Wissenswertes zur „Hauptstadt Europas“

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7 Fakten, die Sie über Belgien wissen sollten Wissenswertes zur „Hauptstadt Europas“

Fast 5.000 Frittenbuden und Erfinderland mehrerer Comichelden: Am 1. Januar übernimmt Belgien die EU-Ratspräsidentschaft. Erfahren Sie hier mehr über den belgischen Nachbarn.

3 Min. Lesedauer

Tim und Struppi

Die Comicfiguren Tim und Struppi, erfunden vom Belgier Hergé.

Foto: action press

Am 1. Januar 2024 übernimmt Belgien die EU-Ratspräsidentschaft von Spanien. Die beiden Länder bilden gemeinsam mit Ungarn die Triopräsidentschaft im Rat der Europäischen Union. Das etwa 30.000 km² kleine Land hat allerlei interessantes zu bieten. Wussten Sie etwa, dass Belgien fast 5.000 Frittenbuden beherbergt und Erfinderland mehrerer beliebter Comics ist? Anlässlich der belgischen EU-Ratspräsidentschaft lesen Sie hier sieben Fakten über das Nachbarland:

  1. Belgien ist Demokratie und Königreich zugleich
    Beim belgischen Regierungssystem handelt es sich um eine konstitutionelle, parlamentarische Erbmonarchie. Parlamentarisch, weil die Gesetze und das staatliche Handeln von der Regierung und dem Parlament ausgehen. Konstitutionell, weil die Aufgaben des Königs oder der Königin in der Verfassung verankert und eingeschränkt sind. Er oder sie ist zwar Staatsoberhaupt, besitzt allerdings nur Repräsentationsbefugnisse. Belgien ist somit Königreich und Demokratie gleichermaßen. Seit 2013 ist Philippe König von Belgien.
  2. Menneken Pis
    Das Nationalsymbol Belgiens steht im Herzen der Hauptstadt Brüssel: Das Menneken Pis. Die Brunnenfigur aus Bronze stellt einen kleinen Jungen dar, der Wasser aus einer Fontäne uriniert. Zahlreiche Legenden ranken sich um die Statue: Einer Geschichte zufolge löschte ein Junge ein ausgebrochenes Feuer mit seinem Urin. Daraufhin wurde ihm diese Statue gewidmet. Auch wenn der Junge meistens nackt dasteht, wird er mehrmals im Jahr je nach Anlass angekleidet – auch nachzusehen im eigens dafür angelegten GardeRobe Manneken Pis Museum.
  3. Die drei Landessprachen Belgiens
    In Belgien wird nicht „Belgisch“ gesprochen. Stattdessen gibt es gleich drei Amtssprachen: Niederländisch, Französisch und Deutsch. Allerdings hat die deutsche Sprache nicht denselben Status wie die beiden anderen offiziellen Landessprachen. So werden etwa föderale Gesetzestexte grundsätzlich auf Niederländisch und Französisch veröffentlicht, allerdings nur selten auf Deutsch. Belgische Städte haben aufgrund der Vielsprachigkeit des Landes oft auch mehrere Namen.
  4. Land der Bierbrauerei
    Die UNESCO hat 2016 die belgische Bierkultur in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Schätzungen gehen davon aus, dass in Belgien über 1.500 verschiedene Biersorten gebraut werden, darunter auch besondere Geschmacksrichtungen wie Kirsch- oder Himbeer-Bier. Ein Reinheitsgebot wie in Deutschland gibt es nicht. Übrigens hat nahezu jedes belgische Bier sein passendes Glas, das extra für die jeweilige Sorte entworfen wird.
  5. Heimat zahlreicher Comichelden
    Nahezu jede Person in Deutschland kennt die Comicserien Tim und Struppi, Lucky Luke oder Die Schlümpfe. Aber wussten Sie, dass diese Figuren ursprünglich aus Belgien stammen? Auch das erste Saxophon wurde 1840 vom Belgier Adolphe Sax erfunden.
  6. „Hauptstadt Europas“
    Die belgische Hauptstadt Brüssel (Bruxelles/Brussel) wird oft auch als „Hauptstadt Europas“ bezeichnet. Als die Gründungsmitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg 1957 die Römischen Verträge unterzeichneten, stand der Hauptsitz nicht fest. Die Organe der Gemeinschaft blieben auf Brüssel, Luxemburg und Straßburg verteilt – die größeren und wirtschaftlich mächtigeren Länder sollten nicht zum Zentrum gemacht werden, um eine Vormachtstellung zu vermeiden. Erst mit der Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrages 1997 wurde Brüssel offiziell als Haupt-Verwaltungszentrum der EU ausgewählt – under anderem aufgrund der zentralen Lage, der sprachlichen Vielfalt und der guten Verkehrsanbindung.
  7. Erfinder der Pommes
    Fast 5.000 Frittenbuden soll es in Belgien geben – manche sagen, dass man in fast jedem noch so kleinen Dorf mindestens eine Frittenbude finden soll. Und wieso auch nicht? Immerhin zählt es zum Stolz der Belgierinnen und Belgier, erzählen zu können, dass sie die Erfinder der wohl weltweit bekanntesten Fastfood-Beilage sind. Bon appetit, eet smakelijk und guten Appetit!

Was ist eigentlich die Aufgabe einer EU-Ratspräsidentschaft? Vor allem leitet die jeweilige nationale Regierung die Ministerräte. Denn der Rat der Europäischen Union beschließt gemeinsam mit dem Europäischen Parlament neue Gesetze für die EU. Dafür treffen sich beispielsweise die für Umwelt oder Wirtschaft zuständigen Fachministerinnen und -minister der jeweiligen Mitgliedsstaaten in sogenannten Ministerräten.

Aufgabe Belgiens als nächster Inhaber der EU-Ratspräsidentschaft ist es, die Tagungen in diesen Ministerräten vorzubereiten und zu leiten. Dazu gehört auch, bei Gesetzgebungsverfahren zwischen den verschiedenen Mitgliedsstaaten ehrlich und neutral zu vermitteln, damit eine gemeinsame Position erreicht werden kann.

Achtung: Der Rat der Europäischen Union ist nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat, dem Gremium der Staats- und Regierungschefs. Dieser hat einen eigenen ständigen Präsidenten, aktuell den ehemaligen belgischen Premierminister Charles Michel.