Biokraftstoff

Biokraftstoffe sind flüssige (zum Beispiel Ethanol, Biodiesel und Pyrolyse-Öle) oder gasförmige (Biogas) Kraftstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden. Sie sind für den Betrieb von Verbrennungsmotoren in Fahrzeugen bestimmt.

Man unterscheidet Biokraftstoffe der ersten Generation: Bioethanol (aus Zucker und Stärke gewonnen), Biodiesel (aus pflanzlichem Öl gewonnen) und Biokraftstoffe der zweiten Generation. Diese sind noch in der Entwicklung und werden aus Pflanzenmaterial hergestellt, das nicht als Nahrung verwendet werden kann, zum Beispiel aus Ernteabfällen und Abfällen aus der Landwirtschaft oder Siedlungsmüll. Zu dieser Generation gehört solches Bioethanol, das aus zellulosehaltigen Materialien wie Stroh oder Holz gewonnen wird.

Nach der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie von 2009 soll der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor in jedem Mitgliedstaat auf zehn Prozent im Jahr 2020 steigen. Die Novelle der EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie sieht vor, die Treibhausgasemissionen in diesem Sektor bis 2020 um mindestens sechs Prozent gegenüber 2010 zu senken. Beide Ziele sollen im Wesentlichen durch Biokraftstoffe erfüllt werden.

Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen zu gewährleisten, hat die Bundesregierung die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraftstoffe künftig nur dann als nachhaltig hergestellt, wenn sie - unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette - im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 Prozent an Treibhausgasen einsparen. 2017 müssen sie mehr als 50 Prozent einsparen. Des Weiteren dürfen zum Anbau der Pflanzen für die Biokraftstoffherstellung keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt oder mit hoher biologischer Vielfalt genutzt werden. Biokraftstoffe, die diese Nachhaltigkeitsstandards nicht einhalten, können weder steuerlich begünstigt noch auf die zu erfüllende Biokraftstoffquote angerechnet werden.

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