Weiterhin weniger Arbeitsunfälle als vor der Pandemie

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Bericht zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Weiterhin weniger Arbeitsunfälle als vor der Pandemie

Auch 2021 hat die Corona-Pandemie Auswirkung auf die Zahl der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten – wenn auch weniger als im Vorjahr. Das zeigt ein Bericht der Bundesregierung, den das Bundeskabinett beschlossen hat.

3 Min. Lesedauer

Ein Arbeiter flext bei Gleisarbeiten einen Polder mit einem Winkelschleifer ab.

Der Bericht enthält Daten zu  Daten zu Arbeits­unfällen, Berufskrankheiten, Arbeits­bedingungen, Arbeits­unfähigkeit und Renten.

Foto: imago images/Future Image

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den „Bericht über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2021“ beschlossen.

Die Bundesregierung hat einen gesetzlichen Auftrag, Bundestag und Bundesrat jährlich über die Entwicklungen von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu berichten. Festgeschrieben ist das in § 25 Absatz 1 Siebtes Buch Sozialgesetzbuch.

Wieder mehr Arbeitsunfälle als 2020

Aus dem Bericht geht hervor, dass im vergangenen Jahr 865.609 Arbeitsunfälle gemeldet wurden. Das sind zwar fünf Prozent mehr als 2020, aber immer noch deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie 2019. Damals lag die Zahl der Arbeitsunfälle bei 937.456. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist von 508 im Jahr 2020 auf 628 im Jahr 2021 gestiegen. 

Arbeitsunfälle sind die Unfälle, die versicherte Personen infolge einer versicherten Tätigkeit erleiden. Sie haben dann Anspruch auf umfassende Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung – wie etwa ärztliche Behandlung, eine Umschulung, die behindertengerechte Umgestaltung des Arbeitsplatzes oder eine Unfallrente bei dauerhaften Gesundheitsschäden. Mehr Informationen finden Sie beim Bundesarbeitsministerium

Wegeunfälle gegenüber Vorjahr wieder gestiegen

Die Zahl der Wegeunfälle, also die Unfälle, die auf dem Weg zur Arbeit oder zurück passieren, ist mit 173.039 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2020 lag sie bei 154.817. Dennoch verunglückten 2021 weniger Menschen als 2019 – damals waren es 188.827 Unfälle.

Die sogenannten tödlichen Wegeunfälle hingegen sind weiter gesunken. Nach 242 Todesfällen 2020 starben im vergangenen Jahr 234 Menschen auf dem Weg zur Arbeit oder zurück. Vor der Pandemie 2019 waren es mit 312 deutlich mehr Unfälle.

Die Zahl der Schülerunfälle ist im Vergleich zu 2020 um knapp sechs Prozent auf 717.918 gesunken. Damit liegt sie weiterhin deutlich unter der Zahl vor der Pandemie 2019 mit 1.176.664 gemeldeten Fällen. Die Zahl der Schülerunfälle 2021 setzt sich zusammen aus 655.373 Schulunfällen und 62.545 Schulwegunfällen. 

Doppelt so viele Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit

Auch das sogenannte Berufskrankheitengeschehen ist weiterhin von der Pandemie beeinflusst. So haben sich die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit mit 232.206 gegenüber 2020 mehr als verdoppelt. Damals waren es 111.055 Anzeigen. Vor der Pandemie lag die Zahl bei 84.853.

Dass die Ursache dafür die Corona-Pandemie ist, wird deutlich beim Blick auf die Entwicklungen bei den Infektionskrankheiten in diesen drei Jahren: 2021 waren es 153.755, 2020 lag die Zahl bei 33.595 und 2019 nur bei 1.898.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den anerkannten Berufskrankheiten. Deren Zahl stieg von 20.422 im Jahr 2019, über 39.551 im Jahr 2020 auf 126.213 im Jahr 2021.

Berufskrankheiten sind Erkrankungen, die Versicherte durch ihre berufliche Tätigkeit erleiden und die in der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) aufgeführt sind. Ursache dafür können verschiedenste gesundheitsschädliche Einwirkungen sein – etwa bestimmte Chemikalien oder Arbeiten unter Lärm oder Staub. Als Berufskrankheit anerkannt werden aber nur solche Erkrankungen, die nach medizinischen Erkenntnissen durch besondere Einwirkungen verursacht werden. Diesen Einwirkungen müssen bestimmte Gruppen durch ihre Arbeit in erheblich höherem Grade ausgesetzt sein als die übrige Bevölkerung. Mehr Informationen dazu finden Sie beim  Bundesarbeitsministerium

Hier finden Sie den vollständigen Bericht über Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit für 2021 .