Zusammenarbeit für den Meeresschutz

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Ostseeaktionsplan beschlossen Zusammenarbeit für den Meeresschutz

Deutschland will zusammen mit Partnerstaaten den Lebensraum Ostsee besser schützen. Dazu dient der Ostseeaktionsplan für den Zeitraum 2021-2030. Das länderübergreifende Bündnis will vor allem gegen Meeresmüll und Überdüngung vorgehen. Am Ende des Jahrzehnts soll ein Drittel der Ostsee unter strengem Schutz stehen. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen des Ostseeaktionsplans.

2 Min. Lesedauer

Eine leere Plastikflasche liegt im angespültem Seegras am Ostseeufer.

Die HELCOM-Vertragsstaaten wollen stärker gegen die Verschmutzung der Ostsee vorgehen. Dabei geht es vor allem darum, dass weniger Plastikmüll im Meer und an den Stränden landet.

Foto: picture alliance / ZB / Patrick Pleul

Die neun Ostsee-Anrainerstaaten Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Schweden sowie die Europäische Union haben jetzt den neuen Ostseeaktionsplan bis 2030 beschlossen. 

1992 wurde das sogenannte Helsinki-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets geschlossen. Das oberste Entscheidungsgremium zu Fragen der Umsetzung des Übereinkommens ist die Helsinki-Kommission (HELCOM). In der HELCOM arbeiten die Vertragsstaaten zusammen für den Schutz von Lebensräumen und der Meeresbiodiversität sowie zur nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen. Unter dem HELCOM-Vorsitz Deutschlands wurde nun der Ostseeaktionsplan für den Zeitraum 2021-2030 vorgelegt.

Für eine saubere Ostsee

Die Vertragsstaaten wollen stärker gegen die Verschmutzung der Ostsee vorgehen. Dabei geht es vor allem darum, dass weniger Plastikmüll im Meer und an den Stränden landet. Bis 2025 sollen mindestens 30 Prozent und bis 2030 50 Prozent weniger Abfälle an den Ostseestränden zu finden sein, verglichen mit dem derzeitigen Referenzwert von 40 Stück Abfall pro 100 Meter Küstenlinie. Weniger Mikroplastik und Einwegkunststoffe im Meer: Dafür unterstützen die HELCOM-Staaten die Initiative für ein globales Kunststoffabkommen.

Übermäßiges Algenwachstum verhindern

Durch Überdüngung geraten zahlreiche Nährstoffe aus der Landwirtschaft über das Grundwasser, die Flüsse oder auch die Atmosphäre in die Ostsee. Algen und Wasserpflanzen können dann übermäßig wachsen und entziehen anderen Pflanzenarten und Meerestieren den nötigen Sauerstoff und damit die Lebensgrundlage. Eine Folgeerscheinung sind sogenannte tote Zonen, die verstärkt in der Ostsee entstanden sind. Die HELCOM-Staaten reagieren darauf mit einer Nährstoff-Recycling-Strategie: Ein nachhaltiges Management von Nährstoffen soll deren Nutzung effizienter gestalten und damit erreichen, dass weniger Nährstoffe in die Ostsee gelangen.

Marine Arten und Lebensräume schützen

Die HELCOM-Staaten haben das Ziel, mindestens 30 Prozent der Fläche der Ostsee unter Schutz zu stellen. Derzeit sind es etwa 15 Prozent. Bis 2030 soll ein Drittel dieser Schutzgebiete unter strengem Schutz stehen. Der Ostseeaktionsplan sieht auch gezielte Maßnahmen vor, um die natürliche Vielfalt aller Arten der Ostsee sowie ihrer Nahrungsgrundlagen und Lebensräume zu erhalten oder wiederherzustellen. Ein Beispiel: Erstmalig soll ein Aktionsplan dazu beitragen, Unterwasserlärm, der die Hörfähigkeit von Walen und Robben beeinträchtigen kann, zu verringern. Außerdem werden die Staaten gemeinsam gegen die Munitionsaltlasten aus zwei Weltkriegen vorgehen.