Die Automobilindustrie der Zukunft

Mobilität 4.0 Die Automobilindustrie der Zukunft

Wie sieht das Auto der Zukunft aus? Wie bleiben wir hochmobil und schonen die Umwelt? Und wie bleibt die deutsche Automobilindustrie Weltspitze? Um diese Fragen zu beantworten, bündelt die Daimler AG ihre Kompetenzen im neuen Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen. Kanzlerin Merkel hat die Werksanlage eröffnet.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Einweihung des neuen Prüf- und Technologiezentrums der Daimler AG mit Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG.

Gemeinsam mit dem Daimler-Vorstandsvorsitzenden Zetsche eröffnete die Kanzlerin eine neue Werksanlage.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Dieses Projekt spiegelt die Bedeutung wider, die die Automobilindustrie in Deutschland insgesamt hat", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Eröffnung. Mehr als 800.000 Beschäftigte, ein Jahresumsatz von über 425 Milliarden Euro, fast 22 Milliarden jährlich für Forschung und und Entwicklung - allein diese Zahlen zeigen, dass die Automobilindustrie "eine Schlüsselindustrie für Deutschland ist", so die Kanzlerin.

Neue Technologien entwickeln und testen

In Immendingen werden rund 300 Mitarbeiter Lösungen für das automatisierte Fahren, elektrische Antriebe sowie die Zukunftsfelder der Vernetzung und der flexiblen Nutzung entwickeln, testen und zur Marktreife bringen. Auf dem 520 Hektar großen Gelände bündelt Daimler künftig seine weltweiten Fahrzeugerprobungen. Insgesamt hat der Konzern mehr als 200 Millionen Euro in das Prüfgelände investiert.

Ein wesentliches Ziel der Forschung sei, dass Mobilität langfristig emissionsfrei werden müsse, unterstrich Merkel. "Wir wollen die Treibhausgasemissionen bis 2025 um 80 bis 95 Prozent reduzieren."

Schließlich betonte die Kanzlerin: "Ein Projekt wie dieses zeigt auch, dass verlorengegangenes Vertrauen wiedergewonnen werden kann. Wir wollen die Automobilindustrie auf diesem Weg unterstützen. Denn wir sind uns der Bedeutung dieser Industrie bewusst."

Wie die Verkehrswende gelingen kann

Merkel sprach darüber hinaus die neue nationale Plattform "Zukunft der Mobilität" (NPM) an, deren Einsetzung das Kabinett am 19. September zugestimmt hat.

Die NPM wird unter Einbeziehung von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Konzepte und Handlungsempfehlungen entwickeln. Ziel ist, auch künftig eine bezahlbare, nachhaltige und klimafreundliche Mobilität sicherzustellen.

Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren

Mit der "Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren" (AFV) hat die Bundesregierung im September 2015 wichtige Leitlinien auf den Weg gebracht. Das Ziel: Mehr Verkehrssicherheit und -effizienz, weniger Emissionen und eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.

Wesentliche Ergebnisse der Strategieumsetzung sind bislang:

  • die Anpassung des nationalen Rechtsrahmens, insbesondere die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes,
  • die Verabschiedung eines Maßnahmenplans zur Schaffung von Ethik-Regeln für Fahrcomputer,
  • die Einrichtung und Koordinierung von Testfeldern für das automatisierte und vernetzte Fahren im Realverkehr,
  • die aktive Gestaltung von Regelungen und Standards auf europäischer und internationaler Ebene.