Digitaler Wandel 

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Konferenz zur Zukunft Europas Digitaler Wandel 

Die Zukunftskonferenz erarbeitete Vorschläge für die demokratische Zukunft Europas. Welche Vorschläge zum Thema „Digitaler Wandel“ gemacht wurden und was die Bundesregierung dafür tut, erfahren Sie hier.

8 Min. Lesedauer

Digitaler Wandel

Im Themenbereich digitaler Wandel hat die Konferenz zur Zukunft Europas fünf Vorschläge mit vielen Maßnahmen erarbeitet. Die Bundesregierung hat – über ihr Hinwirken auf Umsetzungsfortschritte im EU-Rahmen hinaus – geprüft, wo sie auch national zu deren Umsetzung beitragen kann und was sie schon getan hat.

Foto: mauritius images / Wavebreakmedia

Vorschlag 31: Zugang zu digitaler Infrastruktur

Ziel ist es, dass alle Menschen in Europa Zugang zum Internet und zu digitalen Diensten haben sollen.

Die Zukunftskonferenz schlägt Investitionen in hochwertige und innovative europäische digitale Infrastruktur vor (Maßnahme 31.1).

Das tut die Bundesregierung:

Mit Gaia-X entwickeln Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik auf internationaler Ebene einen nachhaltigen Beitrag zur Gestaltung der nächsten Generation einer europäischen Dateninfrastruktur. Ziel ist eine sichere und vernetzte Dateninfrastruktur, die den höchsten Ansprüchen an digitale Souveränität genügt und Innovationen fördert.

Die Zukunftskonferenz fordert, die Umweltauswirkungen der digitalen Infrastruktur und der Digitalisierung zu berücksichtigen, um den digitalen Wandel nachhaltig zu gestalten und eine grüne digitale Gesellschaft anzustreben (Maßnahme 31.8).

Das tut die Bundesregierung:

Die Bundesregierung unterstützt den Mittelstand bei der Digitalisierung: Mit mehr als 25 regionalen und thematischen Zentren bietet Mittelstand-Digital im ganzen Bundesgebiet kompetente und anbieterneutrale Anlaufstellen zur Information, Sensibilisierung und Qualifikation – aktuell rund 150 Lern- oder Demonstrationsorte. Es sind die sogenannten „Netzwerke der Mittelstand-Digital Zentren“. Sie unterstützen mit zahlreichen Angeboten kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien. Zahlreiche Praxisbeispiele aus dem Netzwerk zeigen auf, wie die Digitalisierung und Nachhaltigkeit für KMU gewinnbringend umsetzbar ist. Wichtige Schwerpunktthemen im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die Kreislaufwirtschaft, nachhaltige und digitale Geschäftsmodelle, Energie- und Ressourceneffizienz und Green IT.

Vorschlag 32: Digitale Kompetenz und Fähigkeiten, die Menschen befähigen

Ziel ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger der EU von der Digitalisierung profitieren, indem sie sich die notwendigen Fähigkeiten im digitalen Bereich aneignen können und Möglichkeiten dazu erhalten.

Die Zukunftskonferenz möchte einen Zugang zu formalen und nicht-formalen Schulungen und zu digitalen Kenntnissen sicherstellen. Fähigkeiten sollen sich auch in den Lehrplänen der Schulen, in allen Lebensphasen widerspiegeln (Maßnahme 32.1).

Das tut die Bundesregierung:

Der Digitalführerschein (DiFü) ist ein deutschlandweit anerkanntes Angebot und ein Projekt von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) zur Ermittlung, Förderung und zum Nachweis der eigenen digitalen Kompetenzen, welches durch die Bundesregierung gefördert wird.

Der DiFü bietet allen Bürgerinnen und Bürgern gleich welcher Altersgruppe die Chance, ihre digitalen Kompetenzen auf interaktive Art und Weise zu überprüfen, auszubauen und zu vertiefen. Der Fokus dieses Angebotes liegt bei der Vermittlung grundlegenden Wissens und den dazugehörigen Kompetenzen, um der Bevölkerung in Zeiten voranschreitender Digitalisierung eine selbstbewusste und selbstbestimmte Teilnahme am digitalen Leben zu ermöglichen. Betroffen sind fast alle Bereiche des täglichen Lebens – wie Einkaufen, Mobilität, Bank- und Bürgerdienste, Gesundheitsfragen, Unterhaltung, Kommunikation, sowie Informationen zu Freizeitgestaltung und mobiler Arbeit. Es geht darum, digitale Möglichkeiten im Alltag besser zu verstehen und kompetent zu nutzen, um am gesellschaftlichen und beruflichen Leben selbstbestimmt teilzunehmen (digitale Teilhabe).

Mit dem Projekt Netzwerk Bibliothek Medienbildung  des Deutschen Bibliotheksverbands sollen insbesondere kleinere Bibliotheken im ländlichen Raum befähigt und unterstützt werden, ihre medienpädagogischen Angebote auszubauen und Kooperationen mit Schulen und Kitas zu professionalisieren.

Das Vorhaben Digitaler Treffpunkt der Generationen des Bundesverbandes MENTOR zielt darauf ab, die digitale Lesekompetenz zu stärken. Lesementorinnen und -mentoren sollen digitale Angebote in der Leseförderung vollumfänglich und flexibel nutzen können. Tablets und Apps sollen sinnvoll in die Leseförderung integriert werden. So soll die Faszination der Kinder und Jugendlichen für die neuen Medien genutzt werden, um sie für das Lesen zu begeistern.

Mit der Toolbox Datenkompetenz (TBDK) stärken wir Datenkompetenzen in Unternehmen, Stiftungen und anderen Einrichtungen. Wir bieten hier digitale und innovative Lernangebote. Kernstück sind Online-Datenwerkzeuge von überwiegend nicht-kommerziellen Anbietern mit offenen Schnittstellen, die in Datenräumen, bei Wettbewerben oder in der Lehre genutzt werden können.

Vorschlag 33: Sichere und vertrauenswürdige digitale Gesellschaft – Cybersicherheit und Desinformation

Ziel ist es, die Cybersicherheit zu verbessern, gegen illegale Inhalte und Cyberkriminalität vorzugehen, Cyberbedrohungen durch nichtstaatliche Akteure und autoritäre Staaten abzuwehren und zu bewältigen und Desinformationen zu bekämpfen.

Die Zukunftskonferenz schlägt vor, die digitale Kompetenz und das kritische Denken als Mittel zur Bekämpfung von Desinformation, Online-Bedrohungen und Hassreden zu fördern (Maßnahme 33.4).

Das tut die Bundesregierung:

Die Bundesregierung setzt sich verstärkt gegen Desinformationen und für die Stärkung von Medien- und Nachrichtenkompetenz der Bevölkerung ein. Als eines der wichtigsten Mittel zur Bekämpfung von Desinformation begreift die Bundesregierung eine eigene, faktenbasierte und transparente Kommunikation.

Neben angemessenen reaktiven Maßnahmen – insbesondere der Richtigstellung von Falschinformationen – sind Prävention und der Aufbau von gesamtstaatlicher und gesellschaftlicher Resilienz für die Bundesregierung von großer Bedeutung. Besonders wichtig ist die Sensibilisierung und Information der Öffentlichkeit. Das geschieht unter anderem mittels Interviews in verschiedenen Medien und mit umfassenden Informationen im Internet. Das BPA hat zu der Thematik eine eigene Themenseite – mit Posts auf Social Media, mit einem Audio-Podcast – und zuletzt im August auch beim Tag der Offenen Tür der Bundesregierung. Darüber hinaus unterstützt die Bundesregierung die Maßnahmen des EU-Aktionsplans gegen Desinformation sowie die Entwicklung des von der Kommission vorgestellten Europäischen Aktionsplans für Demokratie und des Digital Services Act, um noch besser auf die Verbreitung von Desinformation zu reagieren.

Zusammen mit den Ländern ist der Bund Zuwendungsgeber für zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, von denen sich etliche mit Nachrichtenkompetenz im Sinne der Medienkompetenz und dem Thema Desinformation befassen.

Durch digitale Technik übermitteln wir täglich viele Daten und tauschen diese mit anderen aus. Ebenso informieren wir uns auf digitalen Plattformen. Was aber passiert dabei mit unseren persönlichen Daten? Wie sieht digitale Kommunikation in Zukunft aus? Und wie können wir sichergehen, dass digitale Inhalte vertrauenswürdig sind? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die IT-Sicherheitsforschung. In diesem Zusammenhang fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Kommunikationsinitiative Sichere die digitale Zukunft!.  Mit zielgruppengerechten Formaten wird gezeigt, wie wichtig Forschung im Bereich IT-Sicherheit, Privatheit und Datenschutz in der digitalen Welt ist.

Vorschlag 35: Digitale Innovation zur Stärkung der sozialen und nachhaltigen Wirtschaft

Ziel ist, dass die EU Digitalisierungsmaßnahmen fördert, die die Wirtschaft und den Binnenmarkt auf faire und nachhaltige Weise stärken. Die europäische Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Technologie und Innovation sollen erhöht, der digitale Binnenmarkt für Unternehmen aller Größenordnungen verbessert werden. Die EU soll zu einem weltweit führenden Akteur werden.

Die Zukunftskonferenz fordert, dass eine menschliche Aufsicht über Entscheidungsprozesse, die künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz einbeziehen, sichergestellt ist. Zudem fordert sie Transparenz der verwendeten Algorithmen (Maßnahme 35.3).

Das tut die Bundesregierung:

Das Bundesministerium für Arbeit und das Bundesinnenministerium erarbeiten derzeit Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz , um mehr Rechtsklarheit für Arbeitgeber und Beschäftigte zu schaffen. Die Persönlichkeitsrechte von Beschäftigten sollen auch in einem zunehmend digitalisierten Arbeitsumfeld effektiv geschützt werden. So wird ein sicherer Rahmen für technologische Innovationen geschaffen und ein sozialer und nachhaltiger digitaler Wandel befördert, der auch den Beschäftigten zugutekommt.

Die Zukunftskonferenz schlägt weiterhin vor, eine starke und wettbewerbsfähige digitale Wirtschaft zu verwirklichen – unter anderem durch Stärkung des Forschungstransfers (Maßnahme 35.6).

Das tut die Bundesregierung:

Mit der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation will die Bundesregierung die Innovationskraft Deutschlands stärken und die technologische Souveränität Europas sichern. Hierzu haben wir uns auf sechs Zukunftsfelder verständigt. Diese adressieren Themen wie ressourcenbewusstes Wirtschaften, Klimaschutz und Bewahrung der Artenvielfalt, Gesundheit, technologische Souveränität, Umweltschutz sowie gesellschaftliche Resilienz.

Mikroelektronik ist eine der Schlüsseltechnologien und Treiber für Innovation und Fortschritt – sowohl für die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft als auch für den Klimaschutz. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz setzt sich für die Entwicklung neuer mikroelektronischer Produkte und Dienstleistungen ein. Künftig soll die Mikroelektronik-Wertschöpfungskette in ihrer gesamten Breite gestärkt und um den Bereich Kommunikationstechnologien ergänzt werden.

Bei IPCEI (Important Projects of Common European Interest) handelt es sich um pan-europäische Kooperationen, die einen europäischen Mehrwert sowie Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft Europas hervorbringen sollen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums.

Die Zukunftskonferenz fordert unter anderem die Digitalisierung öffentlicher Dienste stärker zu fördern (Maßnahme 35.7).

Das tut die Bundesregierung:

In Deutschland soll künftig die Digitale Rentenübersicht allen Bürgerinnen und Bürgern eine Übersicht über den Stand ihrer individuellen Ansprüche im Alter ermöglichen: Alles auf einen Blick und digital abrufbar über ein Portal. Einbezogen werden Ansprüche aus der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Mit dem Rentenübersichtsgesetz sind im Februar 2021 die rechtlichen Voraussetzungen für die Digitale Rentenübersicht geschaffen worden. Das Projekt ist im Zeitplan. Ende 2022 startet bereits die erste Betriebsphase, in der die Digitale Rentenübersicht stufenweise eingeführt, getestet und evaluiert wird. Im Sommer 2023 ist sie für alle Bürgerinnen und Bürger abrufbar.

Die Zukunftskonferenz schlägt vor, das Potenzial einer vertrauenswürdigen und verantwortungsvollen Nutzung künstlicher Intelligenz voll auszuschöpfen (Maßnahme 35.8).

Das tut die Bundesregierung:

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit mehreren Programmen die Forschung und den Ausbau der künstlichen Intelligenz mit folgenden Maßnahmen.

Weiterhin schlägt die Zukunftskonferenz vor, Open-Source-Software zu fördern und in der allgemeinen und beruflichen Bildung zu verwenden (Maßnahme 35.9).

Das tut die Bundesregierung:

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, Open Science sowie Open Access zu stärken und Open Access als Standard zu etablieren. So fördert das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung mit dem Software Sprint über 270 Projekte in verschiedenen Themenfeldern . Darüber hinaus werden seit Februar 2021 20 innovative Projekte unterstützt, welche die Open-Access-Transformation nachhaltig vorantreiben. Weiterhin fördert das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung eine Open Access Kompetenz- und Vernetzungsplattform und ein Open Access-Monitor.

Neun Open-Source-Projekte bekommen bis Ende des Jahres in einer Pilotphase über den Sovereign Tech Fund (STF) Unterstützung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für ihre Arbeit an offenen digitalen Basistechnologien. Die Projekte werden bis Ende 2022 mit insgesamt rund einer Millionen Euro gefördert.

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Im Mittelpunkt der Konferenz zur Zukunft Europas standen und stehen die Bürgerinnen und Bürger ganz Europas. Ein Jahr lang diskutierten sie europäische Zukunftsthemen – von der Corona Pandemie über den Klimawandel und die Digitalisierung bis hin zu sozialer Gerechtigkeit. 49 Vorschläge mit über 300 Maßnahmen PDF, 700 KB, nicht barrierefrei werden nun geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt.