"Der Ausbruch ist beherrschbarer geworden"

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Corona-Epidemie "Der Ausbruch ist beherrschbarer geworden"

Die Zahl der Neuinfektionen ist deutlich gesunken. Täglich genesen mehr Menschen, als sich mit dem Coronavirus infizieren. "Der Ausbruch ist beherrschbar und beherrschbarer geworden", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei der Pressekonferenz zu den aktuellen Entwicklungen. Das Gesundheitssystem sei zu keiner Zeit überfordert gewesen.

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Lothar H. Wieler (l), Präsident des Robert-Koch-Instituts, und der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (r, CDU) während einer Pressekonferenz.

Wieler (l.), Präsident des Robert Koch-Instituts und Bundesgesundheitsminister Spahn (r.) während einer Pressekonferenz zum Stand der Coronavirus-Pandemie.

Foto: picture alliance/dpa/AFP-Pool/John Macdougall

Die Maßnahmen, die Bund und Länder gegen eine Verbreitung des Coronavirus getroffen haben, waren erfolgreich. Der Ausbruch in Deutschland ist laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beherrschbarer geworden. "Wir haben es geschafft, das dynamische Wachstum zurückzubringen zu einem linearen Wachstum", so Spahn bei der Pressekonferenz. Die Infektionszahlen seien deutlich gesunken. Vor allem der tägliche Anstieg von Fallzahlen habe sich verlangsamt. Besonders ermutigend: Täglich genesen mehr Menschen, als sich neu infizieren. Von rund 134.000 Infizierten sind laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts über 81.000 wieder genesen. Das zeigt: Die Maßnahmen, die Bund und Länder Mitte März getroffen haben, waren erfolgreich.

"Demütig, aber nicht übermütig"

Im internationalen Vergleich schneide Deutschland bei der Bewältigung der Corona-Epidemie gut ab. "Das macht uns demütig, aber nicht übermütig", so Spahn. Das deutsche Gesundheitssystem sei insgesamt in einer guten Verfassung, vor allem durch die hohe Zahl an Fachkräften. Zudem gebe es ein "sehr engmaschiges Netz von niedergelassenen Haus- und Fachärzten". Sechs von sieben COVID-19-Patienten können aufgrund milderer Verläufe ambulant behandelt werden. "Das Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung ist einer der großen Vorteile in unserem System", betonte der Bundesgesundheitsminister.

Normalität im Krankenhausbetrieb schaffen

Deutschland habe exzellente Kliniken, die rechtzeitig zusätzliche Intensivkapazitäten geschaffen hätten. Die große Zahl an freien Intensivbetten in Krankenhäusern werde nicht auf Dauer in diesem Umfang vorzuhalten sein – und auch nicht vorgehalten werden müssen. Nach und nach sei es daher möglich, "die Zahl der Operationen wieder hochzufahren". Neben der körperlichen Belastung sei die Ungewissheit über einen wichtigen OP-Termin auch eine seelische für die Betroffenen. "Deswegen müssen wir darüber reden, wie wir es schaffen, zu einer neuen Normalität zu kommen", so Spahn. Wichtig sei daher die Balance zwischen der Versorgung im Normalbetrieb und der Versorgung von Notfällen "schrittweise und mit der nötigen Vorsicht" wiederherzustellen. Auch die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke  unterstützt die Ansicht des Gesundheitsministers, so "sollte es Krankenhäusern ermöglicht werden, ihren Regelbetrieb schrittweise wiederaufzunehmen". "Die Rückkehr zum Normalbetrieb sollte allerdings gut vorbereitet und darf nicht überstürzt werden."

Corona-Tests "strategisch besser einsetzen"

Die Zahl der Testungen auf das Corona-Virus sind auf 1,7 Millionen gestiegen. "Das sind inzwischen rund 350.000 in der Woche", so Spahn. Theoretisch habe man Testkapazitäten von rund 700.000 pro Woche. Die Teststrategien sollen künftig ausgebaut werden. Tests werden zielgerichteter und "strategisch besser eingesetzt". "Wir werden in Zukunft vermehrt in Altenheimen und Pflegeheimen testen können, um zu verhindern, dass Patienten und Pflegende infiziert werden", sagte der Leiter des RKI, Professor Wieler. Es sei nach wie vor entscheidend, Infektionsketten zu unterbrechen.

Danke für Ihre Akzeptanz

Die Bekämpfungsstrategie in Deutschland zeigt ihre Erfolge. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in diesen Zeiten an die Regeln halten. "Indem Sie auf persönliche Kontakte verzichtet haben, haben Sie mitgeholfen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird", so Spahn. Gleichzeitig gehe der Dank an alle, die nicht von Zuhause aus arbeiten können – Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Verkäuferinnen und Verkäufer, Sicherheitskräfte und viele mehr.