„Leuchtturm für Klimaneutralität und Lebensqualität“

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Neues Europäisches Bauhaus „Leuchtturm für Klimaneutralität und Lebensqualität“

Im Münchner Stadtteil Neuperlach leben 65.000 Menschen. Das Gebiet war in der Nachkriegszeit das größte Stadterweiterungsgebiet in Westdeutschland. Nun soll Neuperlach fit für die Zukunft gemacht werden – im Sinne des Neuen Europäischen Bauhauses.

2 Min. Lesedauer

Luftbild von Neuperlach vor den Alpen

München-Neuperlach: Ziel der Leuchtturmprojekte ist es, nachhaltigere, integrativere und schönere Räume an Orten in der ganzen EU zu schaffen.

Foto: Klaus Leidorf

München wird die Idee des Neuen Europäischen Bauhauses im Stadtteil Neuperlach mit „Creating NEBourhoods Together“ umsetzen. Für die Verantwortlichen in München ist klar: „Wir werden die Innovationskraft der Stadtgesellschaft und ihrer Akteure einsetzen und Neuperlach zu einem europäischen Leuchtturm für Klimaneutralität und Lebensqualität machen“, so die Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk. 

Idee des Neuen Europäischen Bauhauses

Die Europäische Kommission hat mit dem Neuen Europäischen Bauhaus (NEB) eine Vision für die Zukunft Europas entwickelt. Mit diesem Konzept wird ein neues Zeitalter des Bauens, der Gestaltung der Lebenswelt und des gesellschaftlichen Miteinanders vorgedacht. Es verbindet Nachhaltigkeit, Ästhetik, Inklusion und soziale Gerechtigkeit miteinander. 

Das NEB wird von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als „Seele des Europäischen Grünen Deals“  bezeichnet, mit dem die Europäische Union bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden will. Das NEB stellt dabei den Menschen in den Fokus, denn: Eine klimaneutrale und nachhaltige Zukunft kann nur vor Ort von und mit den Menschen gestaltet werden. Der Wandel fängt in den Köpfen an. 

München-Neuperlach zukunftsfähig machen

Daher setzt „Creating NEBourhoods Together“ auf einen ganzheitlichen Wandel, der gemeinsam mit der Bevölkerung, Kreativen und Expertinnen und Experten in zahlreichen Projekten gestaltet wird. Dabei wird auf den Stärken und Vorzügen des Stadtteils aufgebaut. Zu diesen gehören einerseits ausgedehnte Grünflächen und ein ausgeprägter Gemeinschaftssinn, aber auch eine hohe Bevölkerungsdichte, steigende Mieten und Verdrängungsdruck.

München Neuperlach. Eine Hochhaussiedlung mit viel grün

Im Projekt „Creating NEBourhoods Together“ soll die Transformation Neuperlachs, dem größten Stadterweiterungsgebiet Deutschlands der Nachkriegszeit, in eine „Stadt der Zukunft“ im Sinne des Neuen Europäischen Bauhauses gelingen.

Foto: Architekturgalerie München / NEBourhoods

Die geplanten Projekte haben zum großen Teil mehrfachen Nutzen. Öffentliche Flächen werden gekühlt und zur Energiegewinnung genutzt. Neue Knotenpunkte einer nachhaltigen Mobilität werden zugleich als nachbarschaftliche Treffpunkte gestaltet. Für Wohngebäude werden Modelle entwickelt, die Sanierung und Barrierefreiheit verbinden. Um Ressourcen zu schonen, werden für gewerblich genutzte Gebäude Wege gesucht, wie diese erhalten und aufgewertet werden können. Auch werden die urbane Artenvielfalt gefördert und Nahrungsmittel angebaut.

Durch diese vielfältigen Projekte werden die Wohn- und Arbeitsräume sowie die Grünflächen des Stadtteils neugestaltet: schön, nachhaltig und gemeinsam – ganz im Sinne des NEB.

Der Name Neues Europäisches Bauhaus (NEB) geht auf die 1919 in Weimar von Walter Gropius gegründete Hochschule für Gestaltung Bauhaus zurück. Die später weltbekannte Einrichtung wollte Kunst und Handwerk vereinen und hatte den Anspruch, die moderne Gesellschaft mitzugestalten. 

Wegweiser für andere Städte in ganz Europa

Der Stadtteil München-Neuperlach hat einen sanierungsbedürftigen Bestand an Gebäuden und Bauwerken, etwa Brücken oder Freiräume. Damit einher gehen auch soziale Herausforderungen wie höhere Arbeitslosigkeit und geringere Bildungschancen im Vergleich zur gesamten Stadt. Damit steht er exemplarisch für andere Satellitenstädte großer Metropolen, aber auch für kleine und mittelgroße Städte in Europa. 

Die Übertragbarkeit von Lösungen ist ein Grund, warum „Creating NEBourhoods Together“ als eines von sechs Leuchtturmprojekten in ganz Europa ausgewählt wurde. Diese Leuchtturmprojekte werden in den kommenden zwei Jahren innovative Herangehensweisen und Maßnahmen im Sinne des NEB entwickeln und testen. Diese dienen dann als Wegweiser für andere Städte in ganz Europa. Die Europäische Kommission stellt dafür als Förderung insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung.