Nicht weniger fortbewegen, sondern anders

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Nachhaltige Mobilität Nicht weniger fortbewegen, sondern anders

Die Art, wie wir von A nach B kommen, muss klimafreundlicher werden. Nach dem Klimaschutzgesetz soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 2020 um über 40 Prozent sinken. Dafür fördert die Bundesregierung die Elektromobilität, die Bahn und den öffentlichen Personennahverkehr.

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U-Bahn

Elektrofahrzeuge, Schienenverkehr, Fahrrad oder zu Fuß – die Art, wie wir von A nach B kommen, muss klimafreundlicher werden.

Foto: mauritius images / Westend61

Elektromobilität spielt eine große Rolle für klimaschonenden Verkehr. Denn Elektrofahrzeuge verursachen beim Betrieb weniger CO2 als Verbrenner – insbesondere dann, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Außerdem können die Batterien der Elektrofahrzeuge als Energiespeicher dienen, um Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, die durch mehr Wind- und Sonnenkraft entstehen.

15 Millionen E-Autos bis 2030

Die Bundesregierung will mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw bis 2030 auf Deutschlands Straßen bringen. Bislang sind es rund eine Million Elektroautos. Den Kauf solcher Fahrzeuge fördert die Bundesregierung mit einem Umweltbonus.

Ab 1. Januar 2023 gilt die reformierte Förderrichtlinie für den Umweltbonus . Die Förderung ist stärker auf Klimaschutz ausgerichtet. Es werden nur noch reine Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge gefördert; Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge nicht mehr.

Der Umweltbonus und die bisherige Innovationsprämie können schon jetzt als Erfolg gelten. Seit seinem Start im Juli 2016 wurden rund 3,5 Milliarden Euro für 820.000 elektrisch betriebene Fahrzeuge ausgezahlt. Im Juli 2021 wurde das Ziel von einer Million zugelassener Elektrofahrzeuge erreicht.

Eine Million Ladepunkte bis 2030

Mit entscheidend für einen Umstieg auf Elektrofahrzeuge ist auch der beschleunigte Ausbau einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur. Ziel der Bundesregierung sind eine Million öffentlich und diskriminierungsfrei zugängliche Ladepunkte bis 2030. Der Fokus liegt auf der Schnellladeinfrastruktur.

Mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur II hat die Bundesregierung dafür die Grundlage geschaffen und eine neue ressortübergreifende Gesamtstrategie erarbeitet: Ladepunkte sollen einfacher, bequemer und schneller aufgebaut und betrieben werden. Ladeinfrastruktur soll als Geschäftsmodell attraktiver werden, um stärkere Investitionen der Privatwirtschaft zu mobilisieren.

Batterien aus Deutschland für Elektroautos 

Elektroautos benötigen Batterien, die in Deutschland und Europa noch nicht auf großer Skala hergestellt werden. Daher fördert die Bundesregierung den innovative Vorhaben zum Aufbau einer Batteriewertschöpfungskette mit fast drei Milliarden Euro im Rahmen des Energie- und Klimafonds. Um eine großskalige Produktion in Deutschland und Europa zu etablieren, werden zwei wichtige europäische Forschungs- und Entwicklungprojekte mehrerer Unternehmen zusammengeführt. Der Produktionsbeginn für Batteriezellen in Deutschland aus den geförderten Projekten ist für 2022 geplant. Spätestens Mitte der 2020er Jahre soll dann im größeren industriellen Maßstab produziert werden.

So plant das schwedische Unternehmen Northvolt , eine große Batteriezellfertigung in Deutschland zu errichten, voraussichtlich in Schleswig-Holstein. Northvolt hat im Februar 2022 ein „Memorandum of Understanding“ mit dem Land Schleswig-Holstein abgeschlossen. Die Fabrik soll eine der größten Batteriezell-Fertigungsstätten in Deutschland werden und pro Jahr viele 100.000 Elektrofahrzeuge mit nachhaltigen Batterien versorgen.

Weitere Zellproduktionsstandorte – auch für Batterie-Recycling und der „Green Battery“ – sollen ausgebaut werden. So unterstützt die Bundesregierung etwa ein Konsortium um den sächsischen Batteriehersteller Blackstone Technology GmbH für mehr Nachhaltigkeit von Batterien. Das Konsortium etwa arbeitet an der Entwicklung von serienreifen 3-D-gedruckten Batterien auf Natrium-Basis, um auf den Import von Rohstoffen verzichten zu können.

Mit der neuen BMWK-Fördermaßnahme „Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ bewilligt das BMWK insgesamt über 150 Millionen Euro für knapp 40 Forschungsverbünde mit rund 200 Teilvorhaben, die in den Startlöchern stehen.

Schwerpunkte der Förderung sind die Bereiche Batterie-Nachhaltigkeit und Recycling, digitalisierte Batterieproduktion, Test, Zertifizierung und Qualitätssicherung von Batterien sowie Anwendung neuer Batteriezelltechniken.

Mehr Verkehr auf der Schiene

Die Bahn ist eine klimafreundliche Alternative zum Auto und Flugzeug. Die Bundesregierung will deshalb den Schienengüterverkehr bis 2030 auf 25 Prozent steigern und die Verkehrsleistung im Personenverkehr verdoppeln. Für die Verlagerung hin zur Schiene soll deutlich mehr in die nötige Infrastruktur investiert werden. Auch stillgelegte Strecken werden reaktiviert. Durch bessere Schienenanbindungen von Drehkreuzflughäfen soll die Anzahl von kurzen Zubringerflügen verringert werden. Die Bundesregierung wird den grenzüberschreitenden Schienenverkehr unterstützen und mit der EU sowie ihren Mitgliedstaaten Nachtzugangebote aufbauen.

Mit der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr unterstützt das Bundesverkehrsministerium die Marktaktivierung und den Markthochlauf alternativer Antriebstechnologien auf der Schiene. Diese bilden eine von vier Säulen des Bahn-Elektrifizierungsprogramms, die den Elektrifizierungsgrad der Schienenverkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr erhöhen.

Umweltfreundlicher ÖPNV

Es zählt zu den Aufgaben der Bundesländer und Kommunen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu organisieren und zu finanzieren. Mit den Mitteln aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) unterstützt die Bundesregierung jedoch Investitionen in den umweltfreundlichen ÖPNV. Die Mitfinanzierung dient dem Neu- und Ausbau von Verkehrswegen – dazu zählen Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sowie Eisenbahnen. Seit 2021 stellt der Bund den Ländern jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung, ab 2025 zwei Milliarden Euro. Ab 2026 will er seinen Beitrag um 1,8 Prozent pro Jahr erhöhen.

Um die Nutzung des ÖPNV attraktiver zu machen und die Fahrgastzahlen zu erhöhen, stellte der Bund den Ländern im Jahr 2022 zudem eine Milliarde Euro zusätzliche Regionalisierungsmittel zur Verfügung. Bis 2031 erhalten die Länder zusätzlich mehr als 17 Milliarden Euro. Mit den Regionalisierungsmitteln werden in erster Linie Investitionen in den Schienennahverkehr getätigt.

Klimafreundlich unterwegs – mit dem Rad und zu Fuß

Je mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, desto besser. Deshalb fördert die Bundesregierung den Radverkehr . Der Ausbau und die Modernisierung des Radwegenetzes, die Förderung kommunaler Radverkehrsinfrastruktur sowie die Verzahnung von Rad und öffentlichem Verkehr zählt zu den festgelegten Zielen. Auch den Fußverkehr will die Bundesregierung strukturell unterstützen und mit einer nationalen Strategie unterlegen.