USA und Deutschland starten Energiepartnerschaft offiziell

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Enge Kooperation USA und Deutschland starten Energiepartnerschaft offiziell

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock haben am Rande des G7-Ministertreffens mit dem US-Sondergesandten des Präsidenten für das Klima, John Kerry, und US-Energy Deputy Secretary David M. Turk eine gemeinsame Erklärung über eine Klima- und Energiepartnerschaft zwischen der USA und Deutschland unterzeichnet.

2 Min. Lesedauer

Robert Habeck und John Kerry nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung über die Begründung einer deutsch-amerikanischen Klima- und Energiepartnerschaft

Deutschland und die USA wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich Energie und Klima intensivieren.

Foto: picture alliance/EPA/Filip Singer

Die Partnerschaft hat drei Schwerpunkte:

  • die Beschleunigung von Klimaschutzmaßnahmen, um eine klimaneutrale Zukunft zu erreichen 
  • die Entwicklung und Anwendung von Technologien für eine beschleunigte Energiewende, sowie
  • die Förderung von ambitionierter Klimapolitik und Energiesicherheit in Drittstaaten.

Vier Arbeitsgruppen organisieren diese Partnerschaft in den Bereichen Wasserstoff, Offshore-Windenergie, emissionsfreie Fahrzeuge und Zusammenarbeit mit Drittstaaten.

Geteilter Vorsitz

Vorsitzende der Klima- und Energiepartnerschaft sind von US-Seite her der Sondergesandte des Präsidenten für das Klima, John Kerry, und die Ministerin für Energie, Jennifer Granholm. Für Deutschland nehmen Bundesminister Habeck und Bundesministerin Baerbock den Vorsitz wahr. Das deutsche Bundesumweltministerium sowie andere Ministerien oder Dienststellen werden ebenfalls beteiligt.

Im Fokus der Klima- und Energiepartnerschaft (KEP) stehen Technologiekooperationen, verstärkte transatlantische Investitionen in saubere Technologien und Klimaschutz sowie eine engere Absprache zur Zusammenarbeit mit Partnerländern. 

Arbeitsgruppen arbeiten bereits

Die vier Arbeitsgruppen haben alle bereits erstmals im Frühjahr 2022 getagt und werden nun fortgesetzt. Sie sollen auf Ebene der Experten kontinuierlich tagen und die deutsch-amerikanische Kooperation vertiefen und vorantreiben. 

Für die Entwicklung des Offshore-Wind-Sektors erarbeitet die Arbeitsgemeinschaft derzeit ein gemeinsames Strategiepaper zur transatlantischen Zusammenarbeit, etwa zur Vermeidung von Kapazitätsengpässen und zum Know-How-Transfer. Im Juni wird eine US-Delegation auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz nach Deutschland reisen, unter anderem zum Windpark bei Helgoland. Das deutsche Unternehmen „RWE Renewables“ konnte die vorrausichtlich ertragreichste Offshore-Fläche vor New York gewinnen. 

In Sachen Wasserstoff sind die USA derzeit weltweit zweitgrößter Produzent und Verbraucher und unterhalten mehr als die Hälfte der weltweit installierten Pipelines. Im Juni findet ein gemeinsamer Workshop zur Wasserstoff-Zertifizierung statt, nach einer virtuellen Expertenreise im April. 

Mit einem Anteil von zwei Prozent Elektrofahrzeugen bei den Neuzulassungen liegen die USA hinter Deutschland. Die USA sind jedoch an einem Hochlaufen der Elektromobilität interessiert. Eine engere Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland soll für die Marktentwicklung und ihren Beitrag zum Klimaschutz unterstützend wirken. 

Auch umweltpolitische Zusammenarbeit vereinbart
Schon zum Auftakt des G7-Treffens hatten Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Leiter der amerikanischen Umweltschutzbehörde (EPA) Michael Regan am Mittwoch eine Erklärung zum Ausbau der umweltpolitischen Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland unterzeichnet. „Wir streben eine vertiefte Zusammenarbeit unserer Häuser mit dem Ziel an, bei Umweltfragen von kritischer Bedeutung und gemeinsamem Interesse bilaterale, aber auch regionale und multilaterale Initiativen zu fördern, wo dies angezeigt ist“, heißt es in der Erklärung. Die deutsch-amerikanische Kooperation soll sich unter anderem auf die Themen Natürlicher Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Meeresschutz erstrecken. Die USA und Deutschland verbinde eine lange Tradition ehrgeiziger nationaler und globaler Umweltpolitik, erklärten Lemke und Regan gemeinsam.

Die zu Beginn der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 (COP26) vorgestellte „Net Zero World Initiative" soll bis 2024 10 Milliarden US-Dollar mobilisieren, um Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Energiewende zu unterstützen. Die Energiepartnerschaft soll auch der bilateralen Abstimmung hierzu dienen. Es ist vorgesehen, dass im Rahmen der Partnerschaft ein- bis zweijährlich Treffen auf Ministerebene stattfinden. Dazwischen soll dreimal pro Jahr eine hochrangige deutsch-amerikanische Steuerungsgruppe tagen.