Kostbares Natur- und Kulturgut

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Energie und Klimaschutz

  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Weltwassertag Kostbares Natur- und Kulturgut

Etwa 128 Liter Wasser nutzt jede Person in Deutschland täglich. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten hat Deutschland damit einen relativ niedrigen Verbrauch und gehört gleichzeitig zu den wasserreichen Ländern der Erde. Die Wasserqualität steht hier seltener im Zentrum des öffentlichen Interesses. Der jährliche Weltwassertag soll die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Dieses Jahr im Fokus: Grundwasser.

3 Min. Lesedauer

Ein Rasensprenger auf einem Zierrasen.

Auch in Deutschland zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels - beispielsweise durch sinkende Grundwasserspiegel.

Foto: picture alliance / blickwinkel

Wasser ist die wichtigste Ressource allen Lebens auf der Erde – daran erinnert seit 1992 am 22. März der Weltwassertag der Vereinten Nationen. Das diesjährige Thema „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“ lenkt die Aufmerksamkeit auf ein meist unsichtbares und gleichzeitig unverzichtbares Gut. Denn auch im wasserreichen Deutschland zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels, verstärkt durch stetig steigenden Wasserbedarf von Landwirtschaft und Industrie: Auch hierzulande gibt es neben Dürresommern und ausgetrockneten Flussbetten auch sinkende Grundwasserspiegel.

Grundwasser ist ein wesentliches Element des Naturhaushaltes: Es ist Teil des Wasserkreislaufs und als wichtigste Ressource zum Überleben besonders schützenswert. Grundwasser versorgt Pflanzen mit Wasser und bildet wertvolle Feuchtbiotope. Bäche und Flüsse speisen sich aus seinen Quellen. Mehr als 70 Prozent des Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser, der damit wichtigsten Trinkwasserressource Deutschlands.

Übermäßige Nutzung, Verschmutzung und mangelndes Wissen

Laut Weltwasserbericht 2022 , der anlässlich des Weltwassertages veröffentlicht wurde, wird in vielen Regionen der Welt mehr Grundwasser verbraucht als sich durch Regen- und Schneefall erneuern kann. In anderen Regionen, so auch in Europa, wird Grundwasser übermäßig verschmutzt – vor allem durch intensive landwirtschaftliche Nutzung. In wieder anderen Regionen wird Grundwasser kaum genutzt. Die Erschließung von Grundwasserreserven beispielsweise in Afrika könnte die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigen. Daher sollten die Investitionen in Grundwasserbewirtschaftung erhöht, mehr und bessere Daten über das Grundwasser erhoben sowie schärfere Umweltvorschriften erlassen und umgesetzt werden, so die Forderungen im Weltwasserbericht. Aufgrund des Klimawandels werde Grundwasser zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen – bei der Vermeidung von Wasserkrisen und für den alltäglichen Bedarf einer wachsenden Weltbevölkerung.

Was tut die Bundesregierung für sauberes Wasser?

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das durch nichts ersetzt werden kann. Da Grundwasser die wichtigste Quelle für sauberes Trinkwasser ist, hat Grundwasserschutz in Deutschland hohe Priorität. Deshalb will die Bundesregierung die EU-Wasserrahmenrichtlinie zum Schutz des Wassers als öffentliches Gut konsequent und zügig umsetzen. Bis Ende 2022 soll zudem eine von Bund und Ländern gemeinsam getragene Nationale Wasserstrategie umgesetzt werden.

Der Zugang zu sicherem Wasser und sanitären Dienstleistungen ist ein Menschenrecht und gehört zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.  Immer noch trinken weltweit 2,2 Milliarden Menschen verunreinigtes Wasser. Und 4,2 Milliarden Menschen haben keine nachhaltige sanitäre Versorgung. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, die Verschmutzung der Umwelt und der Klimawandel verstärken den Druck auf die globalen Wasserressourcen und die Ökosysteme der Gewässer. Damit besteht in bestimmten Regionen der Welt auch die Gefahr von sozialen und politischen Konflikten ums Wasser. 

Auch im internationalen Kontext setzt sich Deutschland daher ein: Damit weltweit alle Menschen hygienisches Wasser und eine hinreichende sanitäre Versorgung haben, Konflikte und Kriege um diese lebenswichtige Ressource verhindert werden, ist Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit weltweit als zweitgrößter Geber im Wassersektor ein wichtiger Partner. Deutschland arbeitet eng mit den Vereinten Nationen und durch strategische Partnerschaften mit Staaten zusammen. Im Senegal, wo das Weltwasserforum zur Vorbereitung für die 2023 geplante UN-Wasserkonferenz stattfindet, ist Deutschland seit vielen Jahren mit rund 720 Mio. Euro pro Jahr drittgrößter bilateraler Geber im Wassersektor. Mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Deutschland das Ziel gesetzt, dass bis 2030 jährlich 10 Millionen Menschen weltweit mit deutscher Unterstützung Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung erhalten.