk n“ eine Auszeichnung. Der Verein engagiert sich für einen Wandel an Hochschulen im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation. Die Hauptakteure sind überwiegend Studierende, die mit Hilfe eines „Whole Institution Approach“ die Universitäten in Deutschland nachhaltiger gestalten wollen. Es geht konkret um entsprechende Änderungen in den Bereichen Lehre, Forschung, Transfer und Betrieb der Hochschulen. Durch verschiedene Projekte bildet der Verein Studierende zu Multiplikator:innen aktueller und anstehender Transformationsprozesse aus.

Netzwerk N

Nachhaltige Entwicklung in der Großstadt

Hamburg lernt Nachhaltigkeit (HLN) wurde 2005 gegründet und ist ein Zusammenschluss aus Hamburger Behörden und der Zivilgesellschaft. Dieses Netzwerk ist im Rahmen der Kategorie Bildungseinrichtungen prämiert worden. 

Mit zahlreichen Aktivitäten beteiligte sich Hamburg mit HLN an der UN-Dekade BNE 2005-2014 und wurde vielfach ausgezeichnet: Zum Beispiel als "Stadt der Weltdekade", "UN-Dekade-Maßnahme" und mit dem Japan-Preis der UNESCO. Zuletzt haben die HLN-Akteure den "Hamburger Masterplan BNE 2030" entwickelt, eine Strategie zur strukturellen Verankerung von BNE in allen Bildungsbereichen. Dieser wurde 2021 vom Hamburger Senat beschlossen und wird seitdem umgesetzt. Für eine bessere Vernetzung wird der Aktionsplan mit Beispielen aus allen Bildungsbereichen 2022 als interaktive App weiterentwickelt.

Initiative Hamburg lernt Nachhaltigkeit

Gemeinsam für eine gesunde und nachhaltige Ernährung

Der BNE Newcomer-Preis möchte Initiativen bekannter machen, die sich erst seit kurzem mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung beschäftigen. In dieser Kategorie ist der Ernährungsrat Oldenburg ausgezeichnet worden. Er ist ein Zusammenschluss aus Zivilgesellschaft, Ernährungs- und Landwirtschaft sowie der Politik.

Der Rat möchte zukunftsfähige Strukturen für eine regionale, ökologische und gerechte Versorgung mit Nahrungsmitteln in und um Oldenburg aufbauen. Er wurde 2017 gegründet. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung initiiert er verschiedene Bildungsprojekte, um die Menschen in Oldenburg für das Thema einer zukunftsfähigen Ernährung zu sensibilisieren. Projekte des urbanen Gärtnerns, Hofbesuche zum Aufbau von Erzeuger-Verbraucher-Beziehungen sowie Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung gehören zum Repertoire seiner Aktivitäten.

Ernährungsrat Oldenburg 

Der „Nationale Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Akteurinnen und Akteure, die BNE qualitativ hervorragend und in ihrer gesamten Struktur umsetzen und BNE in die Gesellschaft tragen. Er wird im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 verliehen. Die Auswahl trifft eine unabhängige Jury. In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben.