Der Klimawandel ist „die zentrale Herausforderung unserer Zeit“

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Kanzlerin beim Greenpeace-Festakt Der Klimawandel ist „die zentrale Herausforderung unserer Zeit“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace feierte ihr 50-jähriges Bestehen. Kanzlerin Merkel gratulierte und war dazu ins Ozeaneum nach Stralsund gekommen. Die Arbeit der Organisation leiste einen Beitrag „zu dem Ziel, eine, wenn nicht die zentrale Herausforderung unserer Zeit zu bekämpfen: den Klimawandel“, so Merkel. 

3 Min. Lesedauer

Das Bild zeigt Angela Merkel an einem Rednerpult vor einer blauen Wand. Auf dem Pult steht Hope in Action, Greenpeace

Kanzlerin Merkel in Stralsund: Der Festakt fand im Meeresmuseum Ozeaneum an der Ostsee statt. 

Foto: Bundesregierung/Köhler

„Beharrlich und streitbar, überzeugt und überzeugend so weist die Umweltorganisation seit 50 Jahren auf die Verletzlichkeit der Meere, der Atmosphäre und der Natur sowie auf ihre Bedeutung für uns Menschen hin“, betonte Bundeskanzlerin Merkel in Ihrer Rede zum Festakt „50 Jahre Greenpeace. Ohne das Zutun von Greenpeace wäre vieles nicht so auf den Weg gebracht worden, so die Kanzlerin. 

Die Geschichte der Umweltschutzorganisation sei untrennbar mit dem Schutz der Meere verbunden. Die Kanzlerin erinnerte an die ersten Proteste der Organisation 1971 gegen amerikanische Atombombentests vor Alaska und Aktionen zum Schutz der Wale. Auch bei der Gründung von Greenpeace 1980 in Deutschland diente der Schutz der Meere als Initialzündung - der Protest gegen die Dünnsäure-Verklappung in der Nordsee.

Beitrag zum Umweltbewusstsein

„Die Liste der Aktionen von Greenpeace, um die Weltöffentlichkeit auf ökologische und humanitäre Missstände aufmerksam zu machen, ist lang. Greenpeace machte sich damit wahrlich nicht nur Freunde, wie die Behinderung und Verfolgung von Aktivisten in vielen Staaten der Welt immer wieder zeigten“, bekräftigte Merkel.

Die Kanzlerin betonte, das Erreichte zeige, „dass sich zivilgesellschaftliches Engagement lohnt.“ Sie sprach jedoch auch die „missglückte Gleitschirm-Aktion“ während der Fußball-Europameisterschaft im Juni dieses Jahres an. Es sei wichtig gewesen, dass die Organisation hinterher ihr Bedauern darüber ausgedrückt habe. 

Klimawandel als nationale, europäische und globale Aufgabe

Die Arbeit von Greenpeace leiste einen Beitrag „zu dem Ziel, eine, wenn nicht die zentrale Herausforderung unserer Zeit zu bekämpfen: den Klimawandel ,“ so Merkel. „Der Klimawandel muss eingedämmt werden, damit die Erde auch für unsere Kinder und Enkelkinder ein lebenswerter Ort bleiben kann. Das ist eine nationale, eine europäische, eine globale Aufgabe. Sie verlangt ein grundlegendes Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Art zu leben, zu arbeiten und zu wirtschaften. Bei uns zu Hause und weltweit.“

Eine solche Transformation sei mit Aufwand und Kosten verbunden. Die Folgen des Klimawandels wären noch dramatischer und noch weniger beherrschbar, „wenn wir zu wenig oder noch später handeln, als das ohnehin schon der Fall ist. Sie würden uns im Vergleich zu frühzeitigen Gegenmaßnahmen noch wesentlich teurer zu stehen kommen. Teurer, was finanzielle Kosten anbelangt, und teurer, was den Verlust von Natur- und Lebensräumen anbelangt.“ Als Beispiele nannte Merkel die Transformationskosten beim Kohleausstieg in Höhe von 40 Milliarden Euro und den Fluthilfefonds mit einem Etat von 30 Milliarden Euro. 

Treibhausgas-Ausstoß senken – klimaneutral werden

Um Generationengerechtigkeit ging es auch beim Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts im März dieses Jahres, das unter anderem festhält, dass die Klimaschutzanstrengungen gerecht zwischen den Generationen aufgeteilt werden müssen. „Auch deshalb setzte die Bundesregierung diesen Beschluss schnellstens um, indem im Klimaschutzgesetz noch ehrgeizigere Klimaschutzziele verankert wurden. Demnach soll der Treibhausgasausstoß bis 2030 um mindestens 65 Prozent gesenkt werden und das Ziel der Klimaneutralität bereits bis 2045 erreicht sein“ 

Auch die EU habe umfassende Gesetzgebungsvorschläge in Richtung Klimaneutralität vorgelegt. „Darüber stehen jetzt im Herbst intensive Beratungen an,“ so die Kanzlerin. Klimaschutz könne am Ende aber nur global gelingen und „ohne multilaterales Handeln geht am Ende wenig bis nichts.“

Greenpeace ist eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt. Die Organisation mit Hauptsitz in Amsterdam hat nach eigenen Angaben rund drei Millionen Unterstützer weltweit und mehr als 600 000 Fördermitglieder in Deutschland.

In den 1980er und 1990er Jahren machte Greenpeace vor allem mit aufwändigen, zum Teil riskanten Aktionen Schlagzeilen. International bekannt wurde der Kampf um die Versenkung des schwimmenden Öl-Tanks „Brent Spar“, aber auch der Einsatz für schadstofffreie Kühlschränke. Die Einsätze des Greenpeace-Schiffs „Rainbow Warrior" im Kampf gegen die Aufbereitung von Atommüll, gegen das Töten von Robben-Babys, den Walfang und gegen französische Atomtests erhielten internationale Aufmerksamkeit.