Gleichstellung von Frauen und Männern

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Ziele nachhaltiger Entwicklung Gleichstellung von Frauen und Männern

In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht. An der tatsächlichen, alltäglichen Gleichstellung arbeiten wir noch. Weltweit gibt es bei der Gleichstellung Fortschritte. Dennoch bestehen immer noch erhebliche Barrieren. Ziel der nachhaltigen Entwicklung ist es, das bis 2030 grundlegend zu verbessern.

5 Min. Lesedauer

Weltweit gibt es bei der Gleichstellung von Frauen und Männern Fortschritte.

Weltweit gibt es bei der Gleichstellung von Frauen und Männern Fortschritte.

Foto: mauritius images

Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein universelles Menschenrecht. In vielen Ländern dieser Welt sind Frauen und Mädchen beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, im Beruf oder in ihrem alltäglichen Leben noch nicht gleichberechtigt. Dabei ist die Gleichstellung von Frauen und Männern nicht nur eine Frage elementarer Menschenrechte. Wir alle profitieren davon, wenn Frauen und Mädchen ebenso wie Männer und Jungen ihre gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte voll entfalten können.

Ziel 5 – Geschlechtergleichheit

Konkret soll erreicht werden: 

  • Bis 2030 sollen alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beendet werden.
  • Alle Formen von Gewalt gegen und die Ausbeutung von Frauen und Mädchen sollen abgeschafft werden.
  • Kinderheirat, Früh- und Zwangsverheiratung und weibliche Genitalverstümmlung sollen abgeschafft werden.
  • Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit soll anerkannt werden.
  • Frauen sollen gleichberechtigt am politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben teilhaben können.
  • Frauen und Mädchen sollen ungehinderten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und entsprechenden Rechten haben.
  • Frauen und Mädchen sollen die gleichen Rechte auf und Zugang zu Land, Eigentum und finanziellen Dienstleistungen erhalten.
  • Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien soll gefördert werden, um Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen.
  • Politiken und Rechtsvorschriften sollen verabschiedet werden, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern.

Seit 1911 gibt es den "Internationaler Tag der Frauen", an dem weltweit auf Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. In Deutschland konnten im Januar 1919 Frauen das erste Mal in der Geschichte wählen und gewählt werden. Der Weltfrauentag wird weltweit am 8. März gefeiert und für Aktionen genutzt, die auf die Lage von Frauen weltweit aufmerksam machen.

Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Gewalt gegen Frauen und Mädchen stellt eine gravierende Menschenrechtsverletzung dar und findet in allen Ländern statt. Sie findet sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum statt und wird in der Mehrzahl der Fälle von jemandem verübt, den das Opfer kennt, meistens von einem Partner. Dennoch gibt es in 49 Ländern noch nicht einmal Gesetze, die diese Form der Gewalt unter Strafe stellen und verfolgen. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, geschlechterspezifische Gewalt national sowie international zu bekämpfen.

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen bietet hilfesuchenden Frauen unter 08000 116 016 vertrauliche Beratung. Werdende Mütter finden Hilfe bei Schwangere in Not anonym und sicher unter 0800 40 40 020. Die Anrufe sind kostenlos. Selbst ohne Guthaben auf dem Mobiltelefon ist die Beratung zu erreichen – in 18 Sprachen, jeden Tag, rund um die Uhr.  

Gleiche Chancen – persönlich, beruflich und familiär

Die Gleichbehandlung  von Frauen und Männern steht im Zentrum des Regierungshandelns. Frauen und Männer müssen auf dem gesamten Lebensweg die gleichen Chancen erhalten – persönlich, beruflich und familiär. 

Die Bundesregierung schafft die Voraussetzungen für den erforderlichen Kulturwandel und konkretisiert mit der Nationalen Gleichstellungsstrategie "Stark für die Zukunft" ihre Ziele. So wird die Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Gesetzgebung und in ihren Förderprogrammen umgesetzt. Die Gleichstellungsstrategie formuliert zudem neun Ziele für die Gleichstellung und legt fest, mit welchen Maßnahmen die Bundesregierung diese Ziele erreichen will.

Verdienstunterschiede beseitigen

Frauen verdienen immer noch durchschnittlich weniger als Männer. Das Entgelttransparenzgesetz  ist ein weiterer, wichtiger Baustein, um diese Lohnlücke zu schließen.

Frauen in Führungspositionen

Die Bundesregierung setzt sich zudem für mehr Frauen in Führungspositionen ein. Seit Anfang 2016 gilt eine Quote von 30 Prozent in Aufsichtsräten. In den Dienststellen des Bundes sorgt das Bundesgleichstellungsgesetz für Gleichbehandlung in den Führungsetagen.

Das zweite Führungspositionengesetz  zielt mit verbindlichen Vorgaben auf mehr Gleichberechtigung in den Führungsetagen deutscher Unternehmen. Das hat zu einem signifikanten Anstieg des Frauenanteils in den Führungspositionen geführt. 

Familie und Beruf vereinbaren

Die Bundesregierung verbessert mit dem Elterngeld, dem Ausbau der Kinderbetreuung und ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote in der Grundschule die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem ermöglicht sie mehr Partnerschaftlichkeit in der Erziehung.

Das Elterngeld, in Kraft getreten vor inzwischen mehr als zehn Jahren, adressiert Mütter und Väter individuell und hat inzwischen soziale Normen und Leitbilder verändert: Die gleichberechtigte Aufgabenteilung in Familie und Beruf von Frauen und Männern hat nachweislich an Akzeptanz gewonnen.

Qualifizierung ohne Geschlechterklischees

Für eine Berufswahl nach individuellen Stärken und Interessen, frei von Geschlechterklischees engagiert sich die Initiative Klischeefrei . Die Initiative setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung.

Mädchen erzielen in den MINT-Fächern zwar gleichwertige Ergebnisse wie Jungen, doch in mathematischen, Informatik-, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen sind Frauen unterrepräsentiert. Die Initiative Komm, mach MINT zeigt, wie die MINT-Berufswelt aussieht und welche Chancen sie eröffnet.  

Es ist notwendig, das gesamte Spektrum der Berufswelt in den Blick zu nehmen. Deswegen gibt es neben dem Girls' Day auch seit 2011 den Boys' Day, an dem Jungen Berufe erkunden können, die sie in der Regel nur selten bei der Berufswahl in Betracht ziehen.

Deutschland engagiert sich global

Die Bundesregierung setzt sich auch international für die Gleichstellung der Geschlechter ein und arbeitet dafür mit verschiedenen Partnern zusammen. Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiche Chancen und gleiche Macht für Frauen und Männer sind explizite Ziele deutscher Entwicklungspolitik. Die Bundesregierung setzt auf Selbstbestimmung, etwa durch qualitativ bessere Bildung und Qualifizierung von Mädchen und Frauen.

Meilensteine für die weltweite Anstrengung zum Erreichen von Gleichstellung waren das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW, seit 1981 in Kraft und von Deutschland 1985 ratifiziert) sowie die Vierte Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking. Deren Umsetzung ist Thema der jährlich stattfindenden Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen.

Die Europäische Union verpflichtet alle ihre Mitgliedstaaten durch ihre Rechtsetzung und weitere Maßnahmen, Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts zu beseitigen. Prominentes Beispiel für die Umsetzung von EU-Richtlinien in diesem Bereich in Deutschland ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz , welches Benachteiligung auch aufgrund des Merkmals Geschlecht verbietet. Auch der Europarat beschließt Konventionen, Programme und Empfehlungen zur Sicherung der Menschenrechte und der Gleichstellung der Geschlechter.