Zehn Jahre nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeit Zehn Jahre nationale Nachhaltigkeitsstrategie

Unsere Welt verändert sich. Doch wie wird sie aussehen, wenn Wasser, Öl und wichtige Rohstoffe immer knapper werden? Was ändert sich, wenn immer mehr Menschen auf dieser Erde leben und nach Wohlstand streben? Einen Weg in die Zukunft eröffnet das Prinzip der Nachhaltigkeit.

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Vor genau zehn Jahren, am 17. April 2002, hat die damalige Bundesregierung die nationale Nachhaltigkeitsstrategie für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland beschlossen. Unter dem Titel „Perspektiven für Deutschland“ stellt sie ein Handlungskonzept für nachhaltige Entwicklung dar.

Alle nachfolgenden Bundesregierungen haben diese Strategie aufgegriffen und weiter entwickelt. Für die Bundesregierung ist Nachhaltigkeit Leitprinzip ihrer Arbeit, aber auch aller gesellschaftlichen Entwicklung „Nachhaltigkeit wird das Markenzeichen der Zukunft sein müssen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel beispielsweise auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. 

Nachhaltigkeit wurde zum Leitbild politischen Handelns: Jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht nachkommenden Generationen aufbürden. Hierfür müssen wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung so zusammengeführt werden, dass Entscheidungen nachhaltig, also dauerhaft tragfähig sind. 

Fortschrittsberichte dokumentieren die Entwicklung 

Am 15. Februar 2012 hat die Bundesregierung den Fortschrittsbericht 2012 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Es ist bereits der dritte Bericht, der die nachhaltige Entwicklung analysiert und bewertet. Die Schwerpunkte liegen dieses mal auf Klima/Energie, nachhaltigem Wirtschaften und Wasserpolitik. 

Seit dem letzten Bericht 2008 gab es auch strukturell eine wesentliche Änderung: die Stärkung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Rechtsetzung. Bei jedem von der Bundesregierung vorgeschlagenen Gesetz beziehungsweise jeder Rechtsverordnung wird seit 2009 gefragt, welche Auswirkungen das Vorhaben unter dem Gesichtspunkt der nachhaltigen Entwicklung hat. 

Das Statistische Bundesamt übernimmt die Nachhaltigkeits-Bestandsaufnahme mithilfe eines Satzes von 38 Indikatoren. Mit der Überprüfung dieser Indikatoren wurden nun auch neue Ziele aufgenommen (zum Beispiel zum strukturellen Defizit bei der Staatsverschuldung). Andere wurden mit der Perspektive bis zum Jahr 2050 geändert (zum Beispiel zum Anteil erneuerbarer Energien). Mit der Analyse der Daten wird ein objektives und fachlich unabhängiges Monitoring gewährleistet. 

Auch ein Auftrag an die Staatengemeinschaft

Bereits vor 20 Jahren haben sich die Vereinten Nationen zum Leitbild der nachhaltigen Entwicklung bekannt. In Rio de Janeiro verabschiedeten sie 1992 ein globales Aktionsprogramm. Mit der "Agenda 21" erklärte sich jeder der mehr als 170 Unterzeichnerstaaten bereit, das Leitbild national in allen Politikbereichen unter Beteiligung von Gesellschaft und Wirtschaft umzusetzen. Auch Deutschland hat unterzeichnet.

Im Juni werden sich die Vereinten Nationen erneut in Rio de Janeiro treffen, um über die weltweiten Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung zu diskutieren. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um auch über Inhalte und Wirkung der nationalen Strategie nachzudenken. Zudem ist dann zu erörtern, wie der Beitrag Deutschlands für die Lösung der globalen Herausforderungen noch wirksamer werden kann.

Über Nachhaltigkeit aktuell informiert:
Auf der Seite www.nationale-nachhaltigkeitsstrategie.de stehen sowohl aktuelle als auch grundsätzliche Informationen zum Thema Nachhaltigkeitsstrategie bereit. Neben dem aktuellen Fortschrittsbericht finden sich dort auch Informationen über die Nachhaltigkeits-Aktivitäten der Bundesregierung und die unserer Partner in der Gesellschaft, aber auch über die europäische und internationale Entwicklung.